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    Moussaka – Mousakás

    Die erste Moussaka, an die ich mich erinnern kann, stammt aus dem Jahr 1990. Damals hupften der Herr der Cucina und ich drei Wochen mit einem Rucksack auf dem Rücken von Athen nach Paros, dann nach Santorin, schließlich noch Naxos, bevor es wieder zurück nach Athen ging.

    Schon damals waren wir keine Campinganhänger und übernachteten als Studenten in Privatzimmern, kleinen Pensionen und Mini-Hotels. Und so haben wir die griechische Küche entdeckt, denn selbst kochen konnten wir dann natürlich nicht.
    Aufgrund des eingeschränkten Budgets gabs schon relativ oft Gyros, Bauernsalat oder Fleischspieße. Zwischendurch gingen wir aber auch schon damals gut essen und waren auf Naxos in einem netten Restaurant mit Tischen in der kleinen Gasse.

    Was ich gegessen habe, weiß ich nicht mehr. Aber der Herr der Cucina bestellte als bekennender Lamm- und manchmal auch Hammel-Esser ein Moussaka. Dieses Moussaka war riesig und sehr gut … und das Fleisch war 100% Hammel … und relativ fett … und als es abkühlte … und keiner den Tisch abräumte … zahlten wir seeeeeehr rasch.

    Als mir kürzlich auf der Internetseite des Standard wieder einmal ein Moussaka-Rezept in die Augen sprang, habe ich es das erste Mal selbst ausprobiert. Wahrscheinlich gibt es viele verschiedene Zubereitungsweisen und traditionellere, aber uns hat es so sehr gut geschmeckt!

    Heißt es eigentlich die Moussaka oder das Moussaka?

    Nachtrag: Es heißt “der Mousakás”. 🙂

    Moussaka fertig

    Moussaka
    2-3 Portionen

    • 500g gekochte Kartoffeln
    • 2 EL Olivenöl
    • 300g Lammhack
    • Salz, Pfeffer
    • 1 Zucchini
    • 1/2 Aubergine
    • 1 Dose Tomaten, stückig
    • 1 Zweig Thymian
    • 1 Zweig Rosmarin
    • 2 Zwiebel
    • 1 Knochlauchzehe
    • 1 EL gehackte Petersilie
    • 20 g Butter
    • 20 g Mehl
    • 250 ml Milch
    • Salz
    • Pfeffer
    • Muskatnuss
    • Ggf. Käse zum Überbacken (bei uns ohne)

    Kartoffeln in dünne Scheiben schneiden.

    Aubergine und Zucchini gut waschen, in Scheiben schneiden und mit Salz und Pfeffer würzen. In wenig Olivenöl auf beiden Seiten braten und zum Entfetten auf Küchenpapier legen.

    Zwiebeln und Knoblauch fein hacken. Zusammen mit dem Hackfleisch in heißem Olivenöl anbraten, Tomatenstücke samt Saft und Petersilie hinzufügen. Thymian und Rosmarin dazugeben, salzen, pfeffern. Ca. 15 Minuten köcheln lassen.

    Moussaka seitlich Form

    Eine Auflaufform ausfetten und den Boden der Form mit Kartoffeln auslegen. Als nächste Schicht folgen Auberginenscheiben, dann das Hack (Thymian und Rosmarin vorher entfernen), Zuccinischeiben und mit einer Schicht Kartoffeln abschließen.

    Moussaka Form

    Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen.

    Für die Béchamelsauce Butter bei mittlerer Hitze in einem Topf erhitzen, das Mehl einrühren und solange andünsten, bis es goldgelb ist. Die Milch unter ständigem Rühren zugeben. Bei schwacher Hitze 5-10 Minuten köcheln lassen. Mit Salz, Pfeffer und Muskat abschmecken. Bei Bedarf noch etwas Milch nachgießen, so daß eine cremige Sauce entsteht.

    Den Auflauf mit der Béchamelsauce überziehen und ggf. den Käse darüberreiben.

    Moussaka Form fertig

    Im Ofen gut 35 Minuten goldbraun backen.

  • Unterwegs in Italien

    I – Vesuv

    Wenn wir schon in der Nähe von Neapel zwei Wochen verbringen, müssen wir natürlich auch auf den Vesuv! Aber zu Fuß war uns das doch zu weit.

    Bei herrlichstem Wetter ging es wieder einmal mit dem Vorort-Zug Circumvesuviana von Sorrent nach “Ercolano Scavi”. Direkt an der Haltestelle gibt es Taxi-Busse. Ca. 10 – 12 Personen werden eingesammelt und dann auf einen Parkplatz unterhalb des Kraters gefahren.
    (Die Fahrt ist nichts für schwache Nerven, der Fahrer gibt doch gut Gas. Aber die Sicht ist toll und vorbei an alten Lavafeldern geht es aufwärts.)

