• Unterwegs in Italien,  Was ganz was anderes

    I – Sant’ Elpidio A Mare – Tod’s Cafè

    Da dies ein Kochblog ist, halte ich diese Illusion für zwei Bilder und noch einen Satz aufrecht:
    In Sant’Elpidio a mare gibt es ein Cafe und in diesem Cafe gibt es einen sehr guten Espresso und einen sehr guten Café macchiato und sicher auch einen sehr guten Cappuccino.

    Tods Cafe Eingang
    Tods Cafe

    Aber eigentlich interessiert das nicht und ist auch kein Grund, in dieses Nest in den Marken zu fahren. Wenn dieses Cafe nicht auf dem Gelände der großen italienischen Fabrik Tod’s liegen würde. Und wenn nicht genau nebendran der Werksverkauf wäre, der seeeeeehr interessante Werksverkauf.

    Tods aussen
    Tods Eingang

    Vor Jahren haben es mir die Schuhe der Marken Tod’s und Hogan angetan, ich kann darin mit meinen verschieden langen Füßen laufen, stehen (auch in den hohen), bekomme keine Plattfüße, sie sind qualitativ hochwertig, halten ewig und die meisten sind sehr klassisch.

    Ich gehöre nicht zu den Frauen, die 80 Paar Schuhe im Schrank haben, sondern lieber weniger, dafür aber gute. Also habe ich schon früh viel Geld dafür ausgegeben. Und dann erfuhr ich von diesem Fabrikfabrik, der auch wirklich ein Fabrikverkauf ist. Hinter den den Verkaufsräumen liegen die riesigen Läger und die Verkäufer machen so gut wie alles möglich, wenn sie in die heiligen Hallen verschwinden.

    Schon die aktuellen Modelle sind gut reduziert, die “alten” sind regelrecht günstig.
    Auch die Taschen sind zu haben, und die Herren kommen natürlich auch auf ihre Kosten. (Selbst der Herr der Cucina, der nicht gern zum Einkaufen geht, schlägt hier schon mal zu.)

    An den Wochenenden ist viel los, ein Besuch unter der Woche und dann in Ruhe ist ratsam.

    Und um den Dreh wieder zum Kochblog zu bekommen, habe ich einen der diesjährigen Käufe in der Küche fotografiert – mal nicht der klassische Slipper:

    Tods Schuh

    P.S.
    Dieses Bild ist für die Twitterdamen, mit denen ich über diesen Beitrag diskutiert habe und für Bolli.

    Tods Schild

    P.P.S.:
    Und morgen gehts dann wieder ums Kochen. 😉

  • Restaurants,  Unterwegs in Italien

    I – Civitanova Marché – Il gatto che ride

    Und weiter gehts – nach der kurzen Oktoberfest-Berichterstattung – mit Wochenend-Berichten über unseren Urlaub vor kurzer Zeit in Italien:
    Ein etwas weiter entfernter Tagesausflug führt uns jedes Jahr in die Nähe von Civitanova Marché. Meist haben wir auf dem Weg im „Il Falco“ Zwischenstation gemacht und uns gestärkt. Dieses Jahr haben wir den Michelin-Führer zu Rate gezogen und uns direkt in Civitanova Marché, ca. 200 m vom Strand entfernt, für das „Il gatto che ride“ (Die Katze, die lacht) entschieden – ein reines Fischrestaurant.

    Gatto innen
    Platzteller

    Die Inneneinrichtung ist nicht so umwerfend, obligatorische Wandteller und andere nicht sehenswerte Ausstellungsstücke, aber alles sehr fein eingedeckt, mit Platztellern u.v.m. Der Service ist während des ganzen Essens sehr angenehm, zuvorkommend. Z.B. wurde der Brotkorb immer wieder nachgefüllt, weil wir nur bei einer Sorte zugegriffen haben (nicht etwa der Gedanke „die sollen mal den Rest auch essen“).

    Für den Herrn der Cucina gabs

    Gnocchetti
    Gnocchetti mit Scampi und Zitronensauce

     

    Dorade
    Dorade mit Gemüse

     

    Zitronensorbet
    Zitronensorbet

    und für mich

    Spaghetti scoglio
    Spaghetti allo scoglio

     

    Scampi
    Scampi vom Grill

    und dazu eine Flasche Gavi.

