• Was ganz was anderes

    #wmdedgt – Ausgabe Dezember 2018

    Ein langer und unaufgeregter Bürotag – aber für #wmdedgt protokolliere ich ihn soweit möglich.

    Der Wecker klingelt um 5.55 Uhr und um 6.05 Uhr. Aufstehen, im Arbeitszimmer Licht machen und den Rechner hochfahren – es ist viel zu tun. Dann Küche, Frühstücken. Der Herr der Cucina verabschiedet sich. Ich setze mich direkt ans Notebook und verschicke ein wichtiges Mail. Gestern abend im Bett fiel mir ein, daß es noch im Entwurf-Ordner liegen geblieben war. Dann überweise ich mir eine meiner November-Rechnungen vom Kundenkonto. Ein Vorteil meines Jobs – nach Freigabe durch den Kunden geht das sehr zügig. Ich surfe 10 Minuten durch das Netz, bleibe bei Auftragsmalereien hängen und finde eine Künstlerin, die Wandmalereien in Schwimmbädern anfertigt. Die Adresse speichere ich in Evernote – kann ich sicher einmal beruflich brauchen.

    Dann aber schnell schnell ins Bad, die Zeit ist knapp. Seit Anfang November arbeite ich (zu) viel, der Backlog (wie es neudeutsch so schön heißt) ist immens, ich muß wenigstens die akuten Sachen vom Tisch bekommen. Für den Rest werden die Tage vom 20. Dezember bis Anfang Januar herhalten müssen. Auf dem Weg ins Bad klingelt das Telefon (7.31 Uhr) – Kunde 1 ruft an. Wir vereinbaren einen Telefontermin nach 17 Uhr. Nach dem Bad schreibe ich ein paar Mails, packe mein Rollköfferle und ab gehts zum Auto. Der Zahnarzt wartet.

    Ein Stück Zahn war mal wieder abgebrochen, deshalb muß eine Keramikfüllung entfernt und neue eingebaut werden. Eigentlich ein Termin von 30 Minuten. Insgesamt werkelt der Zahnarzt faßt eine Stunde. Es ist – wie immer bei meinen Zähnen – nicht so einfach.

    Danach ab und weiter nach Grünwald. Auf dem Weg hole ich zwei belegte Semmeln für die Zeit nach dem Abklingen des Taubheitsgefühls. Der Kunde meint, ich sähe sehr lädiert aus. Ob ich überhaupt arbeiten könne und wolle. Muß ja. Also mitten rein in Papierberge. Wir sind mit unserer Besprechung am Nachmittag fertig. Auf dem Heimweg esse ich meine Semmeln und höre den letzten Teil des Podcasts “Täter unbekannt” vom NDR. (Große Empfehlung – ich hörte schon Staffel 1 und mag das Format) Ich halte unterwegs an einer Friedhofsgärtnerei in Giesing und kaufe Tannenzweige, mit denen ich den Leuchter über dem Esstisch dekorieren will.

    Endlich daheim packe ich wieder Berge von Papier aus, ziehe bequeme Kleidung an, mache mir Tee und setze mich an den Schreibtisch. Ich schreibe einige für die Empfänger nicht sehr erfreuliche Mails, tätige Überweisungen und telefoniere mehrfach. Der frühmorgens vereinbarte Telefontermin findet statt, der Kunde ist mit dem Zwischenergebnis zufrieden.

    Dann wieder weiter mit Mails und Excel-Sheets. Ich erwarte wütende Anrufe auf meine Mails, die nicht eintreffen. Auch gut. Dann kommen sie morgen, aber sie werden kommen.

    Da meine Zähne noch nicht schmerzfrei sind, gibt es heute abend “weiche Kost“. Inzwischen ist der Herr der Cucina gekommen. Wir räumen die Küche auf und kochen gemeinsam. Während des Abendessens klingelt es an der Tür, der 3 1/2 jährige Nachbarsjunge ist ganz aufgeregt. Er macht uns darauf aufmerksam, daß unsere Schuhe noch nicht vor der Tür stehen. (Nikolaus naht.) Wir können ihn beruhigen und er verspricht uns, morgen zu klingeln und uns zu zeigen, was der Nikolaus gebracht hat.

