Eigentlich wußte ich schon beim Durchlesen des Rezepts, daß das so nicht klappen würde mit den schön abgetrennten Schichten. Aber manchmal habe ich ja dann doch Vertrauen in die Rezepte-Ersteller und so machte ich mich an die Vanille-Schokoladen-Charlotte.
Und … es hat nicht geklappt. Die gleichzeitige Herstellung der zwei Crèmes kann einfach nicht hinhauen. Entweder ist die eine noch zu weich und vermischt sich mit der anderen, oder die andere fällt schon zusammen, bis sie geschichtet werden kann, oder die andere ist schon zu fest, um sie noch zu schichten.
Ich habe mich für die erste Variante entschieden – die Vermischung hielt sich in Grenzen, das Ergebnis war fast ein bißchen Marmorkuchen-mäßig. Wenn man es nicht weiß, siehts eigentlich gar nicht schlecht aus. Wenn es stört, der muß die zwei Crèmes mit einer Pause hintereinander herstellen. (Die angegebene Formgröße von 0,8 l Inhalt halte ich im übrigen auch für zu knapp bemessen.)
Geschmeckt hat es sehr gut (am Samstag in der Halbzeitpause bei Freunden), denn die Crèmes waren sehr luftig und leicht!
Vanille-Schokoladen-Charlotte
6 Portionen
- 14 – 20 Löffelbiskuits (je nach Form und Höhe der Form)
- 200 ml Milch
- 1 Packerl Vanillezucker oder 1/2 Vanilleschote
- 30 g Zartbitterschokolade
- 4 Blatt Gelatine
- 3 Eigelb
- 40 g Zucker
- 250 ml Sahne
- Puderzucker, Schokospäne, Kakaopulver, frisches Obst zum Garnieren – je nach Lust und Laune
Eine Puddingform oder eine Schale mit etwa 1,2 l Inhalt mit Klarsichtfolie auslegen. Den Rand der Form (und ggf. den Boden) mit den Löffelbiskuits auslegen, wenn nötig auch kürzen.
Die Schokolade grob hacken und über einem heißen Wasserbad schmelzen lassen.
Die Gelatine in reichlich kaltem Wasser einweichen.
Eigelb und Zucker zu einer hellen, dicklichen Crème aufschlagen.
Die Milch mit der Vanilleschote und den herausgekratztem Mark erhitzen, dann von der Herdplatte ziehen. Vanilleschote entfernen und die heiße Milch zur Eiercreme rühren. Dann diese Mischung wieder zurück auf die Herdplatte stellen und unter ständigem Rühren bis kurz vor dem Kochen bringen. Wieder von der Platte ziehen, die ausgedrückte Gelatine in der heißen Crème unter Rühren auflösen und das Ganze in einem kalten Wasserbad unter Rühren abkühlen lassen.
Die Hälfte der Vanillecrème in eine zweite Schüssel gießen.
Die Sahne steif schlagen. Die Hälfte des Rahms unter die erste Portion Vanillecrème rühren. Diese in die vorbereitete Form füllen und ca. 25 Minuten kühl stellen.
Die geschmolzene Schokolade sowie die restliche Sahne unter die zweite Portion Crème mischen. Diese dunkle Crème langsam auf die helle gießen.
Die Charlotte kalt stellen.
Zum Servieren die Charlotte aus der Form auf eine Platte stürzen und mit Obst servieren.
6 Comments
lamiacucina
Unter dem Druck, ständig was Neues bringen zu müssen, leiden auch die Rezepte der Frau Wildeisen. Immerhin siehts hübsch aus und wir wissen jetzt, wie man so etwas richtig machen müüsste.
Bolli's Kitchen
Man muss jedes Mal die Charlotte dann ins Gefrierfach stellen, dann klappt's mit den Schichten, in frz. Rezepten geben die das an…..
tobias kocht!
Löffelbiskuits habe ich hier zu Lande noch nie gesehen. Wenn ich welche finde mache ich das auch. Sieht einladend aus.
Eva
Du weißt doch: der Geschmack ist das Wichtigste! 🙂
Nathalie
@lamiacucina
… und ich – als ganz Faule – dachte, vielleicht klappts doch.
@Bolli
Ich habe nie Platz in der Gfriere.
@tobias
http://lafer.rezepte.msn.de/Orangencharlotte.Rezepte
Hier findest Du ein Rezept für Löffelbiskuits. Die Orangencharlotte schmeckt wunderbar, unsere beliebteste Nachspeise:
http://cucina-casalinga.blogspot.com/2009/05/orangencharlotte.html
@Eva
Augen zu und durch! 😉
Gabi
Gerade bei so kniffligeren Rezepten würde man sich echte Tipps und Tricks wünschen (siehe Bolli), aber es scheint sich eingzubürgern (wie bei Software), dass der "Endverbraucher" den Feinschliff leistet…