• Fleisch,  Hauptspeise

    Gemüse-Hendl-Sülze

    Für dieses Sommeressen kann man wunderbar Reste verwenden, vom Grillhendl, ein paar Gemüsesorten und noch etwas Brühe – und schon ist ein erfrischendes Essen fertig. Die Zutaten können gerne variieren. Ich habe die Zutaten mit wenig Brühe gemischt, so ist das ganz nicht besonders standhaft gewesen. Aber das kann jeder nach seiner Facon machen – die u.a. Flüssigkeitsmenge reicht für eine “luftigere” Mischung. Das Grundrezept stammt von Katia. Merci!
    Huehnersuelze Teller
    Gemüse-Hühnchen-Sülze
    4 Portionen

    • 2 Hühnerbrüste, gekocht oder Reste vom Grillhendl
    • 1 Zucchini, gekocht und in grobe Würfel geschnitten
    • 2 Handvoll frische Erbsen, gekocht
    • 3 gehäutete entkernte und stückig geschnittene Tomaten
    • 1 Bund Schnittlauch in kleine Röllchen geschnitten
    • 1 l Brühe (bei mir Fleischbrühe)
    • 8 Blätter Gelatine
    • Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette

    Inhalt Huehnersuelze
    Die Zutaten – außer Brühe und Gelatine – gut miteinander vermischen. Die Brühe erwärmen und die aufgeweichten Gelatine-Blätter darin auflösen. Huhn und Gemüse in eine passende Form (mit Frischhaltefolie auskleiden, dann läßt sich die Sülze besser stürzen) mit der Brühe übergießen.Im Kühlschrank über Nacht abkühlen lassen.
    Bei uns gabs dazu Bratkartoffeln.
    Huehnersuelze nah

  • Beilage,  Hauptspeise

    Doña Augustinas Abendbrot

    “Kannst Du nicht mal den Schliersee ersetzen?”Und ich mache ja (fast immer) alles, was Mama sagt. 🙂 Ersetzen kann ich ihn ja nicht, aber “weiterschieben”.

    Wie habe ich das eigentlich früher gemacht? 7 mal die Woche, also täglich bloggen und das über fast drei Jahre? Kaum mehr vorstellbar. Aber so dreimal die Woche wäre eigentlich schon ein Ziel und ein schöner Rhythmus. Vielleicht klappt das ja wieder. Momentan muß ich aber sehr mit der Zeit haushalten. Ein berufliches Projekt, das ich Anfang Februar angenommen hatte und der Aufwandskalkulation 4 Stunden pro Woche, beschäftigt mich momentan doch mal mehr mal weniger, aber mindestens 20 Stunden. Und auch wenn ich ein Organisationstalent bin, das bringe ich nicht mal so schnell in die Wochenplanung unter, ohne daß etwas leidet. Und da mit diesem Projekt auch noch ein großer Anteil Homepage, Facebook, Blog und Twitter verbunden ist, bin ich froh, abends auch mal die Kiste zuklappen zu können. Aber ich merke, das Bloggen fehlt mir. Und das aufwändigere Kochen auch, denn auch das bleibt auf der Strecke. Brot backen, Kuchen, neue Rezepte – das funktioniert im Moment nur eingeschränkt. Es gibt einfaches, gesundes aber eben auch schon bekanntes. Die Zutaten dazu habe ich im Kopf, wenn ich zwischen zwei Kunden den Einkauf einschieben kann.

    Kürzlich habe ich aber in den “alten” Rezepten von Kaltmamsell geblättert und bin auf dieses einfache Sommer-Hitze-Essen gestoßen. Der Herr der Cucina verzog beim ersten Topfgucken noch ein bißchen das Näschen, aber dann haute er kräftig rein und verlangte Wiederholung. Sehr einfach, sehr fein!
    (Und ich muß wohl nicht extra erwähnen, daß ein erstklassiges Olivenöl sowie feine Bohnen und Kartoffeln Grundlage sind.) Also hier auch für Euch das einfache Abendessen von Augustina, der spanischen Oma der Kaltmamsell:

    Bohnen-Kartoffeln Kopie

    Doña Augustinas Abendbrot

    • 500 g breite grüne Bohnen (geputzt, d.h. Enden und Fäden entfernt)
    • 500 g Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
    • 5 – 8 Zehen Knoblauch (gehackt)
    • 2 TL Salz
    • Olivenöl

    Bohnen in ca. 6 cm lange Stücke schneiden. Kartoffeln schälen und in Stücke schneiden. Kartoffeln in einen Topf geben, kaltes Wasser dazugeben, bis alles bedeckt ist und noch ein paar Zentimeter überstehen. Zum Kochen bringen, mit dem Salz würzen. Bohnen zugeben, wieder zum Kochen bringen. 15 Minuten köcheln lassen.Gares Gemüse in einem Sieb abgießen. Im heißen Topf reichlich Olivenöl erhitzen, Knoblauch darin hellbraun brutzeln. Bohnen und Kartoffeln darin schwenken, eventuell nachsalzen, servieren. Olivenöl und Essig auf den Tisch stellen, kann noch drübergeträufelt werden.

