• Fleisch,  Hauptspeise

    Hirschkalbsgulasch

    Ein Stückchen Hirschkalbsschulter lag beim Metzger – da kann ich doch nicht widerstehen, oder? Vor allem wenn es draußen ungemütlich ist, dunkel und es, wie der Bayer so schön sagt, schüttet wie d’Sau, schmecken Schmorgerichte einfach wunderbar und wärmen so schön.

    Aus der Schulter wurde ein lang geschmortes Gulasch, dazu gabs Blaukraut (ich habe immer einige Portionen nach meinem Standard-Rezept eingefroren) und Semmelknödel von meiner Mama, auch aus dem Gefrierschrank – denn ich bin weiterhin unfähig, solche nicht zerfallenden Semmelknödel herzustellen. Aber irgendwann werde ich auch das noch hinbekommen. (Mein Papa wird jetzt sicher wieder sagen: Wofür habe ich sie denn Mathematik studieren lassen? Aber über den Zusammenhang von Studium und Semmelknödeln bzw. Skat philosophiere ich vielleicht ein anderes Mal.)

    Hirschkalbsgulasch Teller

    Hirschkalbsgulasch
    2 große Portionen

    • 400 g Hirschkalbsschulter in unregelmäßige Würfel geschnitten und in 2 EL Mehl gewendet
    • 1 Scheibe Speck, 1/2 cm dick, in kleine Würfel geschnitten
    • 2 Zwiebeln in geviertelte Ringe geschnitten
    • 2 EL Preiselbeeren
    • 200 ml trockner Rotwein (bei mir ein kräftiger Merlot)
    • 200 ml Wasser
    • 1/2 Lorbeerblatt
    • 2 Wacholderbeeren
    • Pfeffer, Salz
    • 3 Zweige Thymian
    • 2 EL fein gehackte Petersilie
    • 2 EL Olivenöl

    Olivenöl in einem Bräter erhitzen, Zwiebeln, Speck und Fleisch zugeben, runterherum kräftig aber nicht scharf anbraten, Preiselbeeren und Gewürze sowie den Thymian zugeben, mit Rotwein ablöschen, und Wasser zugeben.

    Hirschkalbsgulasch Topf

    Bei kleiner Hitze gut zwei Stunden köcheln lassen. Kurz vor Ende der Garzeit, Petersilie unterrühren und die Sauce abschmecken.

  • Getränke

    Wein – Rivesaltes 1988 (Gérard Bertrand)

    Das Thema der heutigen Weinrallye – Reifer Wein (durchgeführt von Drunkenmonday) – war für uns etwas problematisch. Unser Keller eignet sich nicht zu längerer Lagerung von Wein und so mußte kurzfristig im Weinhandel eine Lösung gesucht werden.

    Die Weine, die uns aber gefielen, paßten nicht zu unserem Weinbudget – schließlich landeten wir bei einem Süßwein – einem Rivesaltes 1988 aus dem Roussillon.

    Lange in Eichenfässern gelagert, schmeckt er gut. Aber für mich ist er weder Fisch noch Fleisch. Ein bißchen etwas hat er von einem Portwein, aber dafür ist er mir zu unrund – da bleibe ich bei meinem heiß geliebten Niepoort. Und er hat etwas von einem klassischen Dessertwein, überzeugt aber nicht wie der Rosenmuskatteller.
    Und “Blubberl” fehlen ihm und somit braucht er den Vergleich mit meinem Favoriten in diesem Bereich nicht befürchten.

    Aber “gschafft” hamma ihn trotzdem! 🙂

    Bertrand

    • Weingut: Gérard Bertrand
    • Wein: Rivesaltes 1988
    • Land: Frankreich
    • Region: Roussillon
    • Jahrgang: 1988
    • Alkohol: 16%
    • Preis: ca. 15 Euro in Deutschland
  • Getränke

    Wein – Vino nobile di Montepulciano 2002 (Boscarelli)

    “So muß ein Wein schmecken.” sagte der Herr der Cucina und ich konnte ihm nur uneingeschränkt zu stimmen. Auf seine Frage “Wieviele Flaschen haben wir davon im Keller?” mußte ich aber leider entgegnen, daß es sich um die einzige handeln würde.

    Sie entstammt dem letzten Probier-Paket mit für uns neuen Weinen, die wir das letzte Mal aus Südtirol mitgebracht hatten. Das heißt, dieser Wein steht beim nächsten Italien-Trip auf der Einkaufsliste.

