New York City,  Restaurants,  Unterwegs in den USA

New York am 16.04.2016 – Beklemmendes und exzellente Burger

Der Jetlag schlug zu, aber immerhin eine halbe Stunde später. Ich fing erst um 5.30 Uhr an, das Internet leer zu lesen. Als der Herr der Cucina wach war, überlegten wir, was wir denn anfangen wollten. Wir nahmen uns wieder “nicht zu viel Streß” vor und beschlossen, mit dem Bus an die Südspitze Manhattans zu fahren und am Hudson River Richtung Norden zu laufen. Alles andere würde sich ergeben.

Frühstück mit Sauerteigbrot, Honig, Marmelade und frischen Erdbeeren.

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Kurz nach 9 Uhr ging’s los mit dem Schnellbus Richtung Süden ab Ecke E42nd/2nd Ave bis zur Südspitze Manhattans zur South Ferry. Wir spazierten von dort bei blauem Himmel die Admiral Dewey Promenade entlang Richtung Westen mit Blick auf die Freiheitsstatue (Bericht aus 2011) und Ellis Island (Bericht aus 2011).

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East Coast Memorial

Vorbei ging es am East Coast Memorial mit seinen sechs großen Beton-Tafeln, auf denen 4611 Namen eingraviert sind. Es handelt sich dabei um während des 2. Weltkriegs im westlichen Atlantik vermisste Seeleute, Soldaten, Küstenwache, Flieger …

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American Merchant Mariners’ Memorial

Vorbei an einigen weiteren Denkmälern und Statue schlenderten wir die West Street Richtung Norden entlang. Für Radler und Fußgänger wurden breite Passagen geschaffen, flankiert von kleinen Spielplätzen, Baketballplätzen und Gärtchen.

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West Street, Richtung Norden
im Hintergrund One World Trade Center

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In Höhe des World Trade Centers ließen wir uns dann doch vom 9/11 Memorial anziehen und folgten nicht weiter unserem Plan, an der Küste in Richtung Norden zu gehen.

Es ist ihnen unglaublich gut gelungen – dieses Memorial. Es ist beklemmend, es ist ruhig, es ist aussagekräftig. Ohne Pathos, ohne viel Schnickschnack. Die zwei Becken an den Stellen der zwei Türme in denen das Wasser über zwei Stufen nach unten läuft. Ohne viel Krach zu machen, aber fließend, in einem schwarzen Loch verschwindend, ohne Anfang, ohne Ende.

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Südturm-Becken
Panorama-Aufnahme (Klick für großes Bild)

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Südturm-Becken

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Und in der Umrandung der Becken die eingravierten Namen der Opfer. Bei den Helfern und Feuerwehrleuten mit Funktion. Einfach, klar und eben, wenn man es damals live im Fernsehen erlebt hat, unglaublich beklemmend.

Die Besichtigung des zugehörigen Museums verschoben wir auf einen der nächsten Tage und gingen Richtung St. Paul’s Chapel. Die Kapelle ist die älteste Kirche Manhattans und wurde in den 1760’er Jahren errichtet.

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St. Pauls im Frühlingsgegenlicht

Über den Friedhof mit alten Grabsteinen erreichten wir die Kirchenpforte. In den Tagen nach dem 11. September 2001 spielte sie eine große Rolle während der Hilfsaktionen. Da sie unzerstört geblieben war – fast unglaublich bei der Nähe zu den Türmen, wurde sie Anlaufstation für die Helfer. Hier schliefen sie, bekamen zu essen, konnten Trost finden. Am Zaun um die Kirche waren die Vermisstenplakate angebracht.
Heute erinnert in der wirklich schönen kleinen Kirche eine Ecke an diese Zeit mit Vermisstenfotos, Danksagungen und Unterstützungsgeschenken. Das war sehr berührend.

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Wieder draußen im Sonnenlicht und in der Normalität wollten wir den neuen Bahnhof “Cortlandt Street” besichtigen – ein futuristischer Bau mit immensen Kosten. Die elliptischen Flügel sind von außen schon zu sehen. Wirklich toll. Aber für mich paßt es nicht richtig an Ort und Stelle. Es hat keinen Platz zum Atmen. Es ist zwischen den Hochhäusern gefangen. Leider war bei uns das Untergeschoß noch geschlossen.

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Langsam kam auch schon Hunger auf, also gings mit der U-Bahnlinie E Richtung Norden bis Penn-Station. Wir schlenderten die 34th Straße entlang, sahen Sneakers für mich (die einige Tage später noch eine Rolle spielen würden – Cliffhanger!), liefen einmal durch das Kaufhaus Macys, bogen auf den Broadway Richtung Times Square ein und landeten bei “The Counter” mit dem Slogan “Build your own Burger”. Das gefällt einer Allergikerin wie mir.

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Ein bißchen skeptisch waren wir trotzdem, so direkt am Hotspot Times Square. Aber: Der Service war gut, die Burger entweder “vorkonfiguriert” oder zum Selbstzusammenstellen. Der Herr der Cucina wählte einen “The Counter Burger” aus hormon- und antibiotikafreiem Rind mit Provolone, knusprigen Zwiebelringen, Kopfsalat, sautierten Champignons, Tomaten, sonnengetrockneter Tomaten-Vinaigrette und Brioche-Brötchen. Ich nahm ganz einfach einen Burger ebenfalls mit Rind, dazu Kopfsalat und Pommes.
Exzellent! Medium gebraten (wie gewünscht), tolles Fleisch, gute Pommes. Es wird nicht unser letzter Besuch hier gewesen sein.
Wir bezahlten für die zwei Burger, einmal Pommes und ein Getränk 41$.

So gestärkt ließen wir uns noch ein bißchen treiben. Der Bryant Park hinter der Stadtbibliothek (Bericht aus 2011) war bei diesem wunderbaren Wetter voll mit Leuten. Toll ist es, daß überall nicht nur Stühle sondern auch kleine Tische stehen und diese von allen als Picknickgelegenheit genutzt werden. Pizza, Salate, Sandwiches werden mitgebracht und hier gegessen.

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Entlang der 42th gings bis zur 5th Avenue, die wir bis zur 50th entlang liefen, hier und da in ein Geschäft schauten, aber (noch) nicht shoppten. Langsam wurden die Füße müde und so ging es wieder Richtung Wohnung mit einem kleinen Umweg über das Erdgeschoss von Saks (mehr Parfümerieverkäuferinnen als Kundinnen) und einen gut sortierten Supermarkt.
Allabendliche Telefonate, Internet, Fotos sichten, downloaden, uploaden. Was man halt so macht. Bier, Buch, Bett.

Nützliche Informationen: 

9/11 Memorial, 200 Liberty Street, New York
Öffnungszeiten: täglich 7.30 – 21 Uhr

St. Paul’s Chapel, 209 Broadway, New York
Öffnungszeiten: Montag bis Samstag 10 – 18 Uhr, Sonntag 7 – 18 Uhr

The Counter, 7 Times Square, New York
Öffnungszeiten: Sonntag – Mittwoch 11 – 21 Uhr, Donnerstag 11 – 24 Uhr, Freitag + Samstag 11 – 1 Uhr

Saks Fifth Avenue, 611 5th Avenue, New York
Öffnungszeiten: Montag – Samstag 10 – 20.30 Uhr, Sonntag 11 – 19 Uhr

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