Wir wünschen Euch ein schönes Osterfest! Feiert mit Familie und Freunden oder verbringt es in Ruhe, genießt die Zeit!
Ostern 2010
Wir wünschen Euch ein schönes Osterfest! Feiert mit Familie und Freunden oder verbringt es in Ruhe, genießt die Zeit!
Und zwischen ihren Quilts berichtete Renate über ihre selbstgemalten Ostereier und so nahm die Geschichte ihren Gang: Ich kommentierte, sie kommentierte zurück, ich schrieb ein Mail, sie schrieb zurück. Dann wechselten die Eier gegen einen Obolus die Besitzerin.
Und jetzt habe ich schöne, stilvolle, echte Ostereier an meinen Kirschzweig-Strauß.
Endlich gibt es wieder solche feinen Sachen :
So, heute kommt das schon gestern angekündigte Rezept mit Alb-Linsen. Ideengeberin war Bolli und ihr Perlhuhn mit Linsen aus dem Ofen.
Ich habe die Linsen mit Weißwein und Orangenfilets gemischt, um einen etwas feineren Geschmack zu erhalten. Dieses Ziel habe ich erreicht. So lasse ich mir Linsen eingehen und auch der Herrn der Cucina (noch aus Kindertagen mit einer leichten Linsen-Aversion ausgestattet) nahm gleich dreimal davon.
Perlhuhn auf Linsen-Speck-Orangen-Gemüse
2 Portionen
Backofen auf 170°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. In einem Bräter Olivenöl und Butter erhitzen, Schalotten und Bauchspeck zugeben, kurz anschwitzen, dann die Linsen zugeben. Alles miteinander vermischen, 2 – 3 Minuten unter ständigem Rühren erhitzen. Dann mit Weißwein und Brühe angießen, gut würzen und das Perlhuhn darauf setzen.
Für ca. 60 – 70 Minuten garen, dabei in etwa alle 15 Minuten mit der Bratflüssigkeit begießen. Kurz vor Ende der Garzeit die Orangenfilets und die Frühlingszwiebel-Ringe unterrühren.
Auf der Homepage der Alb-Linsen-Erzeuger bin ich dann fündig geworden. Bis Mitte des 20. Jahrhunderts wurden Linsen (schwäbisch: Alb-Leisa) auf der Alb angebaut, erst 1985 ging es weiter – mit kleinen grünen, französischen Linsen, denn die alten Sorten sind fast vollständig verschwunden.
Jetzt mußte nur noch die Beschaffung organisiert werden – den die Linsen werden fast nur regional vertrieben. Aber für was hat man liebe Freundinnen? Eine von ihnen, die in Laupheim arbeitet, hat mir postwendend ein Päckchen zukommen lassen.
Geschmacklich sind sie sehr, sehr ähnlich den originalen “Lentille Verte du Puy A.O.C.”, den grünen Linsen von Le Puy, vielleicht noch einen Tick milder. Für Nicht-Linsen-Fans sicher ein guter Einstieg in den Genuß dieser Hülsenfrucht.
Und morgen gibts hier ein Perlhuhn auf einem Alb-Linsen-Speck-Orangen-Gemüse.
Warum ich das erzähle?
Wie auch mit Katharina getwittert und ausgetauscht, lesen Eltern extrem genau Blogeinträge und die Kommentare. Und sind oft die größten Kritiker bzw. regen sich über “komische” oder unfreundliche Kommentare wesentlich mehr auf als wir uns selbst. Sie machen “Werbung”, erklären geduldig ihrer Generation, was ein Blog oder Twitter ist, wie das funktioniert und was man da so alles lesen kann, und sind auch ein bißchen stolz.
Und daraus entwickelt sich eine eigene Kategorie von Bloglesern, eben die Kategorie ‘Freunde und Bekannte der Eltern’.
Dazu gehören u.a. Freundinnen meiner Mutter, ein Buchhändler und eine Buchhändlerin meiner Eltern, eine ehemalige Arbeitskollegin meines Vaters. Und eben diese, Frau W. aus dem Hessischen, ließ mir letzte Woche über meinen Papa ein kleines Päckchen zukommen. Darin ein mir von der Technik her unbekannter Glasöffner mit einem kleinen, netten Begleitbrief. Unsere Probleme beim Öffnen von Gläsern hatte sie dazu veranlaßt, mir dieses Gerät zu besorgen und zu schicken.
(Aber ich hoffe, ich darf das jetzt sagen?
Der Glasöffner funktioniert tatsächlich wunderbar, sogar mit meinen extrem kleinen Händen ist er kompatibel und hilft bestens. Jetzt kommt aber das “aber”: Bei den italienischen Gläseren und den sehr hohen Deckeln – und bei so einem kam auch unser massives Problem zustande – hilft er nicht, da er die Höhe nicht greifen kann. Für die deutschen Gläser werden wir ihn aber einsetzen – alte, nicht funktionierende Teile wurden schon ersetzt. Nochmals vielen Dank!)