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Auf anderen Kanälen

    Ich twittere, blogge und facebooke zur Zeit sehr viel auf einem anderen Kanal. Auf einem ganz anderen. Denn ich habe beruflich (gehört eigentlich nicht zu meinem Serviceangebot) für ein Projekt den Aufbau des Internetauftritts übernommen. D.h. ich überarbeite eine Homepage, blogge dort, ich twittere und bin viel auf Facebook unterwegs. Und das noch zu einem Thema, das weder mit Kochen noch mit meinen sonstigen Tätigkeiten zu tun hat (wobei die Expertise dazu schon über dieses Kochblog kam, das der Kunde kennt).

    Und so kommts, daß ich doch tatsächlich abends nicht mehr so die große Lust zum Bloggen habe. Das wird aber wieder – wahrscheinlich umgekehrt proportional zum beruflichen Anteil. 🙂

    Cote fertig

    Aber die Mama der Cucina kann die Meeresfrüchte von letzter Woche nicht sehen und zum Essen gibt es ja trotz der vielen Arbeit doch noch. Deshalb hier das Côte de Boeuf von letztem Wochenende, ein wunderbares Stück Rind mit Ofen-Pommes (einfach auf ein Backblech legen, mit Olivenöl beträufeln und bei 180°C für ca. 40 Minuten in den Ofen schieben).

    Bleibt mir trotzdem treu!

    Cote de Boeuf

    Ofenpommes

  • Brot,  Hauptspeise

    Zweiter Piadina-Versuch

    Nachdem ich 2010 schon einmal einen Piadina-Versuch gewagt hatte, aber mit diesem wegen der Zugabe von Hefe nicht so glücklich war, gabs diese Woche einen zweiten auf Grundlage eines italienischen Rezepts mit Natron und Schweineschmalz.
    Der zweite Versuch war schon sehr, sehr nah am Original, aber ich denke, ich werde beim dritten – und hoffentlich letzten – Versuch den Anteil des Schmalzes noch etwas erhöhen. Ein bißchen mehr Geschmeidigkeit würde gut tun (und einen Tick dünner ausrollen könnte ich sie auch noch).
    Bei mir waren sie mit Mortadella und Tomaten belegt, für den Herrn der Cucina war es Coppa, Bergkäse und Tomaten.
    Die besten, wirklich allerbesten Piadine gibts übrigens an einem Straßenstand in Milano Marittima. Man muß abends viel Zeit mitbringen, die Schlangen sind lang. Da wir in der Nähe wohnen, bestellen wir schon mal vor und holen sie dann später ab:

    Il Chiosco delle Streghe (“Hexenimbiss”)
    viale 2 Giugno, 10
    Cervia – Milano Marittima

    Sommer-Öffnungszeiten täglich 12 mittags bis 2 Uhr nachts
    Winter-Öffnungszeiten Freitag bis Sonntag  16 – 24 Uhr
    Dieser Straßenstand ist auch Mitglied bei Slow Food.

    Piadina

    Piadina
    4 Stück

    • 500 g Mehl (Weizen 405er)
    • 200 ml Milch oder Wasser oder gemischt
    • 1 Msp. Backpulver
    • 1 Msp. Salz (nächstes Mal etwas mehr)
    • 75 g Schweineschmalz
    • wenig Olivenöl zum Braten

    Alle Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten. Eine halbe Stunde ruhen lassen. Dann zu dünnen Fladen ausrollen und in einer beschichteten Pfanne mit wenig Olivenöl braten.
    Belegen nach Wunsch, Lust und Laune oder einfach so pur zum Rotwein.