    Fein und sehr zu empfehlen!
    Und morgen geht’s dann um den Grund unserer Fahrt nach Civitanova Marché. 🙂

  • Einmachen

    Feigenmarmelade mit rotem Portwein

    Im Moment ist ja hier alles ein bißchen durcheinander, “alte” Rezepte müssen ja noch, wie versprochen, aufgearbeitet werden.

    Feigen Glas

    Da gestern abend kalte Küche den Ton angab (wir “mußten” schnell ins Abokonzert der Philharmoniker), kann ich heute gut noch das fehlende und schon angemahnte Feigenmarmeladen-Rezept veröffentlichen. Wie schon bei den Pfirsichen haben wir sie wieder in Italien gekauft, gesäubert und in Stücke geschnitten, eingefroren und in Deutschland zur weiteren Verarbeitung wieder aufgetaut.

    Feigen
    Feigen sauber


    Eigentlich keine große Sache – genauso hergestellt wie die Aprikosenmarmelade, aber eben nur mit Feigen. Als kleiner Geschmacks- und Farbzusatz eignet sich ein guter, roter, alter Port extrem gut.

  • Einkäufe

    Die Höri Bülle

    Was für ein Name, oder? 🙂

    Die Höri ist eine Halbinsel im Bodensee – und die Bülle ist eine rothäutige, aber weißfleischige Speisezwiebel. Und die Höri Bülle ist somit eine milde Zwiebel, die traditionell auf der Höri angebaut wird und nur von dort kommend so heißen darf.

    Sie hat eine flache, bauchige Form, die sich besonders gut zum Flechten von Zöpfen eignet:

    Buelle Hoeri

    Am ersten Sonntag im Oktober findet auf der Höri das jährliche Bülle-Fest statt, bei dem vor allem “Bülle-Dünne” (Zwiebelkuchen) zum Essen gebt.
    Und von dort stammt mein Zopf – über verwandtschaftliche Bande hat er den Weg nach Bayern gefunden!

  • Uncategorized

    Tarte au roquefort et aux poires


    Und noch ein herbstliches Gericht diese Woche und auch gleich mein Beitrag zum Oktober-Event “Birnen” des Gärtnerblogs:
    Im aktuellen September/Oktober-Heft der französischen Kochzeitschrift “Saveur” fiel mir die Tarte ins Auge. Genau das richtige für den Herrn der Cucina, wenn ich mal wieder meiner Suppen-Leidenschaft fröne. Und außerdem kann ich es sie sowieso aus Allergie-Gründen nicht essen.

    Da es kürzlich abend schnell gehen mußte, habe ich keinen Mürbeteig gemacht, sondern nur vier Lagen Strudel-/Filoteig in der Form ausgelegt.

    Ich kann nur berichten: Dem Esser hats sehr gut geschmeckt.

    Roquefort Birne

    Tarte au roquefort et aux poires
    Tarte mit Roquefort und Birnen
    2 Portion als Hauptspeise – 26 cm Springform

    • 4 Blätter Filo-/Strudelteig (oder Mürbeteig)
    • 250 g Crème fraîche
    • 2 Eier
    • 150 g Roquefort
    • 2 Birnen – kräftig im Geschmack, damit sie gegen den Käse “anstinken”
    • 1 paar Walnußkerne
    • Salz, Pfeffer

    Backofen auf 180°C (Ober-/unterhitze) vorheizen.

    Form einfetten und mit dem Teig auslegen. Crème fraîche mit den Eiern gut verrühren,
    würzen. Käse in kleine Stücke schneiden und Birnen in Spalten oder Würfel. Crème fraîche Gemisch auf den Teig geben, verstreichen. Käse darauf verteilen, genauso die Birnen.

    Roquefort Birne roh

    Für 30 Minuten in den Ofen schieben. Nach dem Herausnehmen mit den Walnußkernen verzieren.