     

    Vino nobile

    Nun noch kurz zum Wein:

    Er ist kräftig, samtig, füllig, fruchtig (Brombeer?), hat etwas Säure und riecht blumig – insgesamt ein sehr ausgewogener Wein.

    • Wein: Vino nobile di Montepulciano
    • Weingut: Boscarelli – Marchesi De Ferrari Corradi, Cervognano di Montepulciano
    • Jahrgang: 2002
    • Trauben: 80 % Sangiovese, 20 % Canaiolo
    • Verschluß: Korken
    • Alkohol: 13,5%
    • Land: Italien
    • Region: Toskana
    • Preis: 13,50 Euro in Italien
  • Fleisch,  Hauptspeise

    Entenbrust mit Orangen-Rotwein-Sauce

    Bevor bei mir die Nachkoch-Überlegungen bzgl. des Kochblog-Events “Fremdkochen – Ente” (von Hüttenhilfe) losgehen, will ich noch schnell ein weiteres Entenbrust-Rezept bloggen, das ich noch im Dezember gekocht habe – ganz einfach mit einer Rotwein-Orangen-Sahne-Sauce.


    Entenbrust mit Orangen-Rotwein-Sauce
    2 Portionen – (auf dem Foto habe ich leider die Sauce vergessen)

    • 2 Entenbrüste
    • 1 EL Olivenöl
    • 1 EL Butter
    • 1 Zweig Rosmarin
    • 100 ml Rotwein
    • 100 ml Orangensaft (bei mir frischgepresst mit etwas Fruchtfleisch)
    • 50 ml Sahne
    • Salz, Pfeffer

    Backofen auf 120 Grad (Ober-/Unterhitze) vorheizen.


    Die Fettschicht mit einem scharfen Messer rautenförmig einschneiden. Olivenöl und Butter erhitzen, Rosmarin zugeben und die Entenbrüste (erst auf der Fettseite) beidseitig gut anbraten.

    Dann in eine mit Alufolie ausgelegte Form inkl. Kräuter legen und im Backofen ca. 20 Minuten garen.


    Bratfett fast völlig abgießen und mit Rotwein, Orangensaft und Sahne Bratensatz lösen und alles zu einer Sauce einköcheln lassen. Abschmecken. Mit den fertigen Entenbrüsten anrichten.

    Bei uns dazu Reis und Brokkoli.Und noch etwas: Weil ich letztes Mal gefragt wurde, wie ich die Spritzerei beim Braten von Entenbrüsten minimiere, … mit Spritzgitter und einem Blatt Küchenpapier:

  • Getränke

    Wein – Chianti Classico 2003 (Brancaia)

    Zum Weingut Brancaia gehören die Reblagen Brancaia (Castellina in Chianti) und Poppi (Radda in Chianti), die zwischen 230 und 400 Meter über Meer liegen.
    Alle Reben sind Hanglagen und haben Süd-, Südwest- oder Südostausrichtung. Sie sind heute teilweise begrünt und werden nach den Richtlinien der integrierten Produktion bearbeitet. Die Böden sind mager und steinig mit leichtem Ton- und Kalkanteil.

    Der Wein wird 16 Monate in französischen Barriques ausgebaut, die Hälfte der Fässer ist neu, danach reift er noch sechs Monate in der Flasche. Eine Lagerung ist nach Abfüllung ca. 10 Jahre möglich.

    Der Wein schmeckt für uns nach Kirsche, für einen Chianti sehr fruchtig mit toller Frische und mit perfekter Säure. Etwas besonderes. (2 Gläser im Gambero Rosso)

    • Weingut: Brancaia
    • Wein: Chianti Classico DOCG
    • Jahrgang: 2003
    • Trauben: Sangiovese 95%, Merlot 5%
    • Verschluss: Naturkork
    • Alkohol: 13,5%
    • Land: Italien
    • Region: Toskana, Florenz, Castellina und Radda in Chianti
    • Preis: 14 Euro in Italien, 18 Euro in Deutschland

    Bei uns zu Lamm, kurz gebratenes Wild, Seeteufel.