    Die Spülmaschine wird gestartet, ich telefoniere mit meinen Eltern. Dann stellen wir die Schuhe vor die Türe und füllen sie auch noch gleich. Damit auch wir morgen etwas zum Vorzeigen haben. 🙂

    Ein paar letzte berufliche Mails, dann schreibe ich diesen Eintrag und fahre ich den Rechner runter. Es ist kurz vor 21 Uhr. (Und daß ich erst am Freitag merke, daß ich den Post nicht veröffentlicht habe, sagt viel über meine Arbeitslast im Moment aus.)

    Danach geht es kurz vor den Fernsehen und dann ganz schnell ins Bett. Gute Nacht.

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    #12von12 – Ausgabe November 2018

    Schon sehr lange gab es kein #12von12 auf dem Blog – aus Instagram könnt Ihr es aber immer finden. Kurzgefaßt: 12 Fotos vom 12. des Monats – alle Bildergeschichten gesammelt bei Caro von Draußen nur Kännchen.

    2018 November 12von12 01
    Wie immer startet der Tag morgens kurz nach 6 mit Milchkaffee.

    2018 November 12von12 02
    Arbeitstag – Meeting in der Sendlinger Straße

    2018 November 12von12 03
    Danach geht es weiter nach Grünwald – wettertechnisch ein Traumtag.

    2018 November 12von12 04
    An einer Hauswand in Grünwald.

    2018 November 12von12 05
    Auf den Kunden warten – in der Sonne. Noch ein bißchen auftanken.

    2018 November 12von12 06
    Auch das Auto will aufgetankt werden.

    2018 November 12von12 07
    Das unterwegs gekaufte Hackfleisch zu Bolognese verarbeiten und dann lange köcheln lassen.

    2018 November 12von12 08<
    Dann geht es an den Schreibtisch – versüßt durch einen Wochenend-Kuchen-Rest.

    2018 November 12von12 09
    Abendessen

    2018 November 12von12 10
    Fernseh-Weinbegleitung

    2018 November 12von12 11
    Wecker um 4 Uhr. Zu Früh.

    2018 November 12von12 12
    Trotzdem noch zwei, drei Seiten auf dem Kindle. Gute Nacht.

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    #wmdedgt – Ausgabe November 2018

    Es ist kein aufregender Tag, dieser 5. November 2018 – aber für #wmdedgt protokolliere ich ihn soweit möglich.

    Seit Oktober klingt der Wecker 10 Minuten früher – um 6:05 Uhr. Der Herr der Cucina hat einen neuen Kunden und geht deshalb früher außer Haus. Aber außer dieser Neuerung verläuft alles wie immer. Er macht Kaffee, geht danach ins Bad, ich richte den Rest des Frühstücks her. Wir frühstücken gemeinsam. Ich gehe ins Bad, während er das Haus verläßt. Duschen, anziehen, dann geht es für mich wie jeden Montag zur Krankengymnastik. Der Titanarm von letztem Jahr ist seit gut drei Wochen kein Titanarm mehr, aber die Beweglichkeit ist aufgrund der nochmals recht großen OP etwas eingeschränkt. Die 20 cm lange Narbe trägt ihr übriges dazu bei. Ich bin dankbar für diese Krankengymnastik und profitiere sehr.

    Nachdem ich das Wochenende vor allem beruflich am Schreibtisch verbracht habe, “gönne” ich mir nach der Krankengymnastik eine Stunde auf dem Balkon und mache ihn winterfest. D.h. ich fege Laub zusammen, verstaue Tisch und Stühle in der Ecke, packe Rosen und Apfelbaum in Luftpolsterfolie ein.

