Backen

Linzertorte

Ich habe die Ehre der Eröffnung des diesjährigen Adventskalenders – iniziiert von zorra.

Einmal im Jahr hadere ich wirklich mit meinen vielen Lebensmittelallergien – zur Weihnachtszeit, wenn ich die Linzertorte backe. Wegen der enthaltenen Mandeln stürzt sich seit Jahren nur noch der Herr der Cucina drauf. Diese Torte gehört für mich trotzdem einfach zu Weihnachten (auch wenn ich dem Herrn der Cucina beim Essen inzwischen sehnsüchtig zusehe), meine Oma und meine Mama haben sie immer gebacken – ein, zwei Wochen vor dem ersten Advent, damit sie dann gut durchgezogen am ersten Adventssonntag in kleinen Stücke auf dem Plätzleteller landete.

Und es gibt noch eine Tradition: Sie wird nur zu Weihnachten gebacken!
(Nur einmal habe ich diese Regel gebrochen: Als ein guter Freund von mir, der immer von mir mit einer Torte zu Weihnachten beschenkt wurde, sich im Sommer eine wünschte, da er wegen einer schweren Erkrankung das kommende Weihnachtsfest sicher nicht mehr erleben würde. Und da habe ich dann an einem heißen Juli-Tag vergangenen Jahres eine Linzertorte gebacken …)

Aber nun wieder zu den schönen Seiten des Kochens und Backens: Die Linzertorte geht einfach und schnell, die Wohnung riecht weihnachtlich … und wenn Ihr sie jetzt gleich backt, schmeckt sie am dritten Advent einfach wunderbar.
Klassisch wird sie mit einem Gittermuster verziert, ich ersetze dies aber manchmal durch weihnachtliche Ausstecherle wie Sterne oder Weihnachtsbäume.


Linzertorte

  • 200 g Mehl
  • 200 g Butter, kalt, in Stücke geschnitten
  • 200 g Zucker
  • 200 g Mandeln gemahlen
  • 1 TL Zimt
  • 1 Msp. Nelken
  • 3 EL Kirschwasser
  • 2 Eigelb
  • 1 gr. Glas Himbeermarmelade
  • 3 EL Kirschwasser
  • 1 Eigelb (zum Bestreichen)

Aus Mehl, kalter Butter, Zucker, Mandeln, Zimt, Nelken, Kirschwasser und Eigelb einen Mürbeteig kneten und mindestens eine Stunde kalt stellen.

Backofen auf 180 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.
Himbeermarmelade mit 3 EL Kirschwasser mischen und etwas rühren, damit sie besser streichfähig ist. Mit 2/3 des Teiges den Boden der Springform auslegen und einen kleinen Rand stehen lassen. Den Boden mit der Gabel ein paar Mal einstechen und dann mit Himbeermarmelade bestreichen.

Aus dem restlichen Teig ein Gitternetz auf den Kuchen legen (klassische Form) oder mit Ausstechern Weihnachtsformen ausstechen und mit dem Eigelb bestreichen.


Ca. 45 – 55 Minuten backen.

Auskühlen lassen. In Alufolie einpacken und an einem kühlen Ort (Keller, Fensterbrett o.ä. – kein Kühlschrank) min. eine Woche ziehen lassen. Unbedingt durchhalten, sie schmeckt dann viiiiiiiiiiiiiiiiiiiiel besser.

38 Comments

  • Eva

    Nun fühle ich mich bei dir schon zum 2. Mal in meine Kindheit versetzt – das 1. Mal waren es die Springerle und nun die Linzertorte, die es bei uns natürlich auch nur vor Weihnachten gab – wunderbar sieht deine aus und genau so wird sie schmecken! 🙂

  • Anonym

    Köstlich!
    Ich backe sie auch in der Vorweihnachtszeit – gerne auch als Geschenk, welches sich gut verpackt zum Verschicken eignet!
    Allerdings immer mit Gelee aus schwarzen Johannisbeeren; Himbeermarmelade als Füllung kenne ich nicht…

    Liebe Grüße zum ersten Dezember von einer Musi

  • Anonym

    Grüße aus Linz! Diese herrliche Torte hat bei uns immer Saison und über das ORIGINALREZEPT gibt hier natürlich jede Menge Diskussion. Aber ist das wichtig? Ich finde nicht,und ich danke für den leckeren Einstieg in die Adventszeit!

