Bevor der nächste Urlaub losgeht, will ich noch ein paar Impressionen vom letzten einstellen.
Der Herr der Cucina und ich waren im April diesen Jahres für drei Wochen in Frankreich, aber nicht hier auf dem europäischen Festland, sondern 12 Flugstunden entfernt im indischen Ozean – auf La Réunion.
Diese Insel – nicht mal halb so groß wie Korsika – ist so französisch wie das Elsass oder die Provence. Es gibt Baguettes und Brasserien – aber die Vegetation, die Klimazonen und die Vielzahl der ethnischen Gruppen erinnern einen immer wieder daran, daß man doch am anderen Ende der Welt ist.
Vorallem die Landschaft und die Natur haben uns sehr beeindruckt, das Grün wuchert an allen Ecken und Enden, und man sieht all das mannshoch, was man sonst hier im Gartenmarkt im kleinen Töpfchen bekommt.
Das Essen auf Réunion ist ein Mix aus der kreolischen Küche, der importierten Küche der weißen Siedler, der Chinesen, der Afrikaner und der Inder. Das klassische kreolische Gericht ist Carri. Das sind kurzgebratene Fleisch- oder Fischstücke mit einer Sauce aus Tomaten, Zwiebeln und orientalischen Gewürzen. Die Schärfe bestimmt man selbst durch das mitservierte Rougail (zerstoßene sehr scharfe Chilis mit klein geschnittenem Gemüse, meist Tomaten). Dazu gibt es Reis. Achtung scharf!
Auf den heimischen Märkten und an Straßenständen findet man vorallem kleine einheimische Ananas genauso wie die kleine Banane. U.a. werden auch Litschis, Goyavier, Mango und Papaya angeboten. Auberginen, Zucchini, Tomaten und Chou-chou gibt es ebenfalls von La Réunion. Alles je nach Saison und sehr frisch.
In den Supermärkten ist das Angebot wie in Europa. Das meiste kommt direkt aus Frankreich und so fallen auch die Preise aus (z.B. 250 g französische Butter: 2,50 Euro).
Die Einheimischen versuchen mit Hilfe kleiner Restaurants, Straßenbuden o.ä. ihr geringes Einkommen aufzubessern. Und so hat es uns auf unser Vulkanbesichtigungstour in das Restaurant “La Mer cassée” verschlagen.
Direkt an der kleinen Insel-Nationalstraße gelegen, hat uns der Maître am Straßenrand mit seiner Genauigkeit und Ernsthaftigkeit beim Grillen so beeindruckt, daß wir auf die Bremse getreten und eingekehrt sind.
Ein Idyll direkt an der abreißenden Meeresküste. Es gab Einheitsessen: ein Riesen-Salat, Reis, Brot und Spieße oder Hähnchenschenkel vom Grill. Nicht die hohe Kochkunst, aber einfach, gut und an diesem Ort und bei der Hitze ideal.
Falls einer von Euch “zufällig” mal vorbeikommt:
La Mer Cassée Snack Bar/Restaurant
101 Rue Nationale
Mare Longue, Saint Philippe (im äußersten Südosten der Insel)
Telefon 00262 – 262 – 46 56 18