• Thermomix

    Thermomix – Erfahrungen der ersten vier Wochen

    Gut vier Wochen ist der Thermomix bei uns nun im Einsatz. Und – um es vorweg zu nehmen – er darf auch noch etwas länger bleiben. Die ersten Tests und Checks hat er gut absolviert. Natürlich bin ich bis jetzt nur bei den Grundlagen geblieben, ich habe noch nicht viel frei getestet, aber einiges ist schon klar:

    • Er kann rühren. Wirklich gut. Das Risotto wird cremig und ideal. Das gleiche gilt für den Milchreis oder das Apfelmus. Es brennt nichts an. Das hat für mich den Vorteil, dass es jetzt auch mal zum Homeoffice-Mittagessen Risotto geben kann, denn ich muss nicht daneben stehen und selbst rühren, sondern kann zurück an den Schreibtisch. Diese Stärke des Thermomix zeigt sich auch bei Polenta und Bechamel, ebenso bei Cremesuppen und Eintöpfen.
    • Zerkleinern kann er phänomenal. Halbe Zwiebeln, halbe Äpfel, rein damit – höchste Stufe, da bleibt nichts übrig. Ein Zauberstab ist überflüssig. Der Ingwer-Orangen-Shot, den sich der Herr der Cucina inzwischen wöchentlich auf Vorrat macht, benötigt kein Sieb. Der frische Ingwer wird “pulverisiert”.
    • Der Thermomix kann exakt Temperaturen halten – etwa die 37 Grad für einen Hefeteigansatz (sehr schöne Funktion) oder die knapp 100 Grad zum Marmelade kochen. Da gelingt jeder Hefeteig und die Marmelade kocht nicht über. Die Temperatur ist auf das Grad genau frei wählbar.
    • Bleiben wir bei den Teigen: Hefeteig gelingt super, ebenso ein Mürbeteig mit kalter Butter. Mürbeteige mit weicher Butter würde ich weiterhin in der KitchenAid machen. Ebenso bleiben Sauerteige der KitchenAid vorbehalten.
    • Wirklich super praktisch: die integrierte Waage. Dieses Feature stellt sich immer mehr als Vorteil heraus. Es ist einfach praktisch, direkt in den Topf “schütten” zu können, ohne vorher abwiegen zu müssen.

    Kommen wir zu den Nachteilen:

    • Was nicht klappt: Anbraten. Laut Werbung ist das zwar möglich. Aber das, was da an Röstaromen entsteht, reicht nicht. Will man also z.B. ein Gulasch lang garen (es gibt eine Slow Cook Funktion), sollte man das Gulasch vorher in der Pfanne anbraten und dann in den Thermomix geben.
    • Er ist laut – je nach gewähltem Programm sehr laut.
    • Er ist nicht günstig. Aber er ersetzt, gerade bei Kochneulingen, viele Küchengeräte: den Zauberstab, den Mixer, die Küchenmaschine, den Slow Cooking Topf, die Waage.

    Von der Zubereitung von ganzen Gerichten mit Beilage im Thermomix (dank des Varoma-Aufsatzes) habe ich mich schon etwas verabschiedet. Das entspricht nicht meiner Kochweise. Aber vielleicht kommt das noch mit der Anwendung. Vor allem für Kocheinsteiger kann die Unterstützung durch die über das Netz abrufbaren Rezepte aber eine große Hilfe sein. Viel kann da nicht mehr schief gehen.

    Insgesamt spart mir der Thermomix einiges an Zeit und erleichtert mir, gerade in den jetzigen Homeoffice-Zeiten mit Mittagessen für uns zwei, das tägliche Kochen sehr. Natürlich kann ich alles auch ohne dieses Gerät machen, aber das kann ich über viele Hilfsmittel im Haushalt sagen – wie die KitchenAid oder den Wäschetrockner.

    Er darf bleiben – ich werde berichten!
    Bei weiteren Fragen meldet Euch gerne. Ich war bei meiner Entscheidungsfindung auch über Ansprechpartner*innen froh.

  • Thermomix

    Ein neues Haushaltsgerät – von ersten Überlegungen bis zum Kauf

    Kurz vor Weihnachten zog hier ein neues Haushaltsgerät ein. Ein Thermomix (TM6). Ja, da staunt Ihr, oder? Ich auch.