  • Anonym

    Die sieht traumhaft lecker aus. Aber wie schafft man es so lange zu warten, bevor man sie genießen darf?

    Eine schöne Adventszeit wünscht Branwen

  • Nathalie

    @lamiacucina
    Traditionen tuen doch immer wieder gut.

    @Eva
    Vielleicht kann ich Dich ja immer mal wieder an die Kindheit erinnern.
    Ich werds probieren.

    @Bolli, @Essenslust, @Anonym
    Geduld, Geduld!

    @sammelhamster, @Helga, @Sebastian
    Der Herr der Cucina soll wegen meinen Allergien nicht auf alles verzichten müssen.

    @katha, @Anonym
    Das Original ist mir relativ egal – Hauptsache sie schmeckt und sie weckt Erinnerungen.

    @zorra, @Heike, @Barbara
    Na dann … los.

    @Sivie, @Houdini
    Die Ausstecherle gehen auch schneller.

    @Lien, @Petra, @chriesi
    Ich habe mir auch Mühe gegeben.

    @She
    Gleiches Rezept?

    @Barbara
    Meine Mutter hat sie immer im Schrank versteckt.

    @Stefan
    Es geht Himbeermarmelade, -gelee, und auch eine Mischung aus Himbeer und Johannisbeer.

    @Kaffeebohne
    Das wünsche ich Dir ebenfalls! Danke!

    @Rike
    Ja, er hat sich gefreut und konnte sie noch genießen.

  • Nysa

    puh… 1 woche durchhalten. wenn sie so gut schmeckt, wie sie ausschaut, dann weiß ich nicht, ob ich das kann 😉 toller erster beitrag!!! rezept ist gepeichert 😉 lg

  • Anonym

    hi, probier doch mal anstatt der mandeln einfach aprikosenkerne (daraus wird persipan = das billige marzipan gemacht). eine bekannte verträgt auch keine mandeln wg. allergie und sie verwendet dann einfach die aprikosenkerne. ist geschmacklich/backtechnisch kein unterschied festzustellen. ich wünsche dir beim essen der linzertorte wieder viel vergnügen! 🙂

    gruß herzkersch

  • Nathalie

    @nysa
    Ich weiß, ich weiß, das Warten fiel mir früher auch immer schwer, aber man merkts wirklich.

    @herzkersch
    Aprikosenkerne gehen bei mir leider auch nicht. Aber danke für den Tip.
    Alternative: Haferflocken in der Pfanne leicht anrösten und dann “kleinhäckseln”, das geht.
    Schmeckt aber nicht wie das Original – leider. Für viele andere Kuchen ist das aber eine Alternative.

    @Thea
    Danke für das Kompliment.

  • Anonym

    Ein schönes erstes ‘Türchen’!
    Die Fotos und das Rezept machen Appetit und der Text regt zum Nachdenken an.
    Es war zwar nicht geplant aber ich werde sie nachbacken müssen….
    VG Claudia

  • Heidi

    Wie peinlich, daß ich als waschechte Linzerin noch nie eine Linzertorte gebacken hab. Aber mich hat meist das Gitter zurückschrecken lassen. Das ist mir zuviel an brösligem Zeug. Aber vielleicht probier ichs mal mit deinem wunderschön aussehenden, sternchenverzierten Exemplar!

  • Harald

    Jedes Jahr ist wieder Weihnachten. Auch 2016.
    Diesmal will ich es probieren.
    Welches Mehl nimmt man am Besten, feines oder grobes?
    Die Öterreiches haben schönes griffiges. Ich kenne das aus Böhmen. Leider habe ich dieses Jahr niemanden, der mir welches aus Tschechien oder Österreich mitbringt.

  • Harald

    Danke, Nathalie! Ich habe sie gleich gebacken. Und heute, am 2. Advent haben wir sie zu viert zu fast 3/4 aufgegessen. Sie hat allen geschmeckt. Leider war mir der Rand etwas dunkel geraten, aber keiner hat sich daran gestört. Linzertorte kannte bisher niemand, obwohl ich mich aus meiner Kindheit(ich bin über 60) daran erinnere.
    Ich hatte leider keine gemahlenen Mandeln zur Hand, nur gehackte. Vielleicht ist darum der Teig etwas fester geworden, als er vielleicht hätte sein sollen. Die gemahlenen Mandeln hätten ihn vielleicht etwas lockerer gemacht. Muss ich es nächstes Jahr eben noch mal probieren.

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