    Zurück am Schreibtisch checke ich Mails, telefoniere mit Kunde 1 und Kunde 2. Ich mache mir danach Bratkartoffeln und ein Spiegelei. Und wieder ab ins Bad – Schminke und Business-Kleidung warten auf mich.

    Das Telefon klingelt noch einmal. Ich hatte über die Homepage von Fiat ein Autohaus vor Ort um Anruf und Angebot gebeten. Vor zwei Jahren hatte ich schon einmal einige Begegnungen aus der Hölle mit dem stationären Handel und dann das Auto im Internet gekauft. Dieses Jahr wollte ich es noch mal versuchen. Und scheiterte wieder kläglich. Die Dame war nicht willens, mich zu unterstützen und mir die fehlenden Auskünfte zu beschaffen. Nun denn. Dann kaufe ich das Auto eben wieder im Internet.

    Mit dem Auto geht es nach Grünwald. Auf dem Weg entsorge ich Flaschen und Plastik, telefoniere mit drei Rechtsanwälten, leere den Briefkasten von Kunde 3 und treffe mich danach mit Kunde 4. Wir trinken Kaffee, diskutieren über die Immobilienpreise in München, die Aktienmarktauswirkungen der Midterms morgen und den Brexit. Danach erledige ich für ihn einiges am Rechner.

    Auf dem Rückweg muß ich ein Einschreiben bei der Post abholen. Wie immer sind in Grünwald alle Schalter besetzt und fast keine Kunden da. Ich sinniere seit Jahren über den Grund. Lebt einer der Post-Vorstände in Grünwald? Haben sich einflußreiche Bürger Grünwalds an passender Stelle beschwert? Auch in der Weihnachtszeit ist diese Postfiliale ein Grund zur Freude (keine Ironie!).

    Zuhause telefoniere ich wieder, öffne Post, schreibe Mails … Der 3 jährige Nachbarjunge klingelt. Ob ich Zeit hätte ein Buch vorzulesen? Nein, habe ich eigentlich nicht. Wir lesen das Dschungelbuch. Danach versorge ich ihn mit einer kleinen Tüte Gummibärchen. Nachdem er weg ist, wieder Schreibtisch …

    Der Herr der Cucina kommt nach Hause, wir kochen gemeinsam Nudeln mit einer Gemüse-Pilz-Sauce, schauen die 19 Uhr Nachrichten und berichten uns gegenseitig von unserem Tag.

    Danach noch einmal Schreibtisch. Termine morgen wurden verschoben, der Nachmittagstermin findet vormittags statt. Wie immer arbeite ich kurz vor knapp und hatte die Vormittagsstunden zur Vorbereitung geplant. Wie immer klappt es aber trotzdem. Ich packe mein Rollköfferchen. Der Abend endet vor dem Fernseher. Eine Stunde bleibt noch, bevor es ab ins Bett geht. Die Nacht ist traumlos und der Schlaf ohne Unterbrechung.

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    Einen Blogumzug später …

    … frage ich mich, warum ich früher soviel gebloggt habe.

    1.400 Beiträge umziehen von Blogger auf WordPress, dazu ein paar Kommentare, viele Bilder ist das eine. Das klappt mit den passenden Tools einigermaßen. Aber die Kategorien und die Formatierung wollen nicht ganz so, wie ich das will. Und so werde ich erst nach und nach alle Artikel angreifen und überarbeiten. Mit knapp 400 Artikeln habe ich es schon gemacht. Solltet Ihr etwas suchen, geht bitte im Moment über Suchfunktion in der rechten Seitenleiste.

    Viel Spaß aber jetzt mit dem neuen Layout auf der eigenen Domain mit WordPress-Blog-Software und bald wieder neuen Artikeln.


     

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    #WMDEDGT – Ausgabe März

    Dieses #WMDEDGT dient doch eigentlich nur dazu, mir aufzuzeigen, wie schnell die Zeit vergeht … schon wieder ist ein Monat rum.