  • Getränke

    Wein – Chianti Rufina 2004 (Selvapiana)

    In der Nähe von Florenz liegt das Weingut Selvapiana, zu dem 240 Hektar Land (u.a. 45 ha Weinberge, 31 ha Olivenhaine) gehören und das in der 5. Familiengeneration geführt wird. Der Chianti Rufina ist das “Grundprodukt” des Weinguts. Er reift nach der Gärung ca. ein Jahr in Kastanienfässern. Danach kommt er in die Flasche und ruht noch etwas, bis er in den Verkauf kommt. Er hat ein Lagerpotenzial von ca. 10 Jahren, aber schon jung findet man Charakter und eine feine Würze. Wir schmecken und riechen vorallem Kirschen und Kräuter bei diesem Chianti, der mittelrot schimmert. Mal wieder ein klarer, ehrlicher, klassischer Chianti, wie wir ihn mögen. (Für Weihnachten liegt auch schon eine 1,5 l Flasche im Keller.)

    • Weingut: Selvapiana
    • Wein: Chianti Rufina DOCG
    • Jahrgang: 2004 (Im Moment befindet sich der 2005 im Handel)
    • Trauben: Sangiovese 95%, Canaiolo 5%
    • Verschluß: Naturkork
    • Alkohol: 13%
    • Land: Italien
    • Region: Toskana, östlich von Florenz
    • Preis: ca. 12 Euro (in Italien ca. 9 Euro)

    Bei uns zu Spaghetti al ragu, Brassato oder einem Steak.

  • Getränke

    Wein – Merlot 2006 (Hofstätter)

    Das Weingut Hofstätter liegt in schöner Lage mitten in Tramin hinter der Kirche und hat inzwischen neben der Kellerei mit Verkostung auch eine Weinbar mit Restaurant sowie einen Schauweingarten zu bieten. Mir ist das Ambiente etwas zu kalt und modern geraten, ich habs gerne ein bißchen gemütlicher. Aber das ist ja – wie auch der Wein im allgemeinen – Geschmackssache.Bei der letzten Einkaufstour nach und durch Südtirol war der Kofferraum eigentlich schon mit Weinen der Kellerei Tiefenbrunner ziemlich gut gefüllt, u.a. Merlot und Blauburgunder.

    Aber probieren wollten wir dann doch noch. Auch hier sind wir bei diesen zwei Weinsorten hängengeblieben. Ich tendiere dabei eher zum Blauburgunder, der Herr der Cucina zum Merlot.

    Zum Blauburgunder: Der “normale” blieb weit hinter meinem bevorzugten von Tiefenbrunner zurück. Also kein Kauf. Danach habe ich den “Blauburgunder Riserva Mazon” probiert, ein guter Wein, aber mit 24 Euro überteuert.
    Beim Merlot kann Hofstätter mit dem von Tiefenbrunner mithalten. Ein Karton fand deshalb Asyl in unserem Keller. Dieser – 6 Monate in Eichenholzfässern und weitere 6 Monate in der Flasche – gereifte Merlot hat eine intensive Rubinfarbe und schmeckt vorallem nach Brombeeren.

    • Weingut: Hofstätter
    • Wein: Merlot
    • Jahrgang: 2006
    • Trauben: Merlot 100%
    • Verschluß: Naturkork
    • Alkohol: 13%
    • Land: Italien
    • Region: Südtirol, Tramin
    • Preis: ca. 14 Euro in Deutschland, ca. 9 Euro in der Kellerei

    Bei uns zu Steak und eher herzhaften Gerichten.

  • Getränke,  Unterwegs in Italien

    I – Rom – “Il Buco” (Weinrallye)

    Weingenuß im Restaurant – Das ist das Thema für die heutige Weinrallye … weit auslegbar … (Das Wein-Event kommt dieses Mal von Theo.)

    In den deutschen Restaurants trinken wir selten Wein, denn: Wenn wir nicht gerade “erstklassig” unterwegs sind, erhält man oft – für die Qualität – zu teure Weine, oder … nur das Sortiment von Metro – und das kennen wir schon. 😉

    Individuell wirds selten und Überraschungen oder Entdeckungen gibts noch weniger. Ausnahmen bestätigen sicher die Regel, aber in der Masse ist das unser Eindruck. In Italien gehört immer eine gute Flasche Wein für uns zum Restaurant-Besuch. Preislich so gut wie nie überzogen. Und dabei machen wir auch immer wieder tolle Entdeckungen. Ein Beispiel aus diesem Jahr – der 2003er Langhe Nebbiolo von Giuseppe Cortese. Traditionell, klassisch, trocken und lang im Abgang. Passend zu einem deftigen Gericht aus der Toskana oder aus dem Piemont.

