• Pizza Quiche & Co.

    Keine Quiche, keine Frittata – aber gut

    Es wird ja trotz der vielen Arbeit gekocht, nicht ganz so aufwendig, und auch momentan selbst entbunden von den ewigen Belastungen des Foodbloggers – immer auf der Suche nach neuen Ideen. Der nicht gelesene Zeitschriftstapel mit Pepe e Sale oder Elle à Table wird höher.
    Aber frische Küche muß es sein, der Markt bietet einiges. Mit dem mitgebrachten grünen Spargel und den ersten orangen Tomaten gabs eine Frittata mit mehr Gemüse und viel weniger Eier oder eine Quiche, aber ohne Boden. Also eigentlich keines von beidem, aber trotzdem bestens:

    Keine Frittata nah

     Und so wurden 750 g grüner Spargel vorgekocht, 2 orange Tomaten in Stücke geschnitten, 2 Eier mit 100 ml Sahne und 100 ml Milch gemischt. Alles gut mit Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette, Thymian gewürzt in eine flache Form gießen und in den vorgeheizten Ofen bei 175°C Ober-/Unterhitze schieben.

    Keine Frittata roh

    Nach 25 Minuten wieder rausholen.

    Doch mal wieder was neues. 🙂 Und ein Abendessen für zwei Personen.

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Auf anderen Kanälen

    Ich twittere, blogge und facebooke zur Zeit sehr viel auf einem anderen Kanal. Auf einem ganz anderen. Denn ich habe beruflich (gehört eigentlich nicht zu meinem Serviceangebot) für ein Projekt den Aufbau des Internetauftritts übernommen. D.h. ich überarbeite eine Homepage, blogge dort, ich twittere und bin viel auf Facebook unterwegs. Und das noch zu einem Thema, das weder mit Kochen noch mit meinen sonstigen Tätigkeiten zu tun hat (wobei die Expertise dazu schon über dieses Kochblog kam, das der Kunde kennt).

    Und so kommts, daß ich doch tatsächlich abends nicht mehr so die große Lust zum Bloggen habe. Das wird aber wieder – wahrscheinlich umgekehrt proportional zum beruflichen Anteil. 🙂

    Cote fertig

    Aber die Mama der Cucina kann die Meeresfrüchte von letzter Woche nicht sehen und zum Essen gibt es ja trotz der vielen Arbeit doch noch. Deshalb hier das Côte de Boeuf von letztem Wochenende, ein wunderbares Stück Rind mit Ofen-Pommes (einfach auf ein Backblech legen, mit Olivenöl beträufeln und bei 180°C für ca. 40 Minuten in den Ofen schieben).

    Bleibt mir trotzdem treu!

    Cote de Boeuf

    Ofenpommes

  • Pasta

    Spaghetti mit Zucchini, Hummer und Seeteufelbäckchen

    Ein Freitagabend-Essen vom Feinsten:

    Spaghetti Hummer Seeteufelbaeckchen

    Zurück vom Wochenend-Einkauf mit einem vorgekochten Hummer, ein paar Seeteufel-Bäckchen, Zucchini und Cocktailtomaten. Während des Standard-Freitag-Aperitiv in Form eines roten Martinis, kochen die Spaghetti, braten die Würfel von einer roten Zwiebel und einer kleinen Zucchini in gutem Olivenöl an. Mit etwas Weißwein ablöschen, kurz einkochen, würzen. Die gekochten Spaghetti, Hummerstücken und die geviertelten Cocktailtomaten zu geben. In einer zweiten Pfanne parallel die Bäckchen kurz von beiden Seiten anbraten und zu den Spaghetti geben.
    Servieren, genießen, ein Glas Wein trinken, quatschen und die Woche ruhig ausklingen lassen.

    Hummer fuer Spaghett

    Beilagen Hummer Spaghetti

    SeeteufelBaeckchen roh

  • Unterwegs in Italien

    I – Venedig – Campanile di San Marco

    Von der Insel San Giorgio Maggiore ging es mit dem Vaporetto (ich liebe dieses “Bus fahren” in Venedig – wir nehmen immer eine Mehrtageskarte, die wir voll auskosten) Richtung Markusplatz:

    Ueberfahrt Markusplatz

    Vorbei am Dogenpalast und an George Clooney (ich mag ihn ja sehr, schon seit den ersten Folgen von Emergency Room), der an der Biblioteca Marciana hing, wollten wir in die Gassen Venedigs eintauchen.