    Bis zum Sommer gehörte ich auch noch zur Fraktion “Wer braucht denn sowas? Ich kann doch kochen.” Eine ebenfalls viel und gut kochende Freundin gab den Denkanstoss, als ich ihn bei ihr in der Küche sah. Daraufhin schaute ich “viele” (wirklich viele) Videos. Informierte mich rundherum. Bekam viel Halbwissen widerlegt (man kann nicht selbst eingreifen, man kann nur gespeicherte Rezepte kochen, man kann die gespeicherten Rezepte nicht ändern – alles falsch). Als dies alles geklärt war – vor allem für mich als Allergikerin, die so gut wie kein Rezept kocht, wie es irgendwo steht, kam die nächste Stufe.

    Würde ich den Thermomix wirklich verwenden? Dauerhaft, mehrfach die Woche?
    Sicher ein ausschlaggebender Faktor für die Beschäftigung damit war die Pandemie. Seit 13. März 2020 koche ich täglich zuhause ein Mittagessen. Seit damals sind der Herr der Cucina und ich zuhause – er ist so gut wie nie, ich bin nur wenig unterwegs. Das hat sich gut eingespielt. Aber gerade in Phasen mit viel Arbeit nervt es manchmal schon. Nicht das Kochen an sich, sondern das Überlegen, was es denn am nächsten Tag schon wieder zum Essen geben würde. Standards sind seit Anfang der Pandemie immer in der Gefriertruhe: Bolognese, Gulaschsuppe, Linsensuppe, Rouladen, Quiche. Und wöchentlich kommt eine gut gefüllte Biokisten, die immer Inspiration bietet. Außerdem sind wir in München sowieso gut versorgt – Käfer, Dallmayr liefern Frisches nach Hause. Auch Amazon Fresh und Knuspr nutzen wir. Und trotzdem war es manchmal trotz dieses Luxus ein bißchen frustrierend.
    Der Thermomix würde Platz wegnehmen auf der Arbeitsfläche. Und es war klar, er würde draußen stehen müssen, wie die Kitchen Aid, sonst macht er keinen Sinn. Zum Hin und Her-Tragen ist er zu schwer.
    Würden wir wirklich die Rezepte, die im Thermomix gespeichert sind, nutzen? Entspricht das unserer Art des Kochens und der Ernährung? Ein Highlight, das sich für mich beim Durchstöbern der Rezepte ergab, war, dass ich auch auf das umfangreichen Repertoire der ausländischen Rezepte (hier vor allem italienische und französische) zugreifen könnte. Die italienische und französische Thermomix-Gemeinde ist fast so groß wie deutsche.

    Und dann war da noch die letzte Überlegung: Wollte ich so viel Geld ausgeben?
    Ja, wenn ich ihn denn nutzen würde. Sonst natürlich nicht. Und unsere Küche ist zu klein, dass er einfach nur rumstehen könnte. Fast ungenutzt. Ich brauche die Arbeitsfläche.
    Also ging ich auf die Suche – erst einmal nach gebrauchten Geräten. Vielleicht könnte ich da ein Schnäppchen machen. Aber dem war nicht so. Daraus ergab sich aber eine neue Überlegung: Wenn er auch gebraucht gut verkaufbar wäre, dann wäre das die Lösung, um ihn ggf. wieder loszuschlagen. Ca. 100 Euro weniger innerhalb eines halben Jahres lag der durchschnittliche Gebraucht-Preis unter dem Neupreis. Das war mir einen Versuch wert.
    Schließlich und letztendlich ging es dann noch um den Kauf. Bei Vorwerk bleibt nur der mir nicht so sympathische Direktvertrieb. Ich schrieb mehrere Damen an und die angenehmste, klarste Thermomix-Verkäuferin ohne furchtbaren Namen (z.B. Thermonixe, Thermofoody, Thermofee) bekam den Auftrag. 10 Tage später wurde er geliefert, ausgepackt, das Kartonmaterial für etwaigen Weiterverkauf in den Keller gestellt und am gleichen Abend in Betrieb genommen.

    Über die Anfänge und erste Erfahrungen beim nächsten Mal mehr.

    (Und dankt @excellensa, die den Anstoß zu diesem Artikel gab.)