• Dessert

    Macedonia

    Gestern abend gabs eine kurze aber kulturell heftige Wiesn-Abwechslung, wir hatten Karten für die Philharmoniker. Zwischen Büro und Konzert – diesmal mit Werken von Enescu, Gershwin und Respighi – muß es schnell gehen, Fleischbrühe mit Nudeln und einer gekochten flachen Schulter war genau das richtige bei dem kalten Wetter.

    Deshalb heute wieder ein Rückblick auf unsere schnelle Urlaubsküche.

    Jeden Tag zum Frühstück gab es neben den frischen Rosette (auch wenn sie auf dem Bild nicht unbedingt toll ausschauen – sie sind knusprig, luftig) von der Panificio ums Eck für uns zwei jeweils einen Macedonia – Obstsalat.

    Für den Herrn der Cucina mit Pflaumen, Zwetschgen, Pfirsichen, Muskattrauben.

    Und für mich allergie-bedingt – ich vertrage bei Obst nur Orangen, Zitronen und Bananen – die etwas farblosere Variante mit Bananenscheiben und Orangenfilets.

  • Pasta,  Vorspeise

    Tagliatelle ai funghi

    Nachdem wir gestern mit Auspacken, Waschen, Aufräumen und Wiesn-Umzug beschäftigt waren, mußte ein schnelles Pasta-Rezept her. Also noch ein bißchen in Urlaubserinnerung schwelgen und ein italienisches Kochbuch aus dem Schrank geholt. Schon seit ewigen Zeiten habe ich nichts mehr aus “Toskana: Küche, Land und Leute” von Martina Meuth und Bernd Neuner-Duttenhofer gekocht.

    Deshalb ist das auch mein Beitrag zum DkduW (Dein Kochbuch, das unbekannte Wesen)-Event. Eine wunderbar sämige, würzige Sauce ist es geworden, einfach gut … wir sind voll überzeugt:


    Tagliatelle ai funghi – Bandnudeln mit Pilzsauce
    2 Portionen

    • 200 g gesäuberte Pilze (Nathalie: Champignons)
    • 2 Schalotten
    • 1 Knoblauchzehe
    • 2 EL Olivenöl
    • 150 g Tomatensauce selbstgemacht
    • 100 g Dosentomaten stückig
    • Meersalz
    • Pfeffer
    • 2 Zweige Thymian
    • 150 ml Rotwein
    • 8 Cocktail- oder Datteltomaten

    Die Pilze säubern, in sehr dünne Scheiben schneiden und mit der feingehackten Zwiebel und dem kleingehackten Knoblauch im heißen Olivenöl andünsten. Tomatensauce und die stückigen Dosentomaten zugeben. Außerdem die Kräuter und den Rotwein unterrühren. Salzen und pfeffern. Ohne Deckel leise eine halbe Stunde köcheln. Immer wieder umrühren. Zum Schluß die halbierten Cocktailtomaten unterheben.Wir haben die Sauce zu Taglierini gegessen. (Im Originalrezept war noch 2 Zweige Katzen- oder römische Minze enthalten – hatte ich aber leider nicht im Haus, außerdem habe ich einen 1/4 l Gemüsebrühe weggelassen, sonst wäre mir die Sauce zu flüssig geworden.)

  • Fisch,  Pasta,  Vorspeise

    Spaghetti alle Vongole

    Gestern abend sind wir – wirklich übers Dach (Dachkoffer) vollbepackt – wieder in München gelandet. Alles musste ausgeladen werden, Waschmaschine und Kühlschrank sowie der Keller wurden vollgepackt.
    Die letzten Einkäufe (San Marzano- und Ochsenherz-Tomaten, Auberginen, Zucchini, Pfirsiche, Salat) – gestern früh noch vom italienischen Obst- und Gemüsestand geholt – sollen uns noch ein paar Tage frische italienische Genüsse und Gedanken ins Haus bringen. Die länger haltbaren Sachen wie Nudeln, Salz, Wein, Grappa, Öl, Essig uvm. wurden verstaut und warten auf Verarbeitung. Vieles ist dabei, was wir immer wieder kaufen, aber auch manche Neuentdeckung, über die ich hier sicher noch schreiben werde.

    In den nächsten zwei Wochen wird aber auch die klassische, bayrische Küche eine große Rolle bei uns spielen, denn es ist Wiesn. Ein wichtige Zeit für uns, der Herr der Cucina und vor allem ich sind seit Jahren (Jahrzehnten?) regelmäßige Wiesngänger – früher wild, oft und lang, jetzt nur noch oft und manchmal lang. Der Urlaub wird so geplant, daß wir (fast) rechtzeitig zum Anstich zurück sind.


