• Fleisch,  Hauptspeise

    Entenbrust-Orangen-Sugo

    Beim Durchblättern eines alten essen&trinken-Hefts aus dem Jahr 2006, in dem ich schon die Idee für die Penne mit Kaninchen, getrockneten Tomaten und Rosinen gefunden hatte, bin ich auch auf eine Pasta-Sugo mit kleingeschnittenem Entenfleisch und Orangen gestoßen. Auch diese Idee gefiel mir gut. Also wurde die Sauce mal wieder allergie-kompatibel gemacht (ohne Sellerie und Karotten) und raus kam das folgende Rezept. Die kleingeschnittene Entenbrust (ohne Fett) blieb zart. Uns hat es mit Pappardelle exzellent geschmeckt! Gibts wieder!

    Enten-Orangen-Sugo Teller

    Entenbrust-Orangen-Sugo
    2 Portionen

    • 2 kleine Entenbrüste (ohne Fett/Haut)
    • 2 EL Olivenöl
    • 3 Schalotten, sehr klein gewürfelt
    • 1 Knoblauchzehe, sehr klein gewürfelt
    • 1 Orange, filetiert
    • 1 kleiner Zweig Rosmarin
    • Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
    • 200 ml Weißwein
    • 100 ml Brühe/Fond
    • 75 ml Sahne zum Kochen

    Entenbrüste in kleine Würfel schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, die Würfel mit den Schalotten und dem Knoblauch darin anbraten. Mit Weißwein ablöschen, Brühe zugießen, ordentlich würzen, Rosmarin und Orangenfilets zugeben und ca. 20 Minuten einkochen lassen. Sahne unterrühren und nochmals 5 Minuten reduzieren. Abschmecken.

    Enten-Orangen-Sugo Pfanne

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Hühnerfrikassee

    Ich neige dazu – schon seit Kindheit, in Restaurants immer wieder dasselbe Gericht zu bestellen, wenn es mir gut schmeckt.

    Im Café Haider in Neusäß war es vor Jahrzehnten Zürcher Geschnetzeltes mit Rösti, im Spatenhaus in München im 1. Stock zur Zeit Hasenrücken, im Erdgeschoß Leberknödel mit Kartoffelbrei und Kraut, im Tantris Grießnockerlsuppe, im Marklhof als Kind Champignonschnitzel … da fallen mir doch noch einige ein.
    Das kann ich auch mal einen Urlaub fast durchziehen – jedenfalls als Kind. Heutzutage bin ich ja etwas vernünftiger und wechsele schon mal unter äußerem Einfluß (“Iß doch nicht schon wieder …, du spinnst.”) ab.

    Vor Jahrzehnten (min. drei) waren meine Eltern zur Kur in Bad Füssing. Damals war das (jedenfalls aus meiner Sicht) ein verschlafener Ort mit zwei Attraktionen: den vielen Eichhörnchen, die man im Kurwald füttern konnte, und dem Hühnerfrikassee im Reisrand (sehr wichtig dieser Reisrand!!!) in einem der wenigen guten Lokale, dem Eulenspiegel. Wir waren, glaube ich, fast jeden Abend dort und ich aß – in der Erinnerung – jeden Abend das Frikassee. Fein war das.
    (Bei den Recherche-Gespräche zu diesem Artikel bei meiner Mama, erinnerten wir uns wieder daran, daß man dort vom Rosenthal Service “Eulenspiegel” aß. Das fand ich so toll, daß ich von meinen Eltern damals ein Eulenspiegel-Frühstücksgedeck bekommen habe und auch immer noch besitze. Und mein “Vorwurf”, daß wir zuhause nie eine Reisrand-Form besaßen, wurde abgeschmettert – scheinbar gab es die doch, aber daheim fiel es mir nicht auf.)

    Die Liebe zum Frikasse ist geblieben, beim Herrn der Cucina mußte sie erst entwickelt werden. Aber jetzt habe ich ihn soweit!