    Dieser Montag startet 20 Minuten früher – der Wecker geht um 5:55 Uhr. Noch im Bett checke ich die italienische Wahl und die Oscar-Verleihung, während der Herr der Cucina schon in der Küche rumort. Ich verschwinde für eine Katzenwäsche (den Rest hatte ich schon Sonntagabend erledigt) ins Bad. Während ich mich anziehe und schminke, geht der Mann ins Bad. Ich vervollständige das Frühstück mit einer Schale Joghurt-Haferflocken-Apfelmus-Obst für den Mann, Hefezopf für uns beide, fülle frisch gepressten Orangensaft zum Mitnehmen ab, mache ein Schüssel Obstsalat als Brotzeit für ihn fertig. Gemeinsames Frühstück, nebenher läuft Deutschlandfunk, ich lese die Nachttimeline bei Twitter nach, er sichtet seine Mails.

    Glücklicherweise hat es nachts nicht gefroren, ich muß keine Autoscheiben kratzen. Ich starte mit Hand- und Aktentasche um 7:15 Uhr und fahre nach Schwabing. Um 7:45 Uhr habe ich einen medizinischen Fußpflegetermin – mein kleiner 6-wöchiger Luxus. Nach 30 Minuten fühlen sich die Füße wieder gut an. Der Arbeitstag kann starten.

    Ich fahre durch die Stadt nach Süden, nach Grünwald. Unterwegs hole ich mir eine Brotzeit. Zuerst leere ich bei Kunde 1 den Briefkasten. Dann geht es weiter zu Kunde 2, wo ich bis zum frühen Nachmittag bleibe und arbeite.

    Um 14 Uhr gehts weiter nach Nymphenburg – für Kunde 3 vermiete ich dort eine Wohnung. Die Besichtigung findet nicht auf dem normalem Weg statt. Als ich vor dem Haus ankomme, wähle ich via Facetime eine Nummer in China an. Dort sitzt eine deutsche Familie, die wieder nach Deutschland zurückkommen wird, vor dem Bildschirm und macht mit mir eine Besichtigung des Hauses und der Anlage via Wischphone. Moderne Technik ist schon ganz schön toll. Die Familie ist so begeistert, daß wir uns per virtuellem Handschlag gleich einig sind.

    Mit dem Auto geht es dann vom Münchner Westen in den Osten – nach Hause. Der Schreibtisch wartet, einige Mails und Telefonate müssen erledigt werden. Ich buche meine Februar-Belege und mache ELSTER. Währenddessen kommt der Mann nach Hause und arbeitet ebenfalls noch etwas.

    Gegen 19:30 Uhr essen wir eine große Gemüsepfanne und Bratkartoffeln. Dazu gibt es ein Glas italienischen Rosé. Wir erzählen uns von unseren Arbeitstagen, besprechen die Organisation des morgigen Tags. Gemeinsam räumen wir die Küche auf, decken den Frühstückstisch. Den Abend beschließen wir vor dem Fernseher beim Bügeln bzw. auf der Couch – auf dem Bildschirm läuft “The Marvelous Mrs. Maisel”.

    22:30 Uhr: ab ins Bett. Während der Mann gleich einschläft, lese ich noch eine Viertelstunde auf dem Kindle, dann schlafe auch ich ein. Es folgt eine traumreiche Nacht.

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    #WMDEDGT – Ausgabe Februar 2018

    Der 5. des Monats ist schon wieder und Frau Brüllen fragt: „WMDEDGT – Was machst Du eigentlich den ganzen Tag?“

    Der Tag beginnt tatsächlich um 0 Uhr für mich, denn ich bin noch wach und bügle. Das tue ich immer in der Nacht vom Super Bowl, seit Jahren. Dann bleibe ich wenigstens wach und überbrücke die normale Bettgehzeit um 22 Uhr.