    Heute haben wir uns bei Weißwürsten und Wiesn-Bier den Trachten-Umzug angesehen – als ruhigen Auftakt, aber ab morgen gehts dann richtig los. Davor aber jetzt ein kleiner Einblick in unsere Urlaubsküche:


    Spaghetti alle Vongole
    (2 Portionen)

    • 250 g Spaghetti oder Spaghettini
    • 1 kg Vongole (500 g würden auch reichen)
    • 3 EL Olivenöl
    • 3 Knoblauchzehen
    • 1 Handvoll glatte Petersilienblätter
    • 2 Tomaten
    • 1 TL Tomatenmark
    • 3 Frühlingszwiebeln
    • 150 ml Weißwein
    • 2 Prisen Peperoncini
    • Meersalz
    • Pfeffer

    Das Wichtigste dafür:

    Vongole waschen (offene Muscheln wegwerfen) und kurz auf die Seite stellen. In einer großen Pfanne oder Topf mit Deckel Olivenöl erhitzen. Frühlingszwiebeln in Ringe, Knoblauch hacken, Tomaten häuten und kleinschneiden und auch die Petersilie kleinschneiden.

    Frühlingszwiebeln und Knoblauch in Olivenöl kurz glasig anschwitzen, Tomaten und -mark zugeben und mit Weißwein aufgießen. Petersilie unterrühren, salzen, pfeffern, schärfen. Die Vongole in den Sud geben, kurz durchrühren und Deckel schließen. Ca. 5 – 6 Minuten köcheln lassen. Sud nochmal umrühren, geschlossene Muscheln aussortieren und die parallel gekochten Spaghettini unterheben.

  • Was ganz was anderes

    Urlaubszeit

    Der Herr der Cucina und ich verabschieden uns hiermit!

    Es geht ab in den Urlaub. Da ich die Online-Situation Vor-Ort noch nicht kenne, weiß ich nicht, ob wir uns vor dem 21. September hören werden.

    Eine schöne Zeit!

  • Beilage

    Kartoffel-Pflanzerl, -Küchle, -Bulletten

    Die letzten Kartoffeln müssen vor dem Urlaub noch verbraucht werden und ein Rezept für Kartoffel-Pflanzerl (Kartoffel-Buletten, Kartoffel-Küchle …) war in einem Heft vom Bio-Markt. Also … das Rezept ein bißchen verändern und ausprobieren.

    Was soll ich sagen? War einfach, ging schnell und Reste konnten verwertet werten. Man muß die Pflanzerl gut würzen, sonst sind sie fad. Wir haben sie warm mit Brokkoli-Gemüse gegessen.
    Kalt waren die Pflanzerl aber eigentlich besser, als Beilage zum Schinken bei einer Brotzeit, in den Biergarten, zum Wandern ….


    Kartoffel-Pflanzerl

    • 500 g Kartoffeln (bei mir Drillinge)
    • 50 g gekochter Schinken
    • Meersalz
    • 1 Ei
    • 150 g Semmelbrösel
    • Pfeffer und Muskatnuss

    Kartoffeln grob würfeln, in Salzwasser garen, abgießen und durch die Kartoffelpresse oder flotte Lotte drücken.
    Ei und 100 g Semmelbrösel und etwas später den fein gewürfelten Schinken unter die Kartoffelmasse kneten. Salzen, pfeffern und mit Muskatnuss würzen

    Aus dem Kartoffelteig 10 Pflanzerl formen, in den restlichen Bröseln wälzen. Bei mittlerer Hitze in Butter von beiden Seiten ausbacken.

    Bei uns gabs dazu ein Tegernseer Spezial vom Herzoglich Bayerischen Brauhaus Tegernsee. (Für uns – das beste Bier! Ist auch mal einen eigenen Beitrag wert. Kommt bestimmt.)

  • La Réunion,  Restaurants,  Unterwegs in Frankreich

    F – La Réunion – “La Mer Cassée”

    Bevor der nächste Urlaub losgeht, will ich noch ein paar Impressionen vom letzten einstellen.

    Der Herr der Cucina und ich waren im April diesen Jahres für drei Wochen in Frankreich, aber nicht hier auf dem europäischen Festland, sondern 12 Flugstunden entfernt im indischen Ozean – auf La Réunion.

