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    Der Seeotter, der ein Seehund war

    Warum habe ich eigentlich immer vor Weihnachten einen Blog-Durchhänger? An mangelnder Zeit liegt es nicht, denn im Dezember ist es – wie berichtet – eher ruhig. Aber ich habe keine Lust zu schreiben, mir fallen keine Anfänge ein. Sei’s drum. So ist es halt. Ihr habt ja alle so wie so keine Zeit, hier zu lesen. 🙂
    Und im Januar packt mich dann sicher wieder der Schwung – wie die letzten Jahre auch. Aber jetzt, beim Schreiben dieses Beitrags habe ich doch noch einen Endjahresschwung. Ich singe zwar nicht wie Anke (obwohl ich – 1. Sopran – noch eine tollen, semiprofessionellen Chor in München suche, Infos gerne an mich), die mehr oder weniger gleich während des Twitterns nach mir das heutige Rezept “nachgemixt” und dem Seeotter zugesprochen hat:

    Seehund Twitter
    Aber die Finger fliegen über die Tasten, die Wangen sind rot (wie schon als Kind) und warm ist mir auch.
    Geschuldet ist dies dem Seehund, den ich in Seeotter umbenannt und gerade getrunken habe. Im Originalrezept aus essen + trinken Dezember 2006 wird statt Cointreau ein Pfirsichlikör verwendet, den ich aus Allergiegründen ersetzt habe. Und so habe ich dann eben den Superpunsch in eines meiner Lieblingstiere umbenannt – Seeotter.
    Meine Güte, quatsch ich viel und Quatsch. Schluß. 🙂 Hier das Rezept. Nachkochen. Super fein. Schmeckt sogar Männern. Auch dem Herrn der Cucina.

    Schöne Vorweihnachtswoche!Seehund
    Der Seeotter, der ein Seehund war 
    ca. 1 Liter

    • 1 Vanilleschote
    • 600 ml Weißwein
    • 300 ml trockner, weißer Port (bei süßem, weißen Port Zuckermenge reduzieren)
    • 60 g Zucker
    • 1 Stück Muskatblüte (weggelassen)
    • 4 Streifen dünn abgeschälte Zitronenschale (unbehandelt)
    • 4 EL Cointreau (im Originalrezept Pfirsichlikör)

    Vanilleschote längs aufschlitzen. Vanilleschote, Weißwein, Portwein, Zucker, Muskatblüte und Zitronenschale aufkochen, auf die Seite stellen und 30 Minuten ziehen lassen.Cointreau zugeben und nochmals erhitzen. Heiß servieren.

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    Grappa Vino Nobile di Montepulciano 2001 (Avignonesi)


    Dies ist ein Jahrgangs-Grappa, den sich der Herr der Cucina immer wieder aus Italien mitbringt. Kein mildes, weiches “Tröpfchen”, wie ich ihn schätze, sondern ein klarer, kräftiger, ausdrucksstarker Grappa, nicht im Barrique ausgebaut. Bei Duft und Geschmack dominieren Trockenpflaumen.

    Avignonesi Grappa
    • Weinkellerei: Avignonesi
    • Destillerie: Nannoni
    • Destillat: Grappa Vino Nobile di Montepulciano
    • Jahrgang: 2001
    • Verschluß: Naturkork
    • Alkohol: 42%
    • Land: Italien
    • Preis: ca. 23 Euro für 1/2 l in Italien, 29 Euro in Deutschland

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    Liquore alla camomilla con grappa (Marolo)


    Ich liebe Kamillentee, guten Kamillentee (ja, ja, ich weiß, ich weiß) … und ich liebe Grappa von Marolo, einer Brennerei im Piemont. Der Grappa di Moscato ist ein runder, sanfter Grappa, der gar nicht „brennt“, genau nach meinem Geschmack. Der Herr der Cucina steht eher auf die schärferen Produkte von Marolo.

    Als ich in Südtirol beim Kauf eines Grappa di Moscato auf einmal eine Flasche „Liquore alla camomilla con grappa“ daneben im Regal stehen sah, war es natürlich um mich geschehen. Von der Qualität der Marolo-Produkte grundsätzlich überzeugt und auch noch als Kamillen-Junky griff ich zu.

    Likoer Flasche

    Die erste Verkostung fand gleich auf dem Balkon der Ferienwohnung statt. Wir standen vor den Gläsern, ich freudig erwartend – der Herr der Cucina zurückhaltend verkniffen, meine Kamillentee-Liebe hat er nie verstanden und geteilt, aber immer toleriert. 🙂
    (Als ich einmal überraschend ins Krankenhaus mußte und er die Reisetasche packte und hinterher kam, hatte er auch daran gedacht, mir meinen Kamillentee mitzubringen.)

    Die Grimasse, die er beim ersten Schluck zog, durfte ich nicht fotografieren – aber wie sich herausstellt, zog er sie nur für mich. Der Herr der Cucina fand ihn auf jeden Fall besser als Kamillentee.

    Likoer Terrasse

    Als ich mich über das Glas beugte, war ich vom Geruch nicht unbedingt angetan. Der erste Schluck war daher seeeehr vorsichtig: Der Likör schmeckt süß (harhar, ist ja auch ein Likör) – eigentlich nach sehr süßem, lange gezogenen, guten Kamillentee mit Alkohol.
    Und das ist er auch – es handelt sich um Kamillenblüten, die in NebbioloGrappa gezogen haben – ein traditionelles Rezept der Langhe-Region.