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    Tarte à la viande d’agneau et au chou


    Es wird Winter – am Wochenende haben wir den ersten Schnee auf Baumwipfeln und Autodächern gesehen. Die Mütze fand ihren Verwendungsort wieder ganz selbstverständlich, genauso wie Handschuhe und Schal.
    Also wird auch das Essen winterlich – mit Wirsing und aus dem Ofen, die richtigen Voraussetzungen. Das Rezept stammt aus “Aus Frankreichs Küchen” von Marianne Kaltenbach und (aus dem ich schon die Lammnuß nach Bäckerin-Art, die überbackenen Kalbskoteletts und die Champignonsuppe nachgekocht habe) wurde von mir wie immer leicht abgewandelt.

    Auch wenn ich am Anfang ein bißchen skeptisch war (wird es nicht vielleicht zu trocken?), war dann aber alles bestens und alles schnell aufgegessen.
    Nachkochenswert!

    LammWirsing

    Tarte à la viande d’agneau et au chou
    Lamm-Wirsing-Kuchen
    Springform 26 cm Durchmesser

    • 1 Rolle Blätterteig
    • 1 Wirsingkopf (ca. 500 g Blätter)
    • Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
    • 1 EL Olivenöl
    • 2 Zwiebeln
    • 2 Knoblauchzehen
    • 300 g kleine Lammwürfel aus der Keule (im Original grobes Lammhack)
    • 1 TL Thymianblättchen
    • 2 EL gehackte Petersilie
    • 1 Eigelb
    • 4 EL Schlagsahne

    Den Backofen auf 200°C vorheizen.

    Die Springform oder Auflaufform mit etwas Fett bestreichen. Die Form mit dem Teig auslegen, den Rest aufbewahren.
    Wirsing putzen, die Strünke entfernen, in 1,5 cm breite Streifen schneiden und in kochendem Salzwasser 5 Minuten blanchieren. Abgießen und in kaltem Wasser abschrecken.

    LammWirsing Pfanne

    Zwiebeln und Knoblauch hacken und in Olivenöl glasig anbraten. Die Lammwürfel und Thymian dazugeben. Wenn das Fleisch rund rum gut angebraten ist, den abgetropften Wirsing dazugeben und gut 10 Minuten unter gelegentlichem Rühren mitdünsten. Kräftig abschmecken. Petersilie zugeben und das ganze in die Form geben.

    LammWirsing roh

    Mit dem restlichen Blätterteig verzieren. Das Eigelb mit 1 TL Wasser gut verrühren und das Teiggitter bestreichen. In die Mitte des Ofens schieben und 20 Minuten backen. Danach die Tarte mit der Schlagsahne beträufeln und nochmals 15 Minuten backen.

  • Bayern,  Restaurants,  Unterwegs in Deutschland

    D – München – Löwenbräuzelt (erneut)

    Da müßt Ihr jetzt durch – der jährliche Bericht aus/vom Löwenbräuzelt am dritten Wiesn-Sonntag. Aber Ihr werdet mit einem aktuellen Bild von mir am Ende belohnt. 🙂 Das erste in diesem Blog.

    ZeltLoewenbraeu
    Loewenbraeu Loewe

    Wie immer war es in der Hausbox wieder sehr gemütlich, in netter Runde saßen wir ab Mittag bis in den frühen Abend.

    Loewenbraeu innen

    Getrunken und gegessen wurde natürlich auch, z.B. Hendl, Brauherrengulasch, Surhaxerl und Auszogne.

    Brauherrengulasch
    Hendl

    Surhaxe
    Auszogne

    Prost – bis zum nächsten Jahr!

    Loewenbraeu Nathalie klein

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    Zwischen Pferden und Fischen


    Durch den Notebook-Ausfall kommt der Bericht über das letzte Wiesn-Wochenende mit Verspätung.
    Bevor es am letzten Wiesn-Sonntag mittags traditionell ins Löwenbräuzelt geht, machen wir immer noch einen kleinen Bummel über die Wiesn, besuchen da eine lieb gewonnene Bedienung und hier einen Standl-Besitzer. Letzte Käufe müssen getätigt werden (Jahreskrüge, Lose).

