• Fleisch,  Hauptspeise

    Dinner for one XIX – Der “sanfte” Zwiebelrostbraten

    Seit der Entfernung meiner Gallenblase vertrage ich gebratenes Rindfleisch nicht mehr so besonders gut. Früher habe ich gern mal einen Zwiebelrostbraten gegessen, aber heute kann ich da nur noch naschen.

    Kalbslende Pfanne

    Aber ich mache mir inzwischen eine sanfte Variante davon – aus einer Scheibe Kalbslende, natürlich vom Stadtmetzger handverlesen 🙂 und milden, lieblichen, französischen Zwiebeln, z.B. als luxuriöses Ein-Personen-Home-Office-Mittagessen.

    Kalbslende
    Milde Zwiebeln

    Dazu ein Salat oder ein bißchen Reis – ein ausgezeichneter Ersatz für den klassischen Zwiebelrostbraten.

  • Hauptspeise

    Blätterteig-Teilchen mit Lauch und Speck

    Samstagmittag habe ich groß gekocht (darüber wird natürlich noch berichtet). Und immer, wenn ich das tue, verkündet der Herr der Cucina danach: “Aber heute abend brauche ich dann nix mehr.” Har, har. Das kenn ich schon.

    Und wenn ich dann abends mal in die Küche gehe, schleicht er hinterher und meint, er könnte doch noch was kleines gebrauchen. Kenn ich, seit Jahren … und bin darauf vorbereitet. Gut und schnell und für Leute, die keinen Hunger haben, auch in größeren Mengen zu verdrücken (Rezept stammt von Annemarie Wildeisen):

    Blaetterteig fertig

    Blätterteig-Teilchen mit Lauch und Speck
    (9 Stück)

    • 100 g Speck, hauchdünn geschnitten
    • 200 g Lauch
    • 1 EL Olivenöl
    • Pfeffer (Speck ist salzig genug)
    • 100 g Crème fraîche
    • 1 Rolle Blätterteig, rechteckig ausgewallt
    • 1 Eigelb
    • 1 EL Milch

    Backofen auf 220°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen.

    Den Speck in Streifen schneiden. Den Lauch waschen und in feine Ringe schneiden.

    Blaetterteigtaschen

    In einer Pfanne das Olivenöl erhitzen. Den Speck darin langsam knusprig braten. Dann den Lauch beifügen, mit Pfeffer würzen und unter häufigem Wenden 2–3 Minuten dünsten. In eine Schüssel geben und abkühlen lassen. Dann die Crème fraîche untermischen. Den Blätterteig in 9 gleichmässige Stücke schneiden.

    Blaetterteigtaschen Blech

    Die Ecken der Blätterteigstücke leicht zur Mitte hin falten und andrücken. Auf ein mit Backpapier belegtes Blech setzen. Eigelb und Milch verrühren und die Teigränder damit bestreichen. Dann die Lauch-Speck-Masse auf die Mitte der Teigstücke verteilen.

    Blaetterteig nah

    Die Blätterteig-Teilchen im Ofen auf der zweituntersten Schiene 15–20 Minuten goldbraun backen.

  • Emilia-Romagna,  Unterwegs in Italien

    I – San Leo – Panificio

    Sehenswert in San Leo war auch die Panificio. Samstag, kurz vor Mittag, war dort viel los. Die Anwohner gingen ein und aus.

    Im Inneren ist alles noch authentisch:

    Die Gerätschaften, die Kinderbett-artigen Holzgefährte, in denen Brote und Brötchen in der Backstube transportiert wurden, die Verkäuferinnen mit weißen Häubchen und Kittelschürzen, die hohe Theke, über die ich nicht schauen konnte, zwei Arten Brote und Semmeln, jeweils mit und ohne Salz, die Pinnwand mit der Einladung zur nächsten Wallfahrt, der Ratsch zwischen Käuferin (ca. 90 Jahre alt) und Verkäuferin über mehrere Minuten, obwohl ich wartete, und schließlich ein einzelnes kleines weißes Blatt, das auf die Spezialität des Hauses aufmerksam machte: Haselnussmakronen

    Baeckerei San Leo
    Baeckerei San Leo 2

    Wie immer wegen Allergie nur für den Herrn der Cucina, der aber völlig begeistert war. Fluffig, leicht, mit richtig großen Haselnußstücken, die nicht nach unten gesunken sind.