    Sehr lange Rede, kurzer Sinn, hier mein Rezept, das ich immer wieder abwandle:

    Frikassee

    Hühner-Frikassee
    2 – 4 Portionen, je nach Größe des Huhns

    • 1 Bio-Huhn
    • Suppengrün (oder bei mir 1 Stange Lauch und eine Zweige Petersilie)
    • Pfeffer, Salz
    • 1 weiße Zwiebel
    • 50 g kleine Champignons
    • Spargelstücke, Erbsen (bei mir beides aus dem letzten Sommer und tiefgefroren)
    • 20 g Butter
    • 100 ml Geflügelbrühe
    • 150 ml Schlagsahne
    • 50 g Crème fraîche
    • Piment d’Espelette
    • Salz, Pfeffer
    • 1 El Petersilie
    • ggf. etwas Saucenbinder, wer die Sauce dicker mag – oder man kann auch eine klassische Mehlschwitze als Saucengrundlage machen (die ich aber nicht so gern habe)

    Das Huhn in einem großen Topf mit kaltem Wasser aufsetzen und zum Kochen bringen. Suppengrün putzen und grob würfeln, mit Salz und Pfeffer zugeben. Bei kleiner Hitze ca. 40 Minuten kochen lassen.

    Das Huhn herausnehmen, abtropfen und etwas abkühlen lassen. Haut uentfernen, das Fleisch in Stücke teilen. Die Brühe beiseite stellen.

    Erbsen und Spargel in kochendem Wasser garen. Abgießen. Beiseite stellen.

    Zwiebel fein würfeln. Champignons feinblättrig schneiden. Zwiebel in Butter glasig anbraten. Champignons dazugeben und bei geriner Hitze zwei Minuten mitgaren. Mit Geflügelbrühe ablöschen, Schlagsahne auffüllen und einkochen lassen. Erbsen und Spargel sowie die Hühnerstücke und die Crème fraîche in die Sauce geben und nochmals wenige Minuten ziehen lassen. Abschmecken und servieren.

    Idealerweise im Reisrand. 😉

    Vor einem Jahr in der Cucina: Orangen-Reis-Auflauf

  • Suppe,  Vorspeise

    Ein Jahr!

    1 Jahr Cucina Casalinga auf den Tag genau, 337 Posts, 2100 Kommentare, 70.000 Zugriffe, momentan ca. 500 pro Tag.
    Hätte ich das gedacht am 7. August 2008? – Nein, nie. Ich ging recht unbedarft an die Sache ran und hatte auf der Suche nach Rezepten einige Blogs kennengelernt. Und mir gefiel die Möglichkeit, Rezepte zu speichern und gleichzeitig auch Freunden zur Verfügung zu stellen.(Dann müßte ich nicht immer wieder das Rezept der Crème caramel aus meinem Buch mit handgeschriebenen Standard-Rezepten abkopieren.)

    Also mal schnell einen Blog aufgemacht, Layout hinterlegt und was reingestellt. Und dann gab es da am ersten Tag 6 Personen, die darauf zugegriffen haben. Wie kamen die zu mir? Was wollten die bei mir? Hallo?
    Dann liefs wie von selbst – es macht Spaß – immer noch und immer wieder. Und so lange es so ist, werde ich weitermachen, vielleicht kann ich ja auch den 2. Blog-Geburtstag in einem Jahr feiern.

    Aber wie es sich für eine Geburtstagsrede gehört, kommen jetzt die Danksagungen:

    • An alle, alle Leser, ob bloggend oder nur lesend, ob kommentierend oder nicht. Schön, daß Ihr immer mal wieder reinschaut.
    • An die ausdauernden Kommentatoren Robert und Eva, die wirklich jeden Tag mein Gesülze anschauen und kommentieren. Ein Wahnsinn. Mir fällt es nämlich unglaublich schwer, zeitlich als auch ideenmäßig die vielen Einträge in den Blogs zu kommentieren, obwohl ich sehr viele davon lese.
    • An Claudi, die als Nicht-Bloggerin immer wieder kommentiert – das freut mich besonders.
    • An die Mama und den Papa der Cucina, die die Liebe zu Italien und zum guten Essen geweckt, mich immer exzellent bekocht haben und die auch immer mal wieder für Kochbuch-Nachschub sorgen.
    • Und nicht zuletzt an den Herrn der Cucina, der dem Projekt “Blog” am Anfang (ca. zwei Wochen lang) eher skeptisch gegenüber stand (“Hast Du nicht schon genug zu tun?”), aber jetzt Feuer und Flamme ist, immer wieder Ideen (“Ein Gericht zum Bloggeburtstag? Nee, das muß schon ein Menu sein.”) hat und moralisch unterstützt. Seit der Blog “läuft”, ist er viel mehr beim Kochen dabei, übernimmt ganze Gerichte (ich darf dann zuarbeiten) und beschafft auch nach der Arbeit seltene Zutaten, die noch schnell im Abendessen verwurschtelt werden sollen.