    Vesuv Steil

    Vom Parkplatz aus geht es zu dann ca. 200 Höhenmeter zu Fuß nach oben an den Kraterrand. Es ist doch relativ steil. Aber wenn man oben angekommen ist, entschädigt der Blick auf die Bucht von Neapel, nach Capri, Ischia und Neapel selbst.

    Vesuv Neapel Sicht

    Und dann natürlich der in den Krater selbst. Er ist ca. 200 m tief und hat einen Durchmesser von 600 m. Ungefähr entlang der Hälfte des Kraters kann man laufen und hat immer wieder neue Aus- und Einblicke.

    Vesuv Krater
    Vesuv Dampf

    Auch hier waren wir wieder fasziniert von der Kleidung anderer “Bergbezwinger” vor allem Amerikaner begegneten uns in Shorts, Flip-Flops, Trägershirts, während wir bei einstelligen Graden und einem pfeifenden, eiskalten Wind eher wie Bezwinger des Mount Everest aussahen.

    Vesuv Badekleidung
    Vesuv Rand

    Nach 1,5 Stunden gings mit dem Taxi wieder zurück nach Herculaneum.

  • Unterwegs in Italien

    I – Ravello

    Am Nachmittag unseres Ausflugstages nach Amalfi sind wir noch etwas weitergefahren und haben Ravello oberhalb der Amalfitana mit dem Auto erklommen. Das kleine Örtchen ist trotz etwas Tourismus sehr malerisch, ruhig und hat vorallem eine atemberaubende Aussicht auf das Mittelmeer.

    Ravello Klassiker
    Ravello nicht klassisch

    Der Klassiker ist der Blick von der Terrasse der Villa Rufolo über ein kleines Kirchlein hinweg aufs Meer. Den genossen nicht nur wir, sondern auch eine Gruppe von Briten.

    Rapallo Briten

    Vor den Briten und uns war aber auch schon Richard Wagner da, den die Villa Rufolo, mit ihren maurischen Einflüssen, ihren Innenhöfen (berühmt der mit den Doppelbögen) und ihren tropischen Gärten, bei der Komposition seines Parsifal (Bühnenbild des 2. Aktes – Klingsors Zaubergarten) inspiriert hat.

    Ravello Villa Rufolo

    Zum Schluß unserer kleinen Ortsrunde gings noch in den Duomo San Pantaleoine aus dem 11. Jahrhundert und auf den schönen Domplatz.

    Ravello Duomo

    Ravello Domplatz

    Dieser kleine Ausflug ein bißchen Abseits der Amalfitana ist unbedingt zu empfehlen.

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    Rindsrouladen


    Einer dieser Klassiker, den jede Familie im Programm hat – oft leider auch hatte. Inzwischen wird dieser Klassiker immer mehr durch alle möglich mehr oder weniger phantasievollen und somit auch mehr oder weniger geschmackvollen Varianten ersetzt.

    Bei uns wird der Klassiker – mit roh geräuchertem Bauchspeck, Zwiebelringen, Senf und Cornichons – immer noch und immer mal wieder gekocht. Nur dieses eine Mal habe ich mir eine kleine Extravaganz gegönnt: Die sonst immer verwendeten roten Zwiebeln habe ich durch ein Stück Frühlingszwiebel ersetzt und die Cornichons habe ich nicht in feine, hauchdünne Blättchen geschnitten und eingerollt, sondern mal im Ganzen eingewickelt.
    Diese “mutige” Abwandlung hatte aber keinen Vorteil (aber auch keinen Nachteil), deshalb nächstes Mal wieder ganz normal.

    Guten Appetit!

    Rindsrouladen Teller

    Rinderrouladen
    2 Portionen

    • 2 dünne !!! Scheiben Rindfleisch für Rouladen
    • 2 TL Senf
    • 2 Frühlingszwiebeln (oder 1 rote Zwiebel)
    • 4 Scheiben dünn geschnitttenen Bauchspeck
    • 2 Cornichons
    • Salz
    • Pfeffer
    • 1 EL Olivenöl
    • 1 EL Butter
    • 50 ml Rotwein
    • 250 ml Rinderbrühe

    Rouladen mit Senf bestreichen, würzen, mit je zwei Scheiben Bauchspeck belegen und zusammen mit einem Cornichon und einer Frühlingszwiebel einrollen. Feststecken oder binden.

    Rindsrouladen

    Rouladen im heißen Öl/Butter rundherum anbraten. Mit Rotwein und Brühe ablöschen. Zugedeckt bei mittlerer Hitze gut 90 Minuten garen.

