• Fleisch,  Hauptspeise,  Suppe

    Maultaschen – die schmecken, wie sie schmecken sollen

    Das Jahr 2015 endete fulminant! Denn an Silvester verbrachte ich den Vormittag in der Küche und machte Maultaschen – eine ganze Menge. Und das kam so:

    Maultaschen kannte und mochte ich schon immer. Bei meiner Oma in Singen gab es sie – gekauft beim Metzger des Vertrauens. Ebenso bei meiner Tante Karin in Stuttgart – auch vom Metzger. Diese Maultaschen waren toll. Wir nahmen sie mit nach Bayern, froren viele ein und aßen sie nach und nach. Hier fanden sich nämlich keine, die so schmeckten, wie wir sie kannten und mochten. Und ein Familienrezept gab es eben wegen der guten Metzger in der Umgebung nicht.

    Einige Rezepte habe ich in den letzten Jahren selbst ausprobiert, alle Ergebnisse waren eßbar, ganz ok. Aber weder Konsistenz noch Geschmack kamen an die guten Singener und Stuttgarter Maultaschen heran.

    Als ich mein Leid Excellensa klagte, stellte sie mir das Originalrezept ihrer in der Nähe von Stuttgart lebenden Mutter zur Verfügung.

    Und – machen wir es kurz: GENAUSO müssen sie sein und schmecken, meine Maultaschen. Vielen Dank, Mutter Excellensa! Und danke, daß ich das Rezept veröffentlichen darf.

    (Der Nudelteig ist mein Standardnudelteig, denn hier in Bayern bekommt man nicht – wie im Badischen oder Württembergischen – den Nudelteig fertig vom Bäcker.

    Und noch eins – Maultaschenproduktion und parallel eine Fotoreportage, das schließt sich aus. Entweder ist Mehl, Teig, Ei, Brät, Spinat oder Wasser an den Fingern. Also nur ein paar unscharfe Fotos.)

    Maultaschen detail

    Maultaschen
    ca. 8 Portionen

    Nudelteig

    • 350 g Mehl (Weizen 405er)
    • 350 g Hartweizenmehl
    • 7 Eier
    • Salz

    Füllung

    • 700 g Kalbsbrät
    • 600 g Blattspinat (bei mir gefroren)
    • 50 g Semmelbrösel
    • 2 EL Milch
    • 1 Bund Frühlingszwiebel (weißen Anteil in Röllchen geschnitten)
    • 4 Eier
    • Salz
    • Pfeffer

    Zum Schließen der Maultaschen

    • 1 Eigelb

    Für den Nudelteig aus den Zutaten einen glatten Teig kneten und mindestens eine Stunde im Kühlschrank ruhen lassen.

    In der Zwischenzeit den frischen Spinat blanchieren, bzw. den gefrorenen Spinat nach Packungsbeilage zubereiten. Abtropfen und abkühlen lassen. Zusammen mit den anderen Füllungszutaten mischen und abschmecken.

     

    Maultaschen Fuellung

    Den Nudelteig mit der Nudelmaschine (bei mir Stufe 6 von 7) oder von Hand dünn ausrollen. Mit der Brätmasse ca. 1 cm dick bestreichen, einen schmalen Streifen freilassen. Diesen mit Eigelb bestreichen. Den Nudelteig der Länge nach aufrollen und mit dem schmalen Streifen schließen. Etwas flach drücken und in die gewünschte Größe schneiden.

    In siedendem Wasser gut 10 Minuten garen. Abtropfen lassen. Danach entweder in die Suppe geben, abbräunen oder einfach einfrieren.

    Maultaschen Topf

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Eingemachtes Kalbfleisch mit Eierscheiben und Kapern

    Bei Petra fand sich dieses nicht so alltägliche Schmorgericht, das mir sehr gut gefallen hat. Es erinnert entfernt an Königsberger Klopse. Ich mag solche Gerichte für das Sonntagmittagessen. Ausprobiert, schmeckt wunderbar. Probiert das mal aus!