    Dogenpalast

    Palazzo Ducale

    George Clooney Bibliotheca

     George hinter der San-Todaro-Statue und an der Fassade der Biblioteca Marciana

    Campanile

    Aber dann geschah das unerwartete: Keine Schlange vor dem Campanile. Kein Mensch. Obwohl wir ja gerade auf dem Campanile von San Giorgio Maggiore waren, ergriffen wir sofort die Gelegenheit und fuhren auf den Campanile. Ein tolles Licht, eine tolle Stadt (von oben ohne Kanäle) und die Gelegenheit sich Dachterrassen auszusuchen, auf denen man gerne den einen oder anderen Abend verbringen wollen würde.

    Blick Campanile Venedig

    Mein Lieblingsbild

    Markusplatz

    Piazza di San Marco

    Markuskirche von oben

    Basilica di San Marco

    Richtung Murano

    im Hintergrund die Friedhofsinsel San Michele und am Horizont Murano

    Dogenpalast oben

    Nach einer Ewigkeit gings wieder hinunter und auch dann hinein in die Gassen von Venedig. Wobei wir schon bald wieder hängen blieben, am La Fenice, das wir vor dem Mittagessen auch noch besichtigten. Ein ereignisreicher Vormittag nach einer Nacht im Zug.

    San Giorgio Maggiore von oben

    Blick zurück nach San Giorgio Maggiore

  • Brot,  Hauptspeise

    Zweiter Piadina-Versuch

    Nachdem ich 2010 schon einmal einen Piadina-Versuch gewagt hatte, aber mit diesem wegen der Zugabe von Hefe nicht so glücklich war, gabs diese Woche einen zweiten auf Grundlage eines italienischen Rezepts mit Natron und Schweineschmalz.
    Der zweite Versuch war schon sehr, sehr nah am Original, aber ich denke, ich werde beim dritten – und hoffentlich letzten – Versuch den Anteil des Schmalzes noch etwas erhöhen. Ein bißchen mehr Geschmeidigkeit würde gut tun (und einen Tick dünner ausrollen könnte ich sie auch noch).
    Bei mir waren sie mit Mortadella und Tomaten belegt, für den Herrn der Cucina war es Coppa, Bergkäse und Tomaten.
    Die besten, wirklich allerbesten Piadine gibts übrigens an einem Straßenstand in Milano Marittima. Man muß abends viel Zeit mitbringen, die Schlangen sind lang. Da wir in der Nähe wohnen, bestellen wir schon mal vor und holen sie dann später ab:

    Il Chiosco delle Streghe (“Hexenimbiss”)
    viale 2 Giugno, 10
    Cervia – Milano Marittima

    Sommer-Öffnungszeiten täglich 12 mittags bis 2 Uhr nachts
    Winter-Öffnungszeiten Freitag bis Sonntag  16 – 24 Uhr
    Dieser Straßenstand ist auch Mitglied bei Slow Food.

    Piadina

    Piadina
    4 Stück

    • 500 g Mehl (Weizen 405er)
    • 200 ml Milch oder Wasser oder gemischt
    • 1 Msp. Backpulver
    • 1 Msp. Salz (nächstes Mal etwas mehr)
    • 75 g Schweineschmalz
    • wenig Olivenöl zum Braten

    Alle Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Eine halbe Stunde ruhen lassen. Dann zu dünnen Fladen ausrollen und in einer beschichteten Pfanne mit wenig Olivenöl braten.
    Belegen nach Wunsch, Lust und Laune oder einfach so pur zum Rotwein.

  • Fisch,  Hauptspeise

    Meeresfrüchte-Metamorphose 2

    Nachdem Maxl vor zwei Wochen eine Metamorphose erlebt hatte, ging es jetzt Anderl, Bepperl, Dolferl, Dannerl, Jacherl, Sepperl, Tonerl, Wiggerl, Woiferl und Xaverl an den Kragen. (Nein, nein, sie hatten keine Namen – keine Angst! Nur Hummer oder in unserer Badewanne herumwandernde und auf den Verzehr wartende Flußkrebse sowie Pulpos bekommen einen Namen.)

    Also:

    Black Tiger roh

    Frische Black Tiger suchen und kaufen. Ihnen den Kragen umdrehen. Schälen und den Darm herausziehen.

    Black Tiger Pfanne

    Ab in die Pfanne mit frischem Knobi und Olivenöl.

    Black Tiger fertig

    Und schließlich mit Aioli und Weißbrot sowie einem Glas Weißwein zum Abendessen servieren.