    Vor einem Jahr in der Cucina: Herzhafte Schneckennudeln
  • Fleisch,  Hauptspeise

    Asiatischer Schweinebauch für Klassisch-Europäisch-Esser

    Ich bin – das merkt man auch in diesem Blog – kein großer Anhänger der asiatischen Küche. Das liegt sicher an meinen Allergien, aber vielleicht auch daran, daß ich noch keinen Zugang zu diesen Geschmackselementen gefunden habe. Und somit oute ich mich hier als Klassisch-Europäisch-Esser.

    Trotzdem bzw. gerade deswegen habe ich mit Interesse das Projekt Momofuku Ramen von Petra verfolgt und sofort Gefallen an dem darin enthaltenen gebratenen Schweinebauch gefunden.

    Wie auch Petra schreibt, konnte ich ihn mir gut als Brotzeit vorstellen … und als Beilage zu einem winterlichen Gemüseeintopf.

    Gedacht, getan. Beim Metzger ein Stück Wammerl bestellt (da ich eigentlich nie Schwein geschweige denn Wammerl kaufe, wurde meine Bestellung doch mit etwas Irritation hingenommen) und am gleichen Abend eingelegt. Ich habe mich ausnahmsweise mal genau ans Rezept gehalten (das ich der Vollständigkeit hier aufführe). Es hat sehr gut geschmeckt. Sowohl kalt als Brotzeit mit Meerrettich als auch zum winterlichen Gemüseeintopf (klein geschnitten und während des Essens kurz in die warme Brühe gegeben).

    Sehr zu empfehlen – auch für Klassisch-Europäisch- oder Klassisch-Bayrisch-Esser.

     

    Wammerl fertig

    Asiatischer Schweinebauch für Klassisch-Europäisch-Esser

    • 1,5 kg Schweinebauch/Wammerl, ohne Schwarte – frisch, nicht behandelt
    • 50 g grobes Salz
    • 50 g Zucker

    Wammerl roh 1

    Wammerl roh 2

    Einen Bräter bereit stellen, in den der Schweinebauch gerade eben hinein passt.

    Zucker und Salz vermischen, das Fleisch rundum großzügig einreiben, überschüssige Salz-Zucker-Mischung wegwerfen. Das Fleisch in den Bräter legen, diesen mit Klarsichtfolie abdecken und mindestens 6, längstens 24 Stunden in den Kühlschrank stellen – bei mir 22 Stunden.

    Den Backofen auf 230°C vorheizen.

    Wammerl Salz

    Flüssigkeit, die sich im Topf gebildet hat, wegggießen. Das Fleischstück wieder mit der Fettschicht nach oben in den Bräter legen, den Bräter für eine Stunde in den Ofen schieben, dabei das Fleisch nach der Hälfte der Zeit mit dem ausgetretenen Fett bestreichen. Das Fleisch soll appetitlich braun werden.

    Nun die Backofentemperatur auf 120°C reduzieren und das Fleisch weitere 60-75 Minuten garen – es sollte nicht auseinanderfallen, sich aber auf Fingerdruck sehr weich anfühlen. Das Fleisch herausnehmen und auf eine Platte legen, leicht abkühlen lassen.

    Sobald man das Fleisch anfassen kann, wickelt man es in Klarsichtfolie und/oder Alufolie und legt es zum Kühlen z.B. auf den Balkon in die Kälte. Gut durchgekühlt kann man es gut in Scheiben schneiden.

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    Lammkeule mit Schalotten und Artischocken


    Heute gibt es endlich wieder Fleisch, genauer Lamm.

    Ideengeber für dieses Rezept war kürzlich ein Gericht im Magazin der Süddeutschen Zeitung von Anna Sgroi. Dort wurde eine Zickleinkeule gefüllt, im Ofen gegart, parallel dazu schmorten die Artischocken auf dem Herd.

    Mangels Zicklein gabs Lamm und wegen “Faulheit” wurde alles gemeinsam gegart.
    Sehr fein!

    Lammkeule Teller

    Geschmorte Lammkeule mit Schalotten und Artischocken
    2 Portionen

    • 1 ausgelöstes Stück aus der Lammkeule, ca. 500 g
    • 1 Knoblauchzehe in Scheiben
    • 1 Zweig Thymian
    • 250 ml Weißwein
    • 3 EL Olivenöl
    • Salz, Pfeffer
    • 5 kleine Artischocken
    • 10 kleine Schalotten
    Lammkeule gerollt

    Artischocken vorbereiten und bis zur Verarbeitung in Zitronenwasser legen.