Also gabs bei uns schon eine Woche vor Ostern ein Milchlamm. Außerdem fanden sich beim Einkaufen wunderbare, frische Artischocken und weicher Frühjahrs-Thymian, das waren die richtigen Zutaten für ein leichtes, frühlingshaftes Osterlamm.
Das ist ein Rezept, das wirklich ganz einfach ist und auch jedem Kochanfänger gelingen sollte –
wer sich bei der Garzeit nicht sicher ist, kann ein Bratthermometer verwenden.
Artischocken vorbereiten, wie hier beschrieben, und achteln. In kaltem Wasser mit etwas Weißwein-Essig kurz aufbewahren, um Oxidation zu vermeiden. Schalotten schälen, Thymian waschen.
Backofen auf 175°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen, Schalotten und Artischocken zugeben und rundherum kurz anbraten. Danach in eine Auflaufform geben, gut würzen.
In der Pfanne die Lammschulter anbraten und auf die Artischocken legen. Mit Weißwein und Brühe aufgießen und in den Ofen schieben.
Bei mir war das Lamm nach 40 Minuten auf dem Punkt gegart.
Noch eines der Olivenöle aus Ligurien, das ich gern kaufe:
Das nur aus Taggiasca-Oliven gepresste Öl von Olio Roi aus Badalucco. Man kann dieses Öl direkt in der Mühle, in wenigen Läden in Südtirol oder direkt über die Internetseite beziehen.
Ein eher dunkel-goldenes, für ligurische Öle eher kräftiges Olivenöl, das gut zu Feld- oder Kartoffelsalat paßt oder Ziegenkäse. Sehr empfehlenswert!
Der Cabernet-Merlot aus der Kellerei Kaltern ist ein guter, vollmundiger, trockener, nicht staub-trockener Wein mit einem exzellenten Preis-Leistungs-Verhältnis. Er schimmert in intensiven Rot, riecht leicht würzig und nach Beeren.
Er paßt bestens zu Rind, Wild oder einer kräftigen Brotzeit:
Als er 1984 in San Remo den ersten Platz bei den Newcomern belegte, war er 21 und ich 15. Und schon in diesem Sommer kaufte ich in Italien eine Zeitschrift (ich denke, daß war damals das “Max”) mit einem Poster von Ramazzotti in voller Lebensgröße und so hing er dann auch an meiner Zimmertür.
Die ersten CDs haben rauf und rund – mein Vater hat, denke ich, bei der 10. Wiederholung von “Adesso tu” schon gelitten.
Beim ersten Konzert, das Eros ziemlich gleich nach San Remo in Augsburg gab, war ich dabei – wegen des Alters noch in Begleitung einer Nachbarin, die ein paar Jährchen älter war. Zwei-, dreimal sah ich ihn in Augsburg, dann wechselte er nach München in die Olympiahalle und ich mit ihm. Auch meine Begleitung zum Konzert wechselte, Petra, die Frau eines Studienkollegen, ist seit damals begeisterte und treue Begleitung für den Mädelsabend. Verpaßt haben wir wohl kein Konzert in Augsburg und München in den letzten gut 25 Jahren.
Als der Herr der Cucina in mein Leben trat, vor ca. 23 Jahren, hing also schon Eros an meiner Zimmertür.
Abgesehen davon, daß ihm das wohl nicht so in den Kram paßte, war (und ist es teilweise noch immer) auch sein Musikgeschmack anders geartet.
Als Franzose war ihm damals die Italien-Liebe unserer Familie ein bißchen suspekt, aber über die Jahre hat er sich “angepaßt”, ist inzwischen begeisterter Italien-Fahrer und liebt italienisches Essen und Wein.
Aber … aber bei Eros Ramazzotti scheiden sich immer noch die Geister.
Ihm zu liebe habe ich das Poster sehr schnell abgehängt (aber nie mehr wieder gefunden, obwohl ich es sicher nicht weggeworfen haben, ich befürchte schlimmeres, obwohl dies immer bestritten wird) und auch meist ohne ihn Ramazzotti gehört.
Kämpfe haben wir ausgetragen, wenn unbedingt, wenn wir durch den Tunnel am Brenner fuhren oder bei der Anfahrt ans Meer, Ramazzotti im CD-Player liegen mußte. Inzwischen hört er aber so manches Lied mit und hat sich sogar bereit erklärt, mal mit auf ein Konzert (aber nur in Italien) zu gehen. Also, es besteht noch Hoffnung.
Warum ich das alles erzähle?
Ich kann heute nichts verbloggen, denn gestern abend gabs nichts zum Essen. Ramazzotti war in der Olympiahalle. Und Petra und ich waren dort. Wie immer. Wie immer begeisternd. Wie immer ein toller Live-Musiker. Wie immer beim nächsten Mal wieder.