    Diese Insel – nicht mal halb so groß wie Korsika – ist so französisch wie das Elsass oder die Provence. Es gibt Baguettes und Brasserien – aber die Vegetation, die Klimazonen und die Vielzahl der ethnischen Gruppen erinnern einen immer wieder daran, daß man doch am anderen Ende der Welt ist.

    Vorallem die Landschaft und die Natur haben uns sehr beeindruckt, das Grün wuchert an allen Ecken und Enden, und man sieht all das mannshoch, was man sonst hier im Gartenmarkt im kleinen Töpfchen bekommt.

    Das Essen auf Réunion ist ein Mix aus der kreolischen Küche, der importierten Küche der weißen Siedler, der Chinesen, der Afrikaner und der Inder. Das klassische kreolische Gericht ist Carri. Das sind kurzgebratene Fleisch- oder Fischstücke mit einer Sauce aus Tomaten, Zwiebeln und orientalischen Gewürzen. Die Schärfe bestimmt man selbst durch das mitservierte Rougail (zerstoßene sehr scharfe Chilis mit klein geschnittenem Gemüse, meist Tomaten). Dazu gibt es Reis. Achtung scharf!
    Auf den heimischen Märkten und an Straßenständen findet man vorallem kleine einheimische Ananas genauso wie die kleine Banane. U.a. werden auch Litschis, Goyavier, Mango und Papaya angeboten. Auberginen, Zucchini, Tomaten und Chou-chou gibt es ebenfalls von La Réunion. Alles je nach Saison und sehr frisch.


    In den Supermärkten ist das Angebot wie in Europa. Das meiste kommt direkt aus Frankreich und so fallen auch die Preise aus (z.B. 250 g französische Butter: 2,50 Euro).

    Die Einheimischen versuchen mit Hilfe kleiner Restaurants, Straßenbuden o.ä. ihr geringes Einkommen aufzubessern. Und so hat es uns auf unser Vulkanbesichtigungstour in das Restaurant “La Mer cassée” verschlagen.

    Direkt an der kleinen Insel-Nationalstraße gelegen, hat uns der Maître am Straßenrand mit seiner Genauigkeit und Ernsthaftigkeit beim Grillen so beeindruckt, daß wir auf die Bremse getreten und eingekehrt sind.

    Ein Idyll direkt an der abreißenden Meeresküste. Es gab Einheitsessen: ein Riesen-Salat, Reis, Brot und Spieße oder Hähnchenschenkel vom Grill. Nicht die hohe Kochkunst, aber einfach, gut und an diesem Ort und bei der Hitze ideal.


    Falls einer von Euch “zufällig” mal vorbeikommt:

    La Mer Cassée Snack Bar/Restaurant
    101 Rue Nationale
    Mare Longue, Saint Philippe (im äußersten Südosten der Insel)

    Telefon 00262 – 262 – 46 56 18

  • Einkäufe

    Hofbräuhaus-Kunstmühle und Viktualienmarkt

    Heute schnell zwischen zwei Verhandlungen Wechsel von der Geschäftsfrau zu Hausfrau vollzogen und dabei in die Hofbräuhaus-Kunstmühle und auf den Viktualienmarkt “gehupft” – denn daheim fehlen ein paar Grundnahrungsmittel.

    Erste Station: die Jakob Blum Hofbräuhaus-Kunstmühle – hier finde ich alle Mehle, die ich zum Brotbacken benötige. Heute kamen unter anderem Manitoba- und das erste Mal Kamut-Mehl in die Einkaufstasche. Ich werde mal schauen, was ich daraus fabriziere.

    Danach gings ums Eck auf den Viktualienmarkt. Grüne Tomaten für Marmellata di pomodori verdi gab dieses Mal wieder nicht, aber ein paar “gescheckte”, San Marzano- und Fragonlina-Tomaten. (Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Fragolina- und Dattel-Tomaten?)

    Das Abendessen war einfach und ohne Schnickschnack:
    Kalbskotelett – natur gebraten – mit einem Tomatensalat und Mühlenbrot. Ich denke, da braucht es ausnahmsweise mal kein Rezept.

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Lammkrone – mit Lauch gratiniert

    Das ist wohl klassisch für meine Kochweise: Ich lese ein Rezept, das ich nachkochen möchte. Aber vorher und vorallem während des Kochens mache ich dann vieles – manchmal alles – ganz anders. Aber warum auch nicht?

    Die Grundlage für das folgende Rezept waren die gratinierten Lammkoteletts mit Lauch von Vincent Klink im ARD-Buffet. Wir essen gerne Lamm – so kam es im März in den Nachkoch-Blätterstapel und am Freitagabend beim Durchforsten wieder raus.Am Samstag hatte mein Metzger, Herr Eberl, keine einzelnen Koteletts aber wunderschöne kleine Lammkronen.