    Eingemachtes Kalbfleisch

    Eingemachtes Kalbfleisch mit Eierscheiben und Kapern
    3 Portionen

    • Butterschmalz (zum Anbraten)
    • 650 g Kalbfleisch zum Schmoren; geputzt, in Würfeln (bei mir Kalbsschulter)
    • 1 Zwiebel, fein gewürfelt
    • Mehl zum Bestäuben
    • 150 ml Weißwein
    • 200 ml Kalbsfond (bei mir kräftige Fleischbrühe)
    • 1 Lorbeerblatt
    • 2 Nelken
    • 1 Bio-Zitrone: abgeriebene Schale und etwas Zitronensaft
    • 1 Eigelb
    • 100 g Schmand
    • Salz
    • Pfeffer
    • 1-2 in Scheiben geschnittene hart gekochte Eier
    • 1-2 EL Kapern

    Das Kalbfleisch in Butterschmalz kurz anbraten, aber nicht bräunen, dann wieder heraus nehmen. Die Zwiebel in Butterschmalz glasig anschwitzen, das Fleisch wieder zugeben, mit etwas Mehl bestäuben und mit dem Weißwein aufgießen.

    Kalbfleisch im Dampf

    Kalbsfond angießen, bis das Fleisch knapp bedeckt ist. Salzen, pfeffern und die übrigen Gewürze zugeben. Zugedeckt bei geringer Hitze schmoren, bis das Fleisch weich ist (ca. 1 Stunde).

    Dann kräftig mit Salz, Pfeffer, Zitronenschale und Zitronensaft abschmecken. Lorbeerblatt und Nelken wieder herausfischen. Das Eigelb mit Schmand verquirlen. Diese Mischung unter die Sauce geben, nicht mehr kochen lassen. Die hart gekochten Eier und die Kapern einrühren.

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Kalbskutteln in Weißwein-Sahne-Sauce

    Ich liebe Kalbskutteln, das tat ich schon als Kind. Zart, fein, aber ja nicht sauer gekocht. Mama machte sie für Papa und mich – sie mag und mochte sie nie besonders gern. Der Herr der Cucina kann sich auch nach mehreren Anläufen meinerseits nicht dafür begeistern. Dann mach ich sie eben für mich und “überfresse” mich jedesmal daran. 🙂

    Kalbskutteln fertig

    Kalbskutteln in Weißwein-Sauce
    4 Portionen

    • 500 g Kutteln, vorgekocht (beim Metzger so vorbestellen)
    • 1/4 l Fleischbrühe
    • 1/4 l trockener Weißwein
    • 4 Schalotten, in Ringe geschnitten
    • 20 g Butter
    • 100 g Sahne
    • Salz, Pfeffer, gehackte Petersilie

    Kutteln in Streifen schneiden, zusammen mit den Schalotten in Butter wenig anbraten. Wein und Brühe zugießen und je nach “Vorkochgrad” der Kutteln zwischen 15 und 45 Minuten köcheln.

    Kalbskutteln Pfanne

    Sahne zugießen, gut würzen, reduzieren. Abschmecken und mit Bratkartoffeln servieren.

    Kalbskutteln Fisch

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Kalbskotelett in Salbeibutter

    Man braucht nicht viel für ein gutes Abendessen – einen Metzger des Vertrauen, der einem zwei Scheiben bestes Kalbskotelett einpackt (auch wenn ich eigentlich gar nicht so auf Koteletts stehe).

    Diese daheim auspacken, anbraten, zum Schluß in Butter und Salbei schwenken. Dazu ein Stück Olivenbrot oder etwas Gemüse – fertig. (Was mir gerade erst auffällt – das Fleisch hat die Umrisse von Frankreich, nur die Pyrenäen fehlen.)

    Kalbskotelett

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Griechische Fleischpflanzerl

    … oder auch Soutzoukakia Smyrneika nach einem Rezept von Lamiacucina, der es wieder von … – ach, lest selbst, woher es Robert hat. Und dort findet Ihr auch das Rezept für diese Fleischpflanzerl, an das ich mich ausnahmsweise mal ganz gehalten habe.

    Interessant war für mich, wie sehr sich der Geschmack dieser Pflanzerl ändert, wenn man das Weißbrot statt in Milch in Wein aufweicht. Damit werde ich nochmal bei normal gebratenen Lamm-Pflanzerl (ohne Tomatensauce) experimentieren und berichten.