    Um kurz nach Mitternacht bin ich aber mit Bügeln fertig, 19 Oberhemden, 5 Blusen und jede Menge Kleinkram liegen oder hängen fertig im Wohnzimmer. Ich mache es mir mit einem Glas Orangensaft-Schorle und einer kleinen Schale Chips sowie dem Strickzeug auf der Couch gemütlich. Das Spiel ist unterhaltsam und schnell, die Half-Time-Show langweilig. Die Vernunft läßt mich um 2:37 Uhr ins Bett gehen – der Wecker würde um 6 Uhr klingeln und erste Kundentermine stehen ab 9 Uhr an.

    Um 6 Uhr erst mal schnell das Handy checken – Philadelphia hat gewonnen, nicht meine Mannschaft, aber ok für mich. Dann normaler Werktagrhythmus – der Herr der Cucina verschwindet ins Bad, ich mache Frühstück, bereite Obst vor, das er mit in die Arbeit nimmt. Gemeinsames Frühstück mit Hefezopf. Dann verschwinde ich ins Bad, packe meine Sachen und mache mich auf den Weg nach Grünwald zum Kunden. Unterwegs gehe ich noch auf die Post in Grünwald. Hier geht es immer schnell, die Schalter sind fast alle besetzt, selbst zur Weihnachtszeit habe ich – im Gegensatz zur heimischen Post – fast nie Wartezeiten.

    Meeting mit der Kunden, Besprechung der aktuellen Kryptowährungsentwicklung, Abarbeiten von alltäglichen Aufgaben. Auf dem Heimfahrt leere ich den Briefkasten bei einem anderen Kunden. Daheim fordert die Nacht ihren Tribut, ich lege mich 40 Minuten hin. Danach geht es an den Schreibtisch. Erst einmal führe ich einige private Telefonate und organisiere einiges, weiter geht es mit einer ganzen Reihe beruflicher Gespräche, bis ich um 17:30 Uhr endlich noch ein bißchen Papier wegschaffe. Um 19:30 Uhr beende ich den Arbeitstag. Der Herr der Cucina, der inzwischen auch wieder zuhause ist, und ich essen Penne mit Bolognese.

    Der Abend endet auf der Couch bei zwei Folgen der Staffel 5 von House of Cards – die mit dem Orangen Ding im Weißen Haus doch wesentlich weniger amüsant ist als zu anderen Zeiten.

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    #WMDEDGT – Ausgabe November

    #WMDEDGT – WasMachstDuEigentlichDenGanzenTag war gestern wieder an der Reihe, besonders aufregend war es nicht:

    Wach um 2:20 Uhr und um 7:20 Uhr. Der Herr der Cucina springt wie immer als erster aus dem Bett und macht das Frühstück, während ich kurz die Nachttimeline von Twitter und Instagram lese. Dann geselle auch ich mich in der Küche dazu, schneide Brot und koche mir ausnahmsweise mal ein Frühstücksei.

    Nach dem Frühstück wandern wir beide ins Wohnzimmer, der Herr der Cucina schaut bei Gran Turismo Sport nach, wann Rennen sind und fragt, ob das zu unserem Sonntag paßt. 🙂 Wir entschließen uns, gleich an die frische Luft zu gehen, ab mittag ist Dauerregen angesagt. Um 9 Uhr laufen wir los Richtung Wahllokal. Seit 20 Jahren ist unser Wahllokal 200 m entfernt. Für die heutige Abstimmung bzgl. Abschaltung Steinkohle-Kraftwerk ja/nein müssen wir knapp 3 km Fußweg auf uns nehmen. Wir hoffen, das tut der Beteiligung keinen Abbruch. Also los. Nach gut einer Stunde und jeweils einem Kreuzchen bei JA (hört Ihr das da oben im Norden bei den Sondierungsgesprächen?!) später sind wir wieder daheim. Ich räume die Küche auf, bereite das Mittagessen vor und schneide zwischendurch dem Mann die Haare.