    Gar nicht schlecht – und tut auch einem verstimmten Magen gut, und die sanftere Variante zu einem Fernet Branca oder einem Braulio!
    Sehr zu empfehlen – für Kamillentee-Liebhaber!

    Liquore Grappa e Camomilla (35% Alkohol)
    aus der
    Distilleria Santa Teresa dei f.lli Marolo Srl
    Corso Canale 105/1
    12051 Alba (CN)

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    Markgraf von Baden – Quittenbrand

    Der erste klare “Schnaps”, der mir schmeckte, war ein Quittenbrand. An die Marke bzw. das Anbaugebiet kann ich mich nicht erinnern, aber die Liebe zum klaren, nicht süßen Quittenbrand ist geblieben. Über die Jahre haben wir viele probiert, aber nur wenige sind harmonisch im Geschmack und schmecken nicht chemisch. Selbst sehr teure Destillate enttäuschen bei den Quitten oft.

    Den beste Quittenschnaps haben wir am Bodensee bekommen, ohne Etikett, bis jetzt kam keiner an diesen ran. Zur Zeit haben wir den Quittenbrand vom Weingut Markgraf von Baden zuhause – eine Alternative, die wir mit gutem Gewissen empfehlen können.

    • Destillerie: Markgraf von Baden
    • Destillat: Quittenbrand
    • Verschluß: Schraubverschluß
    • Alkohol: 40%
    • Land: Deutschland
    • Preis: ca. 22 Euro

    Andere Digestive in unserem Haus:

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    Niepoort – Dry White Port


    Mein Beitrag zu heutigen Weinrallye Nummer 19, veranstaltet von Vinissimus:

    Ich liebe weißen, trockenen Portwein. Ja, den gibt es – zwar nicht oft und in unseren Breiten selten zu fnden.
    Entdeckt haben wir ihn schon während unseres Studiums. Mit dem Rucksack ging es 1991 durch Portugal, von Lissabon nach Porto und zurück. Portwein war uns bis dahin kein großer Begriff.

    Kurz vor Porto hatte ich mir damals aber leider einen Darm-Virus eingefangen, so daß ich mit Tee und Zwieback über die Tage kommen mußte. Der Herr der Cucina wollte aber unbedingt eine Portwein-Kellerei besichtigen und so bin ich tapfer mitgedackelt. In der ersten (es werden noch weitere folgen!!!) machten wir eine Führung auf Englisch und danach gabs Portwein bis zum Abwinken. Ich glaube, es war Sandeman, nicht unsere Geschmack, aber probieren mußten wir als Studenten doch. Auch ich habe “ein bißchen” genippt.

    Auf dem Rückweg zur Stadt kamen wir in einer Seitenstraße an einer kleinen Kellerei vorbei, die die Führung auf Französisch anbot. Und der Herr der Cucina – als Franzose – meinte, wir könnten doch diese auch noch mitmachen, denn dann würde er wirklich alles verstehen. Also rein in die Kellerei, Führung mitgemacht, er hat alles verstanden, und am Ende kräftig probiert – fein wars. Hier haben wir auch trockene, weiße Portweine kennengelernt.

    Und wieder ein Stück Richtung Pension kamen wir an einer dritten Kellerei vorbei, bei der gerade eine Führung auf Deutsch begann … ich wollte auch alles verstehen … besichtigen, verstehen, probieren … in die Pension wanken – mit nichts als Portwein im Bauch – … lange schlafen … und am nächsten Tag war der Darm-Virus verschwunden!!!! Darm-Viren werden seitdem mit weißem Port bekämpft.

    Seit langer Zeit kaufen wir immer wieder diesen weißen Niepoort:


    Ein halbtrockener weißer Port, der vor der Abfüllung für ca. 3 Jahre im Stahltank lagert. Er riecht für uns nach Orange, Grapefruit und ein bißchen nach Muskat. Er ist sehr weich, voll, mit einer ganz leichten Süsse. Wir trinken ihn sehr gerne als Aperitif.

    • Erzeuger: Niepoort
    • Land: Portugal
    • Region: Douro
    • Rebsorten: Mischung aus Códega, Rabigato, Malvasia Fina
    • Alkohol: 20%
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    Poli – Moscato di Poli

    Der Herr der Cucina ist ein großer Grappa-Fan, aber die, die er mag, sind mir zu stark, zu kräftig, sie brennen – nichts für einen feinen Frauen-Gaumen. 😉
    Lange Zeit hatte ich aus der Destillerie Marolo einen Grappa di Moscato im Schrank, den ich mochte, fein, leicht fruchtig, klar. Aber der ist leider aus und im Moment finde ich ihn nirgendswo zu kaufen … und ein Urlaub im Piemont steht auch nicht an. Also mußte ich mich auf die Suche nach Ersatz machen.

    Nicht der ideale aber ein sehr guter Ersatz ist der Grappa “Moscato di Poli” von Poli, den ich auch in München bekomme. Aus dem Trester der weißen, aromatischen Moscato-Traube destilliert ist er sehr bukettreich, sehr fein und mild, minimal lieblich, aber nachhaltig im Abgang – ein Grappa für Frauen!

    • Destillerie: Poli
    • Destillat: Moscato di Poli
    • Verschluß: Bügel
    • Alkohol: 40%
    • Land: Italien
    • Preis: ca. 25 Euro in Deutschland