    Aber jetzt soll auch gekocht werden – zum Geburtstag gleich ein ganzes Menu:

    Rinderbrühe mit Rote-Beete-Streifen und Quarknocken
    Ossobuco alla milanese
    Crostata meringata con crema al limone

    Mit der Vorspeise gehts heute los, Hauptspeise und Nachspeise folgen Montag und Dienstag. Die Suppe stammt von Johann Lafer und hat uns sehr gut geschmeckt; sie sieht ansprechend aus (besser als auf dem Foto) und ist gut vorzubereiten:

    BruehRotQuark klein copyr


    Rinderbrühe mit Rote-Beete-Streifen und Quarknocken
    4 Portionen

    • 1 gekochte Rote Beete
    • 2 EL Olivenöl
    • etwas weißer Balsamico
    • 120 g Magerquark
    • 1 Eigelb
    • 10 g Butter
    • 20 g Mehl
    • Muskat
    • Salz
    • 800 ml kräftige Rinderbrühe
    • 2 EL Schnittlauch-Röllchen

    Die Rote Beete schälen. Zuerst in dünne Scheiben, dann in feine Streifen schneiden. Diese in heißem Olivenöl anbraten und mit Balsamicoessig beträufeln. Zur Seite stellen.
    Den Quark mit Eigelb, weicher Butter und dem Mehl verrühren. Die Masse mit Salz und Muskatnuss abschmecken. Mit zwei Teelöffeln Nocken formen und diese in siedendem Salzwasser ca. 15 Minuten ziehen lassen.
    Die Rinderbrühe erhitzen. Die Rote Bete Streifen und die Nockerln in den Tellern verteilen. Die Suppe darüber geben und mit etwas geschnittenem Schnittlauch servieren.

  • Suppe,  Vorspeise

    Fleisch-Gemüse-Nudelsuppe

    Wie schon öfters geschrieben – ich mag Suppen unheimlich gern. Ich könnte mich nur davon ernähren. Und am liebsten sind mir eine klare Fleisch-, die klassische Hühnerbrühe oder Gemüsesuppen, der Herr der Cucina steht eher am Cremesuppen. Mittags koche ich mir oft, wenn ich von zuhause aus arbeite, einen Topf Fleischbrühe mit Nudeln.
    Aus Italien nehme ich immer verschiedene kleine Suppennudeln mit … Filini, Trecchine, Ricciutelli, Lancette, Farfalline, Sorprese, Carallini, Ditalini rigati und Ditaloni rigati, Anellini, Stelline, Tempestine, Quadretti … und je nach Lust und Laune greife ich in den Vorratsschrank.

    Hier also die Suppe der Woche mit den Gemüseresten der Woche, Kombination frei wählbar, bei mir allergiebedingt ohne die Klassiker Karotte und Sellerie, hier vermisse ich sie aber nicht!
    Man kann natürlich nach und nach das Gemüse je nach Garzeit dazugeben, aber wenns mal wenig Aufwand sein darf: Einfach alles gemeinsam rein, schmeckt bestens, und aufgewärmt noch besser.

    Gemuesesuppe klein copyr

    Fleisch-Gemüse-Nudelsuppe
    4 Personen

    • 1 großer Topf Wasser
    • 300 g flache Rinderschulter
    • 2 Markknochen
    • 2 Kohlrabi
    • 500 g Grenaille (kleine, festkochende Kartoffeln)
    • 1/2 Romanesco
    • 2 Tomaten
    • 2 kleine Zucchini
    • Salz, Pfeffer, Muskat
    • Suppennudeln – bei mir dieses Mal Trecchine

    Wasser mit Fleisch und Knochen zum Kochen bringen, Gemüse kleinschneiden, ins kochende Wasser geben. Würzen, auf kleine Hitze drehen, Deckel drauf, min. 1,5 Stunden köcheln lassen.

    Suppennudeln abkochen, Fleisch kurz vor dem Servieren aus dem Topf nehmen und klein schneiden. Alles gemeinsam servieren.