    Zum Mittagessen gibt es Hirschfilet mit Kartoffelbrei und Rosenkohl, parallel den Presseclub auf ARD. Mittagsschlaf und Aufräumen der Küche schließen sich an. Dann geht es ab an den Schreibtisch. Buchhaltung der vergangenen Woche, Vorbereitung des morgigen Arbeitstags, einige Kundenwünsche (man kann es auch einfach arbeiten nennen) erfüllen.

    Unterbrochen wird das ganze von Cappuccino (der Milchaufschäumer von Philips ist sensationell und bei mir seit zwei Wochen täglich im Einsatz) und Cantuccinis. Draußen ist inzwischen gräusliges Herbstwetter. Wir schauen drinnen den Läufern beim New York Marathon zu.Wieder am Schreibtisch habe ich inzwischen richtig Schwung und bringe einiges vom Tisch. Ich packe mein Rollwägele mit Notebook, Akten und Ladegeräten für den morgigen Arbeitstag und bereit ein paar belegte Brote für das Abendessen vor. Der Herr der Cucina fährt Gran Turismo, ich telefoniere mit meinen Eltern, schreibe meine täglichen Karten an Mesale Tolu und Deniz Yücel ins türkische Gefängnis. Danach Fernsehen mit Blacklist und Bett mit Dorothy Sayers und Lord Peter. 🙂

  • Was ganz was anderes

    #WMDEDGT – Ausgabe Oktober

    Ich denke, so kurz vor 8 Uhr am Morgen, als ich mit dem Schreiben dieses Posts beginne, daß dies ein ganz langweiliger #WasMachstDuEigentlichDenGanzenTag-Eintrag wird, Homeoffice-Tag eben. Mal sehen.

    (Hier gehts lang, zur Erklärung.)

    6.05 Uhr klingelt mein Wecker, wie immer, 6.15 Uhr der Wecker des Herrn der Cucina, wie immer. Wir quatschen über den gestrigen Tag, da wir gestern abend beide spät heim kamen und dazu keine Gelegenheit mehr hatten. Außerdem die heutige Tagesplanung, dann um 6.30 Uhr aufstehen. Der Herr der Cucina verschwindet im Bad, ich mache Frühstück, da ich heute vormittag keine Termine habe. Währenddessen läuft Deutschlandfunk über das iPad. Milchkaffee, aufgebackene Semmeln, Butter, Honig, Marmelade, frisch gepresster Orangensaft (na gut, gestern frisch gepresst), für den Mann noch Joghurt mit frischen Him- und Heidelbeeren. Frühstück, während wir beide in unsere Wischphones starren.

    Die gestern aufgefrischten Sauerteige sowie der Sauerteigansatz für ein Brot wandern nochmal unter die Backofenlampe, sie blubbern noch nicht genug.

    Während der Mann sich verabschiedet, gehe ich noch im Schlafanzug an den Schreibtisch. Post von gestern öffnen, Belege von gestern scannen, bearbeiten, im Buchhaltungsordner abheften. Nebenbei läuft die Serenade op.41 für Flöte und Klavier von Ludwig van Beethoven. Die Karten für Deniz Yücel und Mesale Tolu wandern auf den Poststapel – inzwischen Karten 95 und 89. Ein Irrsinn, alles. Ich schreibe den ersten Teil dieses Blogeintrags, dann Bad und danach arbeiten …

    In der Mittagspause mache ich mir ein Rührei und Toast, stelle einen Kartoffeleintopf mit Spitzkohl und Speck auf den Herd und stelle einen Brotteig her. Außerdem telefoniere ich mich der Kfz-Versicherung. Mein neues Auto hat einen immensen Hagelschaden und wird bald fünf Tage lang ausgebeult. Da der Hagelschaden in Italien geschah, habe ich kein Recht auf einen Mietwagen während dieser Zeit. Wäre der Hagelschaden in Deutschland entstanden, hätte ich dieses Recht. Verträge. Du mußt es nicht verstehen.

