Ihr wolltet es so! 😉
Jetzt gibts ein paar Wochenenden lang Reiseberichte von ‘La Réunion’. Aber, da der Urlaub im April 2008 und somit vor meiner Blog-Phase stattfand, gibt es mehr Landschafts- und Blumenbilder als Hotel- und Restaurantbilder, die Ihr sonst von mir gewohnt seid. Laßt Euch überraschen, ich hoffe, Ihr habt Spaß dabei. Los gehts.
Küste bei Saint Leu im Westen der Insel
Wie schon mal berichtet, wohnt der Vater des Herrn der Cucina auf Réunion. Er wollte, als er in Rente ging, das kalte Deutschland verlassen und suchte einen warmen Flecken. Schließlich ist er auf Réunion gelandet. Im Indischen Ozean gelegen ist diese Insel ein französisches Überseedepartement und das somit südlichste europäische Gebiet.
Landgut der Familie Desbassayns in Saint Gilles les Hautes
Fahrt durch Zuckerrohr-Felder
Als der Herr der Cucina Anstalten machte, Richtung Süden fliegen zu wollen, war ich nicht unbedingt begeistert. Massive Flugängste machten mir schon schwer zu schaffen. Aber steter Tropfen höhlte schließlich den Stein und ich war mit dabei.
Wir suchten uns April als beste Reisezeit aus, dann herrscht Herbst auf der Insel, die Wirbelsturm- oder Zyklonsaison ist zu Ende und die Temperaturen bewegen sich in den Zwanzigern. Schwüle herrscht das ganze Jahr auf der Insel, dem konnten wir nicht entfliehen. Aber um es gleich vorweg zu nehmen – wir haben den seit Jahren heißesten Herbst erwischt. Nachts hatten wir minimal 29 Grad, tagsüber immer mittendrin in den Dreißigern und das bei der Luftfeuchtigkeit. Das ist ganz klar nicht mein Klima. Die Wanderungen haben wir eingeschränkt und viel mehr per Auto (mit Klimaanlage) besichtigt als wir vor hatten.
Und noch eine Unwegbarkeit beeinflußte den Urlaub: Das Chikungunya-Fieber. Damals kam es zu epidemieartigen Häufen dieses Fiebers. (Inzwischen ist es etwas gesunken.) Chikungunya ist eine Viruserkrankung, die durch Stechmücken übertragen werden kann. Die Krankheit macht sich durch Fieber, Ausschläge und massive Muskel- und Gelenkschmerzen bemerkbar, die Inkubationszeit beträgt normalerweise 2 bis 4 Tage, Todesfälle sind selten, aber man ist knapp zwei Wochen ernsthaft erkrankt. Und damit wollten wir unseren Urlaub nicht verbringen, einen Impfschutz gibt es nämlich nicht.
Um sich zu schützen, empfiehlt sich chemischer Mückenschutz (aber nicht der normale Deutsche) und langärmlige und -hosige Bekleidung.
Und das in Verbindung mit der Wärme :-((
Aber nun genug der Meckerei, nach 11 Stunden Flug ab Paris waren wir da und landeten auf dem Flughafen “Roland Garros”. Ein kleiner Terminal, der fast überläuft, wenn die großen Boeings aus Paris landen oder abfliegen. Vor dem Terminal steht eine riesige Mietwagenflotte bereit, alle Autos in Weiß, wie auch so gut wie alle anderen Autos auf der Insel.
Wir haben beim Vater des Herrn der Cucina in Saint Pierre im Süden der Insel unser Hauptquartier bezogen und von dort aus Tagesausflüge aber auch einzelne 3 – 4 Tage Aufenthalte an anderen Orten gestartet.
Tamilen-Altar in Saint Gilles les Hautes
Christlicher und muslimischer Friedhof
direkt nebeneinander in Saint Pierre
Wenn man das erste Mal auf der Insel ist, fällt einem vor allem die unglaubliche Vielfalt der Religionen auf. Überall gibt es Tempel, Moscheen, Kirchen … die vorherrschenden Volksgruppen (Inder, Chinesen, Franzosen, Kreolen) haben es geprägt. Man findet tatsächlich jede mögliche Schattierung einer Hautfarbe, von weiß bis schwarz, mit allen möglichen Beimischungen. Die meisten Bewohner der Insel glauben an mehrere Götter bzw. Religionen.
Und was mir immer wieder äußerst positiv aufgefallen – es ist kein Rassismus spürbar. Vielleicht gibt es ihn, aber ich habe keinen einzigen direkt oder indirekt bemerkt. Schön!
Über alles andere – wie Vulkane, Blumen, Obst und Gemüse, Städte und von unseren kleinen
Entdeckungen schreibe ich die nächsten Male.