    WC-Saeule 

    Von der U-Bahn-Station gehts zur FischerVroni, wo die aufgespießten Makrelen immer wieder faszinieren. Dieses Mal war aber auch ein großer Fisch (Art? – ca. 1 Meter lang) aufgestellt.

    Makrelen FischerVroni
    Sonderfisch FischerVroni

    Auf Nachfrage stellte sich heraus, daß es sich um einen Privatfang handelte, der später im Zelt verspeist worden ist.

    Und in der Zeltstraße stehen morgens noch die großen Fasswägen mit vier bis sechs Kaltblütern. Mir sind diese Gespanne immer ein bißchen suspekt, wenn sie da in den Menschenmassen stehen. Ich nähere mich immer nur mit gehörigem Abstand und würde mich auch nie vor den Zug stellen. Vor Jahren ist auch einmal einer durchgegangen und es gab einige Verletzte.
    Trotzdem kann ich mich der Faszination der großen Rösser und dem Geschirr nicht so ganz entziehen.

    Hacker Pferd nah
    Pschorr Po
    Die schwarzen Rösser von Hacker-Pschorr

    Hofbraeu Pferd
    Hofbraeu Po
    Vorder- und Hinterteile der Hofbräu-Rösser

    Spaten Pferd
    Spaten Jobst Pferd
    Und Jobst, ein Ross der Spatenbrauerei

    Bevor es ins Zelt geht, gleich die erste Maß wartet und das Mittagessen erst nach einer gewissen Zeit bestellt wird, muß noch schnell eine Grundlage geschaffen werden:

    Wurst vor Bierzelt
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    Hackbraten à la PW


    Auch bei uns kann es nicht immer nur Rebhuhn, Fischsuppe und andere Edelsachen geben oder gesunde Sachen wie Pasta mit Gemüsesaucen. Zwischendurch muß auch mal Handfestes auf den Teller, etwas Rustikales. Und da kam mir kürzlich “My favorite Meatloaf” im Blog der Pioneer Woman genau recht.
    Wie immer, wenn ich von ihr etwas nachkoche, nehme ich weniger Fett, weniger Schärfe, weniger Zucker, weniger … – geschmeckt hats trotzdem. Einen normalen Hackbraten finde ich immer etwas langweilig, aber der hier, in einen guten Bacon gewickelt und mit selbstgemachten oder auch Industrie-Ketchup bestrichen, schmeckt er gut, ist sehr saftig und, wenn man die Sauce nicht zu scharf würzt, sicher auch das richtige für Kinder.

    Also hier das etwas abgewandelte Rezept (im Original mit mehr Ei, Käse, fetterem Fleisch):

    Hackbraten Pioneer Woman Teller

    Hackbraten à la PW
    3 Personen

    • 4 Scheiben Toastbrot (ca. 80 g, ohne Rinde)
    • 300 ml Milch
    • 1 kleine Zwiebel
    • 1 EL Öl
    • 500 g Kalbshack (z.B. vom Hals) oder natürlich auch gemischtes
    • 1 Ei
    • 1 – 2 TL scharfer Senf
    • Salz, Pfeffer
    • 1 EL glatte Petersilie
    • 150 g sehr dünn geschnittener Bacon

    Sauce:

    • 250 ml Ketchup
    • 2 TL Senf
    • Tabasco oder Piment oder Chili oder … je nach gewünschter Schärfe

    Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

    Toastbrot in Milch einweichen, gut ausdrücken und sehr klein schneiden oder hacken. Zwiebel schälen, in möglichst kleine Würfel schneiden und in einer Pfanne bei milder Hitze im Öl glasig anschwitzen. Kalbfleisch mit Toast, Ei, Senf, Zwiebelwürfeln, 2 EL Semmelbrösel mischen und mit Salz, Pfeffer, Knoblauch und Petersilie würzen.

    Hackbraten Pioneer Woman roh

    Zu einem länglichen, flachen Braten formen, in eine Auflaufform legen und mit Bacon belegen. Die Saucen-Zutaten mischen und den Braten mit ca. der Hälfte der Sauce bestreichen.

    Für 25 Minuten in den Ofen schieben. Dann mit dem Rest der Sauce bestreichen und nochmals 15 Minuten backen.

    Hackbraten Pioneer Woman fertig