    Zurück am Schreibtisch habe ich Probleme, wieder loszulegen, und rufe deshalb erst einmal das Patenmädel an, das heute ihren 25(!). Geburtstag feiert.

    Dann geht es aber weiter mit der Arbeit. Zwischendurch knete ich den Brotteig. Ich nehme Paketpost für die Nachbarn und mich entgegen. Arbeiten, d.h. telefonieren, Mails schreiben, Tabellen befüllen, Ablage. Brot in den Backofen schieben und rausholen. Außerdem arbeiten, d.h. wieder telefonieren, Mails schreiben, Tabellen befüllen, Ablage.

    Der Herr der Cucina kommt nach Hause. Wir wärmen den Eintopf, den ich heute mittag gekocht habe, auf und schneiden das frische Brot an. Nebenher laufen die Nachrichten. Er räumt die Spülmaschine aus, ich wieder ein, während er schon den Frühstückstisch deckt.

    Ich arbeite noch etwas, dann starten wir mit der 3. Staffel von Bosch und werden wohl gegen 22 Uhr ins Bett verschwinden … denn der Wecker klingelt wieder um 6.05 Uhr … siehe oben …

  • Was ganz was anderes

    #WMDEDGT – Ausgabe August

    Frau Brüllen möchte am 5. eines jeden Monats wissen: „Was Machst Du Eigentlich Den Ganzen Tag?“, kurz gesagt: #WMDEDGT

    Es ist schwül und drückend, ich wache um 5 auf und lese das Internet bis 6 leer, bevor ich noch eine Stunde schlafe. Um 7 aber schnell raus aus dem Bett, der Herr der Cucina macht Frühstück, während ich gleich ins Bad gehe. Milchkaffee, Weißbrot mit Orangenblütenhonig und Erdbeer-Marmelade. Minimal Schminke ins Gesicht, rein ins Polokleidchen, um 8.30 Uhr habe ich ein kurzen geschäftlichen Termin. Auf dem Weg dorthin bringe ich Karten an Mesale Tolu und Deniz Yücel zum Briefkasten. Ein bißchen hoffnungslos – ich werde wohl ewig schreiben müssen.

    Auf dem Heimweg will ich beim Metzger Fleisch für das Abendessen und vor allem warmen Leberkäs für die vormittägliche Brotzeit mitnehmen. Ich scheitere. Der Metzger hat Samstags im August nicht auf.

    Zurück daheim hole ich ein kleines Lammkarree aus dem Gefrierschrank. Während der Mann Gemüse einkaufen geht, wasche ich Handtücher, hänge sie auf, backe einen Kuchen (den ersten seit dem Armbruch), ent- und belade ich die Spülmaschine, entspitzle Bohnen, koche.

    Zum Mittagessen gibt es einen gemischten Salat, grüne Bohnen und das Lamm.

    Wir reden über Taupunkte und die feuchte Luft … und messen uns Temperatur auf den Armen und Beinen: 33 Grad. Ich hätte gedacht, das wäre weniger.

    Kurzer Mittagsschlaf bzw. Mittagslektüre. Kaffee, Kuchen, danach kurz unterwegs, um Wanderhosen für den Herr der Cucina zu kaufen. Theoretisch. Praktisch finden wir nichts.

    Zurück daheim ziehe ich mich gute drei Stunden an den Schreibtisch zurück. Danach kleine Brotzeit mit Brot und gekochtem Schinken. Mit Orangensaft-Schorle und iPad ziehe ich mich auf die Couch zurück. Stricken werde ich noch lange Zeit nicht dürfen. 🙁 Nebenher läuft abwechselnd Supercup und Leichtathletik-WM im Fernsehen. Nach dem 100m Endlauf … ab ins Bett.