    Getrunken haben wir ihn zu toskanischem Essen – aber in einem Restaurant in Rom.
    In einer kleinen Nebenstraße in der Nähe des Pantheons – also mitten im Zentrum – findet man das “Il Buco”. Ein unprätentiöses Restaurant mit dunklen, alten, aber gepflegten Buffets und Sideboards.

    Die Küche ist genauso – klare, toskanische Küche, u.a. mit Steinpilzen, Wild (Hase, Wildschwein). Wir haben ausgezeichnet gegessen und eben den Nebbiolo dazu genossen.


    (Da damals ein Blog noch nicht mal zur Diskussion stand, gibt es auch nur einen Schnappschuss und den auch nur vom Wein. Wir waren so überzeugt von ihm, daß wir ihn in Deutschland nachkaufen wollten und es dann auch getan haben. Preis: 15 Euro im deutschen Weinhandel, 20 Euro im “Il Buco”.)

    Fazit: Ein toller Tag in Rom mit ausgezeichnetem Essen und einem hervorragenden Wein.

    Für Rom-Reisende:

    Ristorante Toscano – Il Buco
    Via S. Ignazio 8
    Roma
    Telefon 679 32 98

    Montag Ruhetag

  • Getränke

    Wein – Cabernet Sauvignon 2004 (Santa Christina)

    Für uns – ein Spitzenwein.
    Die Weine vom Gardasee haben uns eigentlich nie angesprochen. Die Bardolinos und Luganas waren nicht unser Fall. Bis uns meine Eltern einen Cabernet Sauvignon, einen Lugana und einen Ripasso aus dem Weingut Santa Christina von Zenato mitgebracht haben. Inzwischen haben wir alle drei Weine meist im Haus.Das Weingut der Familie Zenato liegt am südöstlichen Ufer des Gardasees, unweit des Ortes San Benedetto di Lugana. Hier zwischen kleinen Hügeln und in einem milden Seeklima wurde es 1960 von Sergio Zenato gegründet und verfügt heute über 40 Hektar Weinberge. Unter dem Label des Gutsnamens Santa Christina entstehen Prestige-Weine wie dieser Cabernet. Er reift 18 Monate in alten und neuen Barriques und anschließend etwa ein Jahr in der Flasche. Wir schmecken vorallem eine klare Johannisbeere – ein wunderbar warmer, weicher, harmonischer Wein mit einer intensiv kirschroten Farbe.

    • Weingut: Santa Christina (Zenato)
    • Wein: Cabernet Sauvignon
    • Jahrgang: 2004
    • Trauben: Cabernet Sauvignon 80%, Cabernet Franc 20%
    • Verschluss: Naturkork
    • Alkohol: 13,5%
    • Land: Italien
    • Region: Grenze Veneto/Lombardia, San Benedetto di Lugana
    • Preis: ca. 14 Euro

    Bei uns zu: Brassato und Wild oder einfach so.

  • Getränke

    Wein – Chianti Classico 2004 (Felsina)

    Gestern abend wieder:


    Deshalb ein Wein – DER klassische Chianti in unserem Weinkeller: Chianti Classico von Felsina Berardenga (momentan Jahrgang 2004) Das Weingut Felsina, dessen Namen etruskischen Ursprungs ist, umfasst ca. 70 Hektar Rebfläche. Der Chianti Classico Berardenga kommt aus der nordöstlich von Siena befindlichen Gemeinde Castelnuovo Berardenga. Die Reben sind zum Teil 50 Jahre alt und stehen in ca. 350 – 400 Metern auf quarzhaltigem Sandstein und Kalkstein gemischt mit Kieselablagerungen. Der Sangiovese-“Traubensaft” wird 12 Monate in einem Holzfass ausgebaut und ruht dann nochmal 3 Monate in der Flasche, bevor er in den Verkauf kommt. Der Wein funkelt in einem klaren Rubinrot, er entwickelt nach dem Öffnen einen feinen Duft nach Brombeeren. Herzhaft! Ein ehrlicher Chianti Classico, der sich schön und sehr klar entwickelt – mit langem Abgang.

    • Weingut: Felsina Berardenga
    • Wein: Chianti Classico Berardenga DOCG
    • Jahrgang: 2004
    • Trauben: Sangiovese 100%
    • Verschluss: Naturkork
    • Alkohol: 13,5%
    • Land: Italien
    • Region: Toskana, Florenz, Castelnuovo Berardenga
    • Preis: 11 Euro in Italien, 15 Euro in Deutschland

    Bei uns zu: Gulasch, Ossobucco