  • Unterwegs in Italien

    I – Venedig – San Giorgio Maggiore

    Nachdem ich nun schon von unserem Hotel und einer Trattoria in Venedig erzählt habe, gehts jetzt noch mal auf Anfang:

    Dann gings mit dem Vaporetto direkt zum Hotel, um die Koffer schon mal abzugeben. Netterweise durften wir das Frühstücksbuffet schon in Anspruch nehmen und nach einer Stärkung und kurzen Planung des kommenden Tages gings es durchs Viertel Dorsoduro zum nächsten Vaporetto, das uns zur Insel San Giorgio Maggiore brachte. Dort waren wir während unserer Venedig-Aufenthalte bis jetzt noch nie.

    Zattere ai Gesuiti

    Abfahrt im südlichen Dorsoduro gegenüber der Chiesa dei Gesuati

    San Giorgio Maggiore

    Auf der kleinen Insel gibt es ein Benediktiner-Kloster und eine Kirche, natürlich mit Glockenturm.

    Campanile

    Wir waren die ersten Touristen des Tages auf der Insel und nutzten die Gelegenheit, gleich mit dem Lift um 9 Uhr auf den Turm zu fahren. Ganz allein oben genossen wir die Ruhe, die Aussicht, die Sonne, die Nebelschwaden.

    Blick Kloster Kreuzgang

    Klostergarten

    Blick in den Klostergarten im diesigen Morgenlicht

    Auf der Insel an sich kann man nur wenig herumlaufen, da große Teile zum nicht zu besichtigenden Kloster gehören, aber die Fahrt und der Blick auf Venedig ist toll.

    Blick Markusplatz Boote

    Die Segelclub von Venedig hat auf San Giorgio Maggiore seinen Stützpunkt.

    Blick Campanile

    Haltestelle

    San Giorgio Maggiore Boot

    Ein letzter Blick schon vom Boot aus

    Und dann gings mit dem Vaporetto wieder Richtung Markusplatz – mit einem uns verabschiedenen Reiher.

  • Dessert,  Süßspeise

    Fortsetzungsroman Waffeln – Teil 2

    Wie ich ja berichtet habe, waren die ersten Waffeln nach dem Dornröschenschlaf des antiken Waffeleisens nicht so, wie sie der Herr der Cucina aus seiner Kindheit in Erinnerung gehabt hat. Warum also nicht den direkten Weg gehen? In Internet-/Foodblog-/Twitter-Zeiten ist zwar der erste Weg meist ein Tweet oder Google, aber eigentlich kann man ja auch mal die Schwiegermama der Cucina fragen, die schließlich früher die gewünschten Waffeln gezaubert hat.

    Und siehe da – kein Rezept wie “ein bißchen Mehl, etwas Milch, Wasser und Eier je nach Größe, sondern per Mail schickte meine französische SchwieMa das genaue Rezept ihrer Stiefmama:
    “… Versez dans un récipient 5oogr de farine, 200gr de beurre fondu, 6 jaunes d’oeufs. Ajouter un demi litre de lait et une pincée de sel et si vous voulez un parfum (Rhum, valille ou rien!). Travaillez cette pate et ajoutez ensuite les blancs d’oeufs battu en neige et très peu de sucre (50gr?). Mangez avec de la crème chantilly ou de la confiture ou simplement de sucre. Bonne appetit. Et bisous – Mutti”

    Waffeln Pirette
    Und für die Nicht-des-Französisch-Mächtigen:

    DIE Waffeln für den Herrn der Cucina 
    4 große Portionen

    • 500 g Mehl (405er)
    • 200 g flüssige Butter
    • 6 Eier
    • 50 g Zucker
    • 1/2 l Milch
    • 1 Prise Salz
    • ggf. Vanille, Rum oder ähnliches zum Aromatisieren
    • Schlagsahne, Zucker oder Marmelade zum Garnieren

    Mehl, Butter und Eigelb gut verrühren, Milch und Salz sowie ggf. Vanillezucker oder etwas Rum dazugeben. Gut verrühren. Eiweiß mit Zucker steif schlagen und unter die Eigelb-Masse heben. Waffeln backen und mit Marmelade, Schlagsahne o.ä. servieren (für mich gerne mit Preiselbeer-Marmelade).
    Merci, Chantal! Jetzt hat der Herr der Cucina wieder SEINE Waffeln.