    Keule einschneiden, um sie zu würzen. Salz, Pfeffer, Blätter des Thymianzweigs und die Knoblauchzehe im Inneren verteilen. Zusammenrollen und binden.

    Lammkeule gerollt Topf

    Olivenöl erhitzen und das Fleisch daran kurz anbraten. Schalotten dazugeben. Hitze reduzieren, Weißwein zugießen, geviertelte Artischocken zugeben und bei 150 °C ca. 1 Stunde schmoren.

    Vor einem Jahr in der Cucina: Funghi impanati e fritti alla Toscana
  • Dessert

    Orangen-Reisköpfchen

    Letzten Freitag – Anruf beim Stadtmetzger, um abzustimmen, was ich am Wochenende kochen “darf”.

    Und was höre ich da: “Diese Woche gabs nur Wein und nichts richtiges zum Essen auf Ihrem Blog, nur einmal das Kotelett, das reicht aber nicht.” Ja, mein Stadtmetzger hat ein wachendes Auge auf meinen Blog und kommentiert (nur mündlich) alles, was gekocht wird. Da aber letzte Woche beruflich viel los war, muß dann auch mal das Bloggen etwas zurückstehen, aber sooooo schlimm wars auch nicht.Damit mein Metzger wieder versöhnt ist, gibts heute was richtige, was mit Fleisch, was gscheits … Orangen-Reisköpfchen … har, har!

    “Nur” ein Nachspeise. Aber leider muß das heute sein, denn es ist die letzte Möglichkeit am Kochevent Weiß wie Schnee des Kochtopfs mitzumachen. Das Rezept habe ich erst letzte Woche in einem Schweizer Kochheft “Le Menu – So kocht die Schweiz” (Ausgabe Jan./Feb. 2010), das ich in Zürich gefunden habe, entdeckt: Die Orangen-Reisköpfchen mit Schokolade.

    Damit es aber zum Event paßt, habe ich die dunkle durch weiße Schokolade ersetzt. Außerdem habe ich die Zuckermenge reduziert. Schmeckt sehr, sehr gut – auch wenns nicht so gut aussieht!!!

    Aber versprochen – morgen kommt etwas Fleischiges!

    reisköpfchen ganz

    Orangen-Reisköpfchen
    4 Portionen

    • 500 ml Milch
    • 1 Prise Salz
    • 1 Vanilleschote – aufgeritzt
    • 75 g Milchreis
    • 3 Blatt Gelatine
    • 20 g Zucker (im Original 50 g Zucker)
    • Abgeriebene Schale einer 1/4 Orange
    • 50 g weiße Schokolade, sehr fein gehackt
    • 150 ml Schlagsahne, steif geschlagen
    • Zum Garnieren: Orangen- oder Grapefruitsfilets

    Milch, Salz und Vanilleschote aufkochen, Reis beifügen und bei kleiner Hitze und gelegentlichem Rühren ca. 25 Minuten kochen. Gelatineblätter 5 Minuten in kaltem Wasser einweichen und mit dem Zucker und die warme Reismasse ziehen.

    Die Masse anstocken lassen, dann die Orangenschale, die Schokolade und die Sahne unterheben. In Förmchen füllen und zugedeckt ca. 3 Stunden fest werden lassen.

    reisköpfchen nah

  • Unterwegs in Italien

    I – Positano

    Auf dem Weg von Sorrent an der Amalfitana entlang kommt man automatisch durch Positano. Der Staatsstraße führt oberhalb des Ortes am Steilhang entlang. Deswegen gibt es auch so gut wie keine Parkplätze, die man nutzen könnte.

    Sorrentinische Halbinsel Fliesenbild

    Also haben wir beschlossen auf der Fahrt Positano “rechts unten” liegen zu lassen und ein anderes Mal Métromare, den Meeresbus, zu benutzen und bei einer Fahrt um die Halbinsel alles vom Schiff aus anzuschauen und dabei Positano als Ziel zu nehmen.

    Positano Schiffhaeuschen
    Staatliche und private Schiffbetreiber – aufgereiht im Hafen von Positano

    Und das war wunderbar, bei ruhigem Meer gings fast wie auf Kufen nach Positano.

    Positano
    Positano Osten
    Mauer Positano 3
    Was so alles in eine Mauer paßt – Fischladen, Blumenladen, Kakteen, Müll ….

    cafe positano

    Positano ist schon ein Postkartendorf, mit seiner Lage an/zwischen zwei Hängen. Insgesamt gibt es aber nicht so viel zu besichtigen und zu schauen, so daß wir uns irgendwann in das Hafencafé zurückzogen haben, Zeitung lesend und Leute beobachtend, aufs Boot zurück wartend.