… man mir gesagt, daß jemand von der Boston University in einer Schriftenreihe der University of California, Berkeley, einen Aufsatz (im entferntesten) über mich schreiben würde, hätte ich sehr, sehr gelacht. Und hätte man dann hinzugefügt, daß es um die Analyse zweier deutscher Food-Blogs gehen und Cucina Casalinga einer davon sein würde, hätte ich wohl aus dem tiefsten Brustton der Überzeugung gesagt “Ja, gehts noch?”
Und was ist passiert? Genau das.
(Es wäre vielleicht besser – so für Karriere und Geldbeutel – wenn ich mal meine Gehirnzellen nach dem Mathe-Studium noch weiter in irgendwelche Formeln gesteckt und diese weiterentwickelt hätte und darüber ein Aufsatz entstanden wäre … aber mir solls so auch recht sein.)
31 Seiten lang schreibt Kerstin McGaughey zum Thema “Food in Binary: Identity and Interaction in Two German Food Blogs” und vergleicht dabei Nicky und mich sowie unsere unterschiedlichen Arten, ein Koch-Blog zu schreiben. Bis ich gestern abend durch Zufall auf den Link gestoßen bin, hatte ich noch nichts von Kerstin McGaughey gehört. (Du, Nicky?)
Aber so sitze ich einfach staunend nachts vor dem immer wieder faszinierenden Medium “Internet” und erfahre einiges über mich und mein Blog:
“The site’s background color is a pastel yellow, and the other theme colors for the site are orange, red, and green (post titles are orange, links are maroon, and headers are green). The warmth of these colors already induce a reader to think of southern climates, which Nathalie’s blog focuses on through her frequent vacations to Italy, and her home cooking, which is heavily influenced by that country.”
(Wenn ich mir das damals vor Jahren so überlegt hätte, dann wäre das toll gewesen.)
“Both bloggers write out of the same city in Germany and both are employed in high-paying industries.”
(Nicky, darüber sollten wir mal reden, bzgl. “high-paying” gibt es sicher unterschiedliche Definitionen.)
“… she eats her posts.”
Ja, ich esse meine Posts. Das kann ich bestätigen! 🙂
“… she recently blogged a list of facts about herself, including facts about celebrity crushes (George Clooney) as well as her preferred drinks (room temperature flat water, wine and beer, tea, or drip coffee). …”
Stimmt! 🙂
Ich habe drei Identitäten:
“… one can conclude that Nathalie performs herself through her blog by giving her readers a sense of her offline self — in this case not her internal (unmasked) self, but her offline performed self. One could thus argue that there is the internal self, the performed self, and the digital self.”
Das stimmt … aber ein bißchen schwindlig vor “Selfs” ist mir jetzt doch.
Aber analytisch wird es auch noch:
“Even when no one is physically joining her to eat, her readers are virtually looking over her shoulder at her food choices. This is an interesting phenomenon, and represents how the online identity that is shaped by offline experiences in turn influences the offline identity as well.”
Aber lest selbst oder Euch reicht diese kurze Zusammenfassung:
“These two blogs in themselves provide a rich treasure chest to study how people can shape and share their identities online in different ways through writing, photography, and design.”
Vielen Dank, Kerstin McGaughey, ich habe mich sehr gefreut und bin immer noch ganz high und weg.
P.S.
Aber in einer Sache haben Sie unrecht, Nicky steht auf meiner Blogliste.