  • Fisch,  Hauptspeise

    Meeresfrüchte-Metamorphose 2

    Nachdem Maxl vor zwei Wochen eine Metamorphose erlebt hatte, ging es jetzt Anderl, Bepperl, Dolferl, Dannerl, Jacherl, Sepperl, Tonerl, Wiggerl, Woiferl und Xaverl an den Kragen. (Nein, nein, sie hatten keine Namen – keine Angst! Nur Hummer oder in unserer Badewanne herumwandernde und auf den Verzehr wartende Flußkrebse sowie Pulpos bekommen einen Namen.)

    Also:

    Black Tiger roh

    Frische Black Tiger suchen und kaufen. Ihnen den Kragen umdrehen. Schälen und den Darm herausziehen.

    Black Tiger Pfanne

    Ab in die Pfanne mit frischem Knobi und Olivenöl.

    Black Tiger fertig

    Und schließlich mit Aioli und Weißbrot sowie einem Glas Weißwein zum Abendessen servieren.

  • Fisch,  Hauptspeise

    Frühlingsküche: Steinbutt mit Artischocken

    Die Sonne scheint schon wunderbar, der Balkon ist geputzt, die gelben Horn-Veilchen verkürzen die Zeit bis zur Sommerbepflanzung des Balkons (und halten auch mal ein bißchen Frost aus), langsam wird es wieder bunter an der Gemüsetheke, der Kohl wandert immer mehr in die hinteren Reihen, bei mir wandern frische Artischocken in den Einkaufskorb und ein Stückchen Steinbutt wird (mit etwas schlechtem Gewissen) gekauft.
    Ja, es wird Frühling, mit einem italienischen Kopfsalat vorne weg, machten sich Steinbutt und Artischocken, in etwas Olivenöl und Weißwein gegart, dazu ein Glas Silvaner, ganz phantastisch, gefolgt von einem Espresso auf dem Balkon, weil die Antihistamine und das Cortison ihren Dienst taten.

    Steinbutt

    Auf noch viele wunderbare Frühlingstage (unterbrochen nur durch regelmäßige, kräftige Regenschauer für uns Allergiker)!

  • Hauptspeise

    Semmelknödel mit Champignonsauce

    Natürlich kann man das Gericht auch mit Pfifferlingen, Austernpilzen oder einfach einer Mischung machen. Ich mag es unterm Jahr aber am liebsten mit Champignons, im Herbst mit kleinen (!) Pfifferlingen. Die Champignons sollten für mich aber hauchdünn geschnitten sein, nicht so wie die oft in der Gastronomie vorzufindenden Wagenräder.(Im übrigen gibts im Augustiner-Festzelt auf der Wiesn erstklassige Semmelknödel mit Pilzrahmsauce.)
    Der Semmelknödel kommt bei mir aus der Gefriertruhe, immer wieder von der Mama der Cucina nachgefüllt – ich bekomm’ sie einfach nicht so toll hin wie sie. Aber Brezen-Serviettenknödel, die ich gut kann, gehen natürlich auch ganz wunderbar.

    Ein Klassiker!

    Semmelknoedel Pilze

    Semmelknödel mit Champignons
    2 Portionen

    • 2 kindskopf-große Semmelknödel oder vier kleinere (bei mir von Mama)
    • 500 g frische Pfifferlinge oder Champignons
    • 3 Schalotten
    • 2 EL Butter
    • Salz, Pfeffer
    • 2 EL frisch gehackte Petersilie
    • 100 ml trockener Weißwein
    • 100 ml Fleisch- oder Gemüse-Brühe
    • 200 ml Sahne

    Die Pilze putzen und in hauchdünne Scheiben schneiden. Die Schalotten klein schneiden. In der erhitzten Butter die Schalotten glasig braten, Pilze hinzugeben und leicht anbraten. Würzen. Mit dem Wein ablöschen, Brühe zugeben, reduzieren. Mit der Sahne aufgießen und gut fünf Minuten köcheln lassen. Petersilie unterrühren und mit dem heißen Semmelknödel servieren.

  • Hauptspeise

    Rosenkohl-Pfannkuchen mit Kräuterjoghurt

    Der Herr der Cucina ist ja bekennender Rosenkohl-Fan, ich esse ihn zwar, aber nicht mit großer Begeisterung. So aber – nach einem Rezept von Petra – finde auch ich den Rosenkohl sehr fein. Ein schönes Winterabendessen!