  • Was ganz was anderes

    Lese-Wochen, keine Koch-Wochen

    Ich habe viel gelesen in den letzten Wochen. So viel, wie wahrscheinlich durchschnittlich nur während meiner studentischen Pendlerzeit. Wenn man wie ich nächtelang wach liegt, das Aufstehen schwer fällt, dann ist man – vor allem einarmig – für die Erfindung des Kindle sehr dankbar. Ich kam wieder rein ins lesen, ich verschlang Buch um Buch; nicht die großen Meisterwerke, dazu war das Hirn nicht aufnahmebereit, aber vieles, was man weitläufig unter “Urlaubs- und Strandlektüre” einordnen würde.

    Das mit dem Kochen stand in der Zeit hintenan, also gibt es statt Rezepten einen kurzen Überblick über die gelesenen Bücher:

    Ich hatte tatsächlich noch nie etwas über Commissario Montalbano gelesen – sein erster Fall war ok, ich weiß aber nicht, ob ich mit der Reihe weitermache:

    Die Form des Wassers: Commissario Montalbano löst seinen ersten Fall von Andrea Camilleri

    Was ich sehr gern las und sicher noch weiterlesen werde – die Miss Daisy-Reihe. Klassische, englisches Whosdunit-Krimis, leicht, nett im besten Sinne. Genau richtig fürs Krankenbett und am heißen Strand:

    Miss Daisy und der Tote auf dem Eis von Carola Dunn

    Miss Daisy und der Tod im Wintergarten

    Miss Daisy und die tote Sopranistin

    Miss Daisy und der Mord im Flying Scotsman

    Miss Daisy und die Entführung der Millionärin

    Sehr gern, obwohl brutal las ich Erbarmen – Band 1 der Carl Mørck Reihe von Jussi Adler-Olsen. Gleich danach fing ich mit Band 2 Schändung an. Diesen brach ich in der Mitte ab. Er war mir zu sadistisch. Vielleicht werde ich im gesunden Zustand versuchen, ihn zu Ende zu lesen.

    Gerade rechtzeitig kam Stille Wasser: Commissario Brunettis sechsundzwanzigster Fall von Donna Leon heraus. Ich liebe diese Reihe … und Fall 26 reiht sich ein, unaufgeregt, unblutig, aber trotzdem spannend.

    Von vielen Kochbloggern geliebt die kulinarischen Krimis von Tom Hillenbrand. Ich las Teufelsfrucht: Ein kulinarischer Krimi. Xavier Kieffers erster Fall. War nett, aber nicht so überzeugend, daß ich gleich mit Fall 2 weitermachte. Vielleicht irgendwann.

    Auch noch etwas für den Strand ist die Benni-Harper-Serie: Der Museumsmörder Band 1 von Earlene Fowler las ich gern. Band 2 ist schon auf den Kindle geladen. Danke für den Tip, Excellensa.

    Die Tegernseer Seilschaften: Ein Fall für Anne Loop (Band 1) von Jörg Steinleitner war mir dann selbst fürs Krankenbett zu seicht, genauso wie Die Kalte Sofie Ein München-Krimi von Felicitas Grunber.

    Band 1 – 3 hatte ich schon in den vergangenen Jahren gelesen, Band 4 kam im März heraus und sollte eigentlich als Urlaubslektüre dienen. Ich las ihn dann doch früher und war wieder sehr gut unterhalten: Madame le Commissaire und das geheimnisvolle Bild: Ein Provence-Krimi (Ein Fall für Isabelle Bonnet) von Pierre Martin.

    Und schließlich – als ich wieder beide Arme benutzen und eine gebundene Ausgabe halten konnte – vergrub ich mich in SPQR: Die tausendjährige Geschichte Roms von Mary Beard. Als alte Lateinerin (9 Jahre plus schriftliches Abitur) las ich es sehr gern. Aber ich konnte nur viele Rezensionen nicht nachvollziehen. “Bahnbrechend” oder “revolutionär” fand ich es nicht – es war spannend und gut erzählt. Allerdings auch mit einigen Wiederholungen. Trotzdem: Empfehlung.