  • Suppe,  Vorspeise

    Kohlrabisuppe mit Champignons

    Kürzlich lag ein Probeexemplar der Abendzeitung in unserem Briefkasten. Da wir schon täglich Süddeutsche und Handelsblatt abonniert haben und lesen, wandern solche Probe-Exemplar ungelesen ins Altpapier. Aber dieses Mal lag sie noch auf dem Esstisch, ich hing in einem langweiligen Telefonat fest … und ich fing an, darin zu blättern.
    Und es hat sich gelohnt … nur wegen dem daran enthaltenen Rezept von Eckart Witzigmann, das sofort ganz oben auf den Nachkochstapel kam.

    Bald sind einige Freunde bei uns, die bekocht werden wollen. Und die Suppe für das Menu stand noch nicht fest – jetzt schon. (Also Ihr, die Ihr eingeladen seid, klickt diese Seite weg!)

    Gehaltvoll, aber wunderbar fein im Geschmack, das hatte ich nicht erwartet. Aber ich hatte ja auch schon die ersten kleinen, frischen, sizilanischen Kohlrabi ergattert.

    UNEINGESCHRÄNKT empfehlenswert!


    Kohlrabisuppe mit Champignons
    4 Portionen

    • 600 g Kohlrabi, geschält und gewürfelt
    • 20 g Butter
    • 400 ml Geflügelbrühe oder Gemüsebrühe
    • 1 Prise Muskatnuss
    • 200 ml Sahne (oder eine Mischung aus Sahne und Vollmilch)
    • 20 g kalte Butter
    • 100 g Champignons (oder Egerlinge/Shiitake)
    • 2 EL Olivenöl
    • 1 El geschnittener Schnittlauch
    • Salz, Pfeffer

    Kohlrabi schälen und in 2 cm große Würfel schneiden. Butter aufschäumen lassen, Kohlrabiwürfel dazugeben, leicht salzen und bei geringer Temperatur weich dünsten, mit der Brühe aufgießen, aufkochen lassen und dann mit dem Pürierstab mixen.

    Sahne dazugeben, nochmals aufkochen lassen, mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.


    Pilze putzen und in feine Scheiben schneiden. Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Pilze darin von beiden Seiten goldgelb braten, mit Salz und Pfeffer würzen, Schnittlauch dazugeben.

    Kalte Butterstückchen zur heißen Kohlrabisuppe geben, nochmals aufmixen, Pilze dazu und servieren.

  • Suppe,  Vorspeise

    Rosenkohlsuppe

    Montagabend gibt es bei uns immer wieder Resteverwertung vom Wochenende. Denn am Montag sagt mir oft die Qualtität der Produkte in den Läden nicht zu (die wollen auch ihre Reste loswerden), und es ist daheim meist noch etwas übrig. Heute waren es ein paar Grenaille-Kartoffeln, Rosenkohl – und ein bißchen Südtiroler Bauchspeck ist sowieso immer im Kühlschrank.

    Also – Suppe:

    Rosenkohlsuppe
    4 Portionen

    • 500 g Rosenkohl
    • 300 g Kartoffeln (bei mir Grenaille)
    • 4 Schalotten
    • 1 Tl Butter
    • Meersalz, Pfeffer
    • 500 – 750 ml Gemüsebrühe (es geht auch mal Wasser)
    • 3 Prisen Piment d’Espelette
    • 200 ml Milch (ggf. einen Teil durch Schlagsahne ersetzen)
    • 100 g Südtiroler Bauchspeck (sehr fein geschnitten)

    Butter in einem großen Topf erhitzen, Schalotten und Rosenkohl säubern und halbieren. Beides in der Butter anschwitzen. Hellbraun andünsten.

    Kartoffeln schälen, grob würfeln und ebenfalls dazugeben. Mit Gemüsebrühe fast bedecken, salzen, pfeffern und zum Kochen bringen. Danach ca. 30 Minuten köcheln lassen. Wenn Kartoffeln und Rosenkohl fast gar sind, etwa ein Drittel des Wassers abgießen und nicht zu fein pürieren. Milch langsam unterrühren und nochmals kurz erhitzen. Dann mit Piment würzen.

    Die Bauchspeck-Scheiben in Streifen oder kleine Vierecke schneiden. Die Suppe in die Teller verteilen und mit dem Bauchspeck anrichten.

    Bei uns dazu französisches Landbrot und ein Grignolino.