Gestern war Weinrallye-Tag und ich habs irgendwie total “verpennt”, aber Bernhard Fiedler, der dieses Mal das Event betreut, hat mir netterweise erlaubt, auch noch heute meinen Beitrag zum Thema Fazination Wein nachzuliefern.
Also habe ich gestern abend noch schnell Mama anrufen: “Mama, findest Du auf Anhieb das Foto, auf dem ich hinter ganz vielen Weingläsern zu sehen bin, im Torggelkeller, Du weißt schon? “
Und Mama fands natürlich sofort und dann – der Technik sei dank – kam das Foto per Farbfax von Augsburg nach München und per Scan in diesen Blog.
Und ich kann meine Geschichte zum Thema ‘Faszination Wein’ erzählen:
Mein Interesse an Wein wurde früh geweckt:
Meine Eltern fuhren eigentlich immer – mit mir im Gepäck – zu Ostern und über Allerheiligen nach Kaltern in Südtirol. Zum Wandern, zum Einkaufen und zum Törggelen.
Und bei allen drei Sachen spielten Traubensaft und Wein eine große Rolle: Beim Wandern hatten meine Eltern neben der Brotzeit eine Flasche Rotwein und für mich meinen Lieblingstraubensaft von Zipperle aus Meran im Rucksack.
Beim Einkaufen wurde das Auto für die Rückfahrt vollgeladen – mit Traubensaft und mit Rotwein (voller Kisten oder auch mal einzeln in mehreren Lagen eingeschichtet, weil dann mehr reinpaßt).
Und schließlich beim Törggelen: Damals war das noch nicht so eine Schunkelgesellschaft und der Torggelkeller in Kaltern war ein gemütlicher Keller mit langen Tischen, großen Fässern, Speck, Salami, Schüttelbrot und vor allem viel Rotwein.
Im Rückblick war dies wohl keine Spitzenqualität, aber scheinbar hats geschmeckt. Ich kann mich an Abende erinnern, an denen selbst ich als Kind ohne Alkohol aber mit dem guten weißen und roten Traubensaft – natürlich von Zipperle – viel Spaß hatte.
Mein Interesse an Wein selbst kam aber erst so mit 17, 18 zutage, damals als erstes über Sekt (liebe jüngere Leser: Prosecco oder gar Crémant waren damals in Bayern noch fast völlig unbekannt), dann aber schnell über leichten, trockenen Weißwein.
Mit 18 auf der Abi-Fahrt nach Florenz, Pisa und San Gimignano war ich in Kollegstufen-Kreisen schon eine bekannte und geachtete Essens-, Wein-, Restaurant- und Italienkennerin.
Deshalb beriet ich beim Kauf der Weine als Mitbringsel für die Eltern, empfahl die Pizzeria in San Gimignano, in der wir am gleichen Abend inkl. Lehrern bei gutem Wein schwer versackten, und lenkte am nächsten Tag auch den Busfahrer zu einem Supermarkt, um Wein nachzutanken – denn die für die Eltern gekauften Flaschen hatten die Nacht nicht überlebt.
Die Liebe zu italienischen Weinen entwickelte sich durch unzählige Fahrten in viele Gegenden Italiens fort, der Herr der Cucina wurde ganz schnell vor gut 23 Jahren angesteckt und die Faszination hält an:
Wir entwickeln uns weiter, bewegen uns immer mal wieder aus Italien fort, kehren aber auch
wieder in das Ursprungsland unserer Liebe zum Wein zurück.
Es gibt so viel zu entdecken! Es bleibt faszinierend!