    Also schon die erste Änderung. Im Rezept gab es eine Sauce – die wollte ich nicht, den Lauch habe ich mit Butter vermischt und im Gefrierschrank kurz anfrieren lassen, um es dann besser auf die Koteletts streichen zu können. Und raus kam folgendes:


    Lammkrone mit Lauch gratiniert

    2 Portionen

    • 1 Schalotte
    • 1 dünne Stange Lauch
    • 500 g Lammkoteletts am Stück, Lammkrone
    • 1 Zweig Thymian
    • 6 EL Olivenöl
    • 3 EL weiche Butter
    • Meersalz
    • Pfeffer

    Schalotte schälen und fein hacken. Lauch putzen, waschen und in sehr kleine Würfel schneiden (ca. eine Hand voll).
    Schalotte in einer Pfanne mit 3 EL Olivenöl anschwitzen. Lauch-Würfelchen dazugeben, salzen, pfeffern und die abgezupften Thymian-Blättchen untermischen. Nach ca. 3 Minuten vom Herd ziehen. Kurz abkühlen lassen und dann mit der weichen Butter mischen. In einer kleinen Schale für eine Viertelstunde in den Gefrierschrank stellen.3 EL Olivenöl in einer weiteren Pfanne erhitzen, Fleisch darin von beiden Seiten kurz und kräftig anbraten, danach bei mittlerer Hitze jede Seite ca. 10 Minuten in der Pfanne ziehen lassen. Salzen und pfeffern.Backofengrill vorheizen.
    Lauch-Butter-Mischung auf die Lammkrone streichen und unter dem Grill ca. 5 Minuten gratinieren.
    Bei uns gabs dazu ein Kartoffelgratin und einen Südtiroler Merlot von Tiefenbrunner.

  • Was ganz was anderes

    Urlaubsausstattung

    Wenn wir unseren Urlaub in einer Ferienwohnung in Italien oder Frankreich verbringen (meist haben wir nicht vorgebucht), wissen wir nicht, was uns beim Inventar erwartet.

    Eine flotte Lotte, eine Bialetti, Schüsseln, Töpfe und Besteck sind vorhanden. Aber selbst in als “gut ausgestattet” titulierten Wohnungen gibt es beschichtete Pfannen, die den Ausdruck “beschichtet” nicht (mehr) verdienen. Schneidebretter, kleine Küchenmesser oder eine Schere fehlen oft. Und Weingläser: weit gefehlt.

    Da wir im Urlaub zwischen Kochen und auswärts essen je nach Lust und Laune abwechseln und auch gern mal einen guten Wein abends auf der Terrasse trinken, haben wir oft Sachen nachgekauft und in den Wohnungen nach dem Urlaub zurückgelassen.
    Seit ein paar Jahren haben wir ein Notfall-Pack (ohne Küchenwaage) dabei. Die Weingläser – alte, daheim ausgediente, die im Keller auf den Urlaubseinsatz warten – und die Kerzen lassen wir am Ende des Urlaubs in der Wohnung. Der Rest wird bis zum nächsten Einsatz wieder verpackt.

    Und da es nächste Woche losgeht, kam alles aus dem Keller ans Tageslicht:

  • Getränke

    Wein – Grignolino d’Asti 2005 (La Luna del Rospo)

    Ein Wein aus unserer Lieblingswein-Region Piemont, aber kein typischer Nebbiolo, Barbera, Barolo …, sondern ein Grignolino d’Asti, vom Bio-Weingut “La Luna del Rospo”. Bio steht eigentlich beim unserem Wein-Kauf nicht im Vordergrund, aber wenn der Wein schmeckt, haben wir natürlich nichts dagegen.

    Die Rebsorte Grignolino kommt nur im Piemont vor und ist die älteste bekannte Traube aus der Region. Grignolino-Weine mag man – oder auch nicht. Dies ist unser erster Kontakt mit dieser Traube … und wir mögen sie.

    • Weingut: La Luna del Rospo
    • Wein: Grignolino d’Asti
    • Jahrgang: 2005
    • Trauben: Grignolino 100%
    • Verschluß: Naturkork
    • Alkohol: 13%
    • Land: Italien
    • Region: Piemont, Asti
    • Preis: ca. 7 Euro

    Jung zu trinken, ein trocken-pfeffriger Wein mit einer leichten Himbeer-Note.Bei uns: leicht gekühlt zu Pasta, Gemüsestrudel oder statt Bier beim Grillen.