    GriechischePflanzerl

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Dinner for one XXVI: Wiener-Schnitzel-Tomaten-Gurken-Ei-Vinschgerl

    Ich liebe Vinschgerl, aber es gibt wenige wirklich gute in München zu kaufen. Feinkost Käfer hat tatsächlich welche, die genau die richtige “Weichheit” in Kombi mit nicht zu viel Gewürz haben. (Ich könnte sie eigentlich auch mal selbst backen …)
    Frisch und mit einem gekochten Ei, Tomaten- und Gurkenscheiben und einem Rest Wiener-Schnitzel belegt – ein toller Mittagssnack.

    Wiener-Schnitzel Vinschgerl

  • Fleisch,  Vorspeise

    Pâté de campagne au foie de veau

    Diese Kalbsleber-Pastete von Katia habe ich tatsächlich im Juni bei ihr übersehen – ich liebe Kalbsleber und Terrinen/Pasteten und hätte sie deshalb schnell nachgekocht.

    Irgendwann während unseres Italien-Urlaubs kamen wir bei Twitter auf diese Pastete. Selbst im Urlaub wollte ich gleich das Rezept dafür markieren, aber fand es auch da nicht. Katia half und mutmaßte, daß ich wohl schon Vongole auf meinen Augen hätte (ich hatte während des Urlaubs sehr oft Vongole gegessen) und schickte mir den Link. :-)Am ersten Wochenende nach dem Urlaub gab es sie dann auch gleich. Schnell, bestens – auch der ideale Einstieg für Terrinen- und Pasteten-Neulinge.

    Kalbsleberterrine

    Pâté de campagne au foie de veau
    1,3 Liter Form

    • 400 g Kalbsleber
    • 400 g Kalbsbrät – geht aber auch gemischtes Brät oder rohe Bratwurst-Fülle
    • Blättchen von drei Zweigen Thymian
    • 5 gehäufte EL Preiselbeer-Kompott/Marmelade/Gelee
    • Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
    • 5 EL roter Portwein
    • 1 große rote Zwiebel
    • 1 Knoblauchzehe
    • 1 EL Olivenöl

    Kalbsleberterrine roh

    Backofen auf 180°C vorheizen. Zwiebeln und Knoblauch kleinhacken, in Olivenöl anbraten, mit Portwein ablöschen. Thymian dazugeben. Dann mit der Kalbsleber pürieren und mit dem Brät sowie Preiselbeeren vermischen. Kräftig würzen.

    In eine Terrinenform geben. Im Wasserbad bei 180° so lange garen, bis die Kerntemperatur von 75° erreicht wird – bei mir dauerte das 90 Minuten.

    Abkühlen lassen.

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Arrosto di vitello agli asparagi e pancetta

    Als selbst der Herr der Cucina letzte Woche fragte, wann ich denn mal wieder blogge – wußte ich: es wird Zeit. Er – der immer darauf gedrängt hatte, die Frequenz der Blogbeiträge in meiner streßigen Zeit etwas herunterzufahren! Auch einige Freunde haben die letzten zwei Wochen schon nachgefragt, ob es mir denn gut gehe, man lese nichts mehr von mir. Ja, es geht mir gut! 🙂 Und die Cucina Casalinga wird es weiter und wieder mit etwas höherer Frequenz, aber momentan noch nicht wieder täglich, geben.

    Und so blogge ich doch heute gleich den Sonntagsbraten von gestern, eine Kalbslende gefüllt mit Wildspargel und Pancetta – inspiriert durch ein Rezept aus dem italienischen Blog Fior di Frolla. Aus Allergiegründen habe ich die Füllung um Mandelsplitter und Parmesan reduziert – wobei ich nicht weiß, ob ich das wirklich gewollt/gebraucht hätte.

    Ein sehr feiner, besonderer Sonntagsbraten:

    Kalbsbraten angeschnitten

    Arrosto di vitello agli asparagi e pancetta
    2 – 3 Portionen

    • 500 g Kalbslende, zur Roulade geschnitten
    • 50 g Pancetta – superfein geschnitten
    • 200 g Wildspargel
    • Pfeffer, Salz
    • 20 g Butter
    • 2 EL Olivenöl
    • 4 cl Brandy
    • 0,2 l Weißwein

    Backofen auf 200°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Wildspargel säubern und knapp fünf Minuten in Salzwasser kochen, abgießen, beiseite stellen.

    Kalbsbraten roh

    Kalbslende mit Pancetta und Wildspargel füllen, würzen, aufrollen und binden.