    Rosenkohlpfannkuchen

    Rosenkohl-Pfannkuchen mit Kräuterjoghurt
    3 Portionen

    • 350 g Rosenkohl, in Blätter geteilt
    • 1 Zwiebel fein gehackt
    • 50 ml Gemüsebrühe
    • 6 Scheiben Bacon/Frühstücksspeck, in feine Streifen geschnitten
    • 3 Eier
    • 330 ml Milch
    • 150 g Mehl
    • Salz, Pfeffer, Muskatnuss
    • etwas Butter zum Braten
    • 200 g Vollmich-Joghurt
    • 2 EL Schnittlauch-Röllchen
    • Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette

    Aus Eiern, Milch und Mehl einen glatten Pfannkuchenteig rühren. Mit Salz, Pfeffer und geriebener Muskatnuss abschmecken. Teig mindestens 1 Stunde quellen lassen. In einer breiten Pfanne die Zwiebel in etwas Butter anschwitzen, Speck und dann die Rosenkohlblätter dazugeben. Die Brühe angießen, salzen und pfeffern. Alles 5 bis 7 Minuten schmoren, bis die Flüssigkeit vollständig verkocht ist. Den Rosenkohl etwas abkühlen lassen und in den Pfannkuchenteig rühren.

    Rosenkohl Pfanne

    Für den Dipp alle Zutaten verrühren, abschmecken. Den Backofen auf 100 Grad vorheizen. In eine Pfanne etwas Butter geben, erhitzen, dann 1/3 der Pfannkuchenmasse hineingeben. Sobald die Unterseite bräunt und die Masse fest ist, den Pfannkuchen umdrehen und die zweite Seite braten. Den fertigen Pfannkuchen im Backofen warm halten und die restlichen zwei genauso backen. Den Kräuterjoghurt zu den Pfannkuchen servieren.

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Zitronen-Hendl mit Kartoffeln und Schalotten

    Den einzigen, also ersten und bis jetzt letzten, pauschal gebuchten Urlaub haben wir auf Samos verbrachte. Jahre her. Wahrscheinlich 2001 oder so. Ich weiß gar nicht, warum und wieso. Zeitmangel nehme ich an. Rein ins Reisebüro des Vertrauens, raus mit Flug und Hotel auf Samos kommen. Das war bei mir (noch in Festanstellung) eine Zeit, in der sich Projektleitung an Projektleitung reihte, oft mit Überlappungen und Verschiebungen. Urlaubsplanung war schwierig. Eins habe ich aber damals für immer gelernt: Urlaub wegen eines Projekt zu verschieben, macht keinen Sinn – es wird nie passen. Und ein zweites habe ich tatsächlich auch noch gelernt: Zwei Urlaube min. à 14 Tagen tun dem Kopf und Körper gut. Und sei es noch so einfach, wenn es finanziell knapp ist. Aber rauskommen, die Wände verlassen, hilft.
    Wohin wollte ich jetzt eigentlich? Immer diese Exkurse! Ja, genau – nach Samos. Dort gab es in Samos-Stadt das beste Zitronen-Hühnchen, das wir je gegessen haben. Aber, meines letztes Wochenende war auch nicht schlecht! 🙂 Und schon sind wir von Lebensweisheiten zum Rezept gekommen. Und da will ich ja eigentlich auch hin.
    Zitronenhuehnchen fertig
    Zitronen-Hendl mit Kartoffeln und Schalotten
    2 Portionen

    • 1 gutes Hendl, zerteilt (oder bei uns ein außerirdisches Hendl, das drei Schenkel und drei Flügel hatte, während die Brust noch auf weiteren Einsatz im Gefrierschrank wartet)
    • 2 unbehandelte Zitronen
    • 400 g Kartoffeln (bei mir Grenaille)
    • Salz, Pfeffer
    • 3 Zweige Thymian
    • 4 Schalotten
    • 2 Knoblauchzehen
    • 100 ml Weißwein
    • 100 ml Geflügelbrühe
    • Olivenöl
    • 1 TL Butter

    Hühnerteile mit Salz und Pfeffer würzen, mit Olivenöl (ca. 4 EL) und dem Saft einer Zitrone marinieren.
    Abgedeckt ca. einen halben Tag im Kühlschrank stehen lassen.
    Backofen auf 160°C (Ober-/Unterhitze) heizen. Kartoffeln schälen, Schalotten in Spalten schneiden. Etwas Olivenöl und Butter in einer Pfanne erhitzen und Kartoffeln, Schalotten und Knoblauch daran leicht glasig andünsten.
    Zitronenhuehnchen roh
    Zu den Hühnerteilen in eine Auflaufform geben. Nochmal salzen und pfeffern, die in Scheiben geschnittene, zweite Zitrone darauf verteilen und mit Olivenöl überziehen. Und ab für 90 Minuten in den Ofen.