    Waffelneisen
    Das historische Stück

  • Backen

    Windbeutel mit Erdbeeren und Sahne

    Immer das gleiche Problem – eine kleine, leichte Nachspeise zu finden für ein Mittagsmenü. Sie sollte dann auch gleich noch als Kaffee-Gebäck geeignet sein, falls das Dessert gleich nach der Hauptspeise zu viel ist.
    Als ganz ideal stellten sich diese kleinen Windbeutel an diesem Ostersonntag heraus. Sie erfüllen alle gewünschten Eigenschaften. 🙂
    Die momentan normalerweise erhältlichen Erdbeeren haben fast dazu geführt, daß ich diese Nachspeise auf Pfingsten verschoben hätte. An Ostern sind sie einfach unreif, wässrig und haben große Transportwege hinter sich. Aber dann gabs am Samstag die wunderbaren Gariguette-Erdbeeren aus dem Périgord. Ich konnte trotz des stolzen Preises nicht widerstehen – aber es hat sich gelohnt, sie waren superreif, durch und durch rot und verströmten einen betörenden Duft.

    (Das Brandteig-Rezept stammt aus einer alten Brigitte-Zeitschrift, für mich gabs mal wieder allergiebedingt statt Erdbeeren Orangenfilets. Auch sehr fein!)

    Windbeutel Erdbeeren

     

    Windbeutel mit Erdbeeren und Sahne
    6 Portionen

    • 50 g Butter
    • 1 Prise Salz
    • 120 g Mehl
    • 220 ml Wasser
    • 4 Eier
    • 500 g Erdbeeren
    • 250 g Schlagsahne
    • 2 EL Zucker
    • Puderzucker zur Dekoration

    220 ml Wasser, Butter und Salz aufkochen. Das Mehl auf einmal in den Topf geben und mit einem Kochlöffel kräftig rühren, bis sich am Boden ein weißer Belag bildet und ein glatter und fester Teigkloß entstanden ist. Den Topf vom Herd nehmen und nacheinander die Eier unterrühren, dabei immer erst das Ei vollständig in den Teig einarbeiten, bis wieder ein glatter Teigkloß entstanden ist. Dann erst das nächste Ei dazugegeben und unterrühren. Den Teig abkühlen lassen.

    Den Backofen auf Ober-/Unterhitze 200°C vorheizen. Den Teig in einen Spritzbeutel mit großer Sterntülle füllen und auf mit Backpapier ausgelegte Backbleche etwa 12 Kreise (Ø etwa 6 cm) damit spritzen. Dabei genug Abstand lassen, der Teig geht stark auf. Im vorgeheizten Ofen etwa 25-30 Minuten backen, dann herausnehmen, sofort mit einem Messer waagerecht aufschneiden und die Hälften auseinandergeklappt auf einem Rost ganz abkühlen lassen.

    Die Erdbeeren säubern und in kleine Stücke schneiden, mit dem Zucker mischen. Die Sahne steif schlagen. Jeweils einen Klecks Sahne auf das Unterteil der Windbeutel geben, darauf einen EL Erdbeeren und wieder einen Löffel Sahne. Den Deckel leicht darauf drücken und mit Puderzucker bestreuen.

    Sofort servieren.

  • Restaurants,  Unterwegs in Italien

    I – Venezia – Trattoria Da Remigio

    Man liest ja oft, daß es schwierig sei, in Venedig beim Essen gehen nicht dem Touristennepp anheimzufallen. Wir finden das gar nicht. Sobald man sich von den Pfaden zwischen Markuskirche, Rialtobrücke und Piazzale Roma wegbewegt und seien es nur 100 m im 90° Winkel weg, gibt es kleine Trattorien, Weinbars, Restaurants.

    Wie meist im Urlaub haben wir eine kleine Liste von “da sollten wir mal hin”-Restaurants dabei, aber wenn es uns dann doch irgendwo ganz anders hintreibt, wird ausprobiert. Einheimische sollten drin und es sollte etwas los sein. Eine angenehme Atmosphäre schadet auch nicht.

    Remigio Front

    Gesucht und gefunden haben wir so die Trattoria Da Remigio. Klare, einfache Küche, frische Fische, Fisch- und Fleisch-Antipasti, Kellner im ersten Moment etwas muffig dann aber freundlich und zuvorkommend. Die Weinauswahl ist einfach, aber ok.

    Spezialität des Hauses sind die frischen Gnocchi del pescatore.

    Remigio Krebs

    Remigio Gnocchi pescatore

    Remigio Scampi

    Remigio Tiramisu

    Remigio Espresso

    Eine Empfehlung für Venedig – inkl. Wasser, einer Flasche Weißwein, 1*Antipasti (Krebsfleisch), 2*Pasta, 2*Scampi, 1*Tiramisu und 2 Café bezahlten wir 80 Euro.

    Trattoria Da Remigio
    Castello 3416 Salizada dei Greci
    Venezia

    Haltestelle San Zaccaria
    Telefon 0039 – 041 – 523 00 89

    Geöffnet Montag mittag sowie Mittwoch bis Sonntag mittags und abends