    Kalbsbraten fuellen
    Kalbsbraten gerollt
    Kalbsbraten Detail

    Olivenöl und Butter in einem Bratentopf erhitzen, den Braten rundrum anbraten.

    Kalbsbraten Poli Brandy

    Mit Brandy und Weißwein ablöschen. Kurz schmoren lassen.

    Kalbsbraten anbraten

    Dann in den Ofen schieben, bei mir ca. für 40 Minuten – bis das Bratenthermometer 70°C zeigt.

    Fertig!

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Weiter geht’s … ganz untypisch für uns

    Jaaaa…aaaaa – ich blogge ja wieder, keine Sorge und danke der Nachfrage.

    Aber die Pause war nötig, der mentale Blogspeicher waren leer und die Zeiten für Kochen und Schreiben waren begrenzt. Mental bin ich jetzt wieder auf der Höhe :-). Aber wie sagte der Herr der Cucina so vernünftig, wie er halt ist, zu mir, als ich ihm “vorjammerte”, daß ich nicht weiß, wie und in welcher Frequenz es hier weitergehen soll: “Du hast im Moment ja auch andere Prios.” Wie recht er hat. 😉

    Aber: Weiter gehts. Vielleicht nicht in der gewohnten, täglichen Schlagfrequenz, aber auf jeden Fall sehr regelmäßig.

    Schluß mit dem Geschwafel!

    Silvester zum Milleniums-Jahr 1999 auf 2000, als wir beide in IT-Unternehmen und Führungspositionen beschäftigt waren, war das erste Silvester, an dem wir zu zweit zuhause waren. Damals schon haben wir zusammen ein großes Menü gekocht und gegessen, sehr wenig Alkohol getrunken und waren damit jederzeit bereit, nach dem Prüfen der Systeme kurz nach dem Jahreswechsel von zuhause aus, in die Firmen zu fahren und auch die Mitarbeiter zusammenzutrommeln.
    Aber wie fast überall gab es auch bei uns keine Probleme. Nur eine wirkliche Auswirkung gab es: Wir stellen fest, daß ein ruhiger Silvesterabend mit gutem Essen, (in den Jahren danach) Wein und Champagner auch seinen ganz besonderen Reiz hat.
    Keine überfüllten Restaurants, schlechter Service, zu hohe Preise, schlechte oder “zu kleine” Buffets … alles schon erlebt.
    Und so blieben wir die meisten Folgejahre zu zweit daheim. So auch dieses Jahr.

    Fondue Tisch

    Wir beendeten 2010 essenstechnisch aber eher untypisch für uns mit dem typischen Silvester-Essen: einem Fondue. Ein Fondue-Set besitzen wir schon mal nicht. (Sind wir eigentlich der einzige deutsche Haushalt, der keines hat?) Aber das war schnell ausgeliehen.
    Die Wahl fiel auf ein Fondue chinoise – also mit einer kräftigen Fleischbrühe. (Dann stinkt auch die Wohnung hinterher nicht nach Fett sondern duftet nur ein wenig nach guter Brühe.)
    Dafür wird das Fleisch in dünne Scheiben geschnitten – bei uns Kalbs- und Rinderfilet vom Stadtmetzger per Hand.
    Dazu gab es kleine Silberzwiebelchen, kleine Cornichons sowie Zucchini-Würfel und kleine Champignons zum Mitgaren sowie gutes Weißbrot und drei verschiedene selbstgemachte Saucen: Preiselbeer-Meerrettich, Avocado und Pseudo-Remoulade. (Alle drei werden noch verbloggt – die waren nämlich so gut, daß ich die Rezepte für mich auf jeden Fall festhalten muß.)

    Fondue Fleisch

    Uns hat es geschmeckt, sehr sogar. Auch zu zweit ist ein Fondue gemütlich, man quatscht, ißt, streitet sich um die Gabeln im Topf, ist aber doch schneller fertig, da man gleich drei davon gleichzeitig “in Arbeit” hat.
    Zum Trinken gabs übrigens einen Cardellino Chardonnay von Elena Walch und zum Jahreswechsel und Anstoßen einen Bouvet Rosé Brut Cuveé von der Loire.

    Mit diesem Bericht über unseren Jahreswechsel wünschen wir Euch allen ein wunderbares 2011!!!