    Haselnuss-Makronen

    (Entschuldigt die schlechte Fotoqualität, wir haben “aus der Hüfte fotografiert” – so offiziell hat es dieses Mal nicht gepaßt.)

    Panificio San Leo
    Via Giacomo Leopardi
    I – 61018 San Leo

  • Emilia-Romagna,  Unterwegs in Italien

    I – San Leo

    Und weiter gehts noch ein bißchen mit Urlaubsberichten:
    Eigentlich liegt der Ort im touristischen Schatten von San Marino, ist uns aber viel lieber als der so überlaufene Stadtstaat im Hinterland von Rimini: San Leo
    In San Leo muß man sich nicht durch Bushorden kämpfen, und die klassischen Touriläden sucht man vergeblich. Es gibt einen kleinen Parkplatz für PKWs, ein paar Bars, ein Hotel, zwei Restaurants, ein “Kunstgeschäft” sonst nicht viel – außer einem schönen “steinernen Ort” mit Burg auf einem Berg.Gut 3000 Leute leben hier in San Leo, das nach Bischof Leo (gestorben 360 n.Chr.) benannt ist. Überall hat man schöne Ausblick in das hügelige Hinterland und Richtung Meer. Aber vor allem wird der Ort durch eine über allem thronende Burg und zwei Kirchen geprägt:

    Die Pfarrkirche “La Pieve” aus dem 9. Jahrhundert, die Kathedrale San Leone aus dem 12. Jahrhundert und die Festung San Leo, die auf 600 m ü.M. liegt. Sie hat einen dreieckigen Grundriss und wird durch zwei Rundtürme begrenzt – sie war in früheren Zeiten praktisch uneinnehmbar. Eine Zeit lang diente sie dem Vatikan als Kerker.

    Ein paar Eindrücke:

    Hauptstrasse
    Hauptstraße mit Stadttor

    Hauptplatz
    Hauptplatz

    Festung
    Festung oberhalb des Ortes

    Stadtkirche
    Pfarrkirche

    Kathedrale
    Kathedrale

    Saeule Kathedrale
    Die Säulen im Inneren der Kathedrale stehen direkt auf dem Fels, der auch …

    Boden Kathedrale
    … sonst immer wieder aus dem Kirchenboden herausschaut.

    Lambretta
    Und schließlich noch eine alte, aber wunderbar gepflegte Lambretta auf dem Parkplatz.

    In San Leo haben wir vorzüglich gegessen – darüber wird noch berichtet, genauso wie über den Besuch der Ortsbäckerei.

  • Fleisch,  Hauptspeise

    Entenbrust-Geschnetzeltes mit Orangen und roten Zwiebeln

    Manchmal muß es ganz, ganz schnell gehen, weil wir abends noch etwas kulturelles oder berufliches vor haben, aber Hunger auf “was Richtiges” haben wir trotzdem.
    Entenbrust im Kühlschrank, Orangen für einen Saft und Zwiebeln sind immer im Haus, also einfach alles mischen. Und es schmeckte sehr fein, obwohl der Herr der Cucina im ersten Moment etwas skeptisch war, danach aber meinte: “Bekommst Du das so auch ein zweites Mal hin?” Ja, gehts noch?

    Ente-Orange-Zwiebel

    Entenbrust-Geschnetzeltes mit Orangen und roten Zwiebeln
    2 Portionen

    • 2 kleine Entenbrüste
    • Filets von 2 Orangen
    • 1 große rote Zwiebel
    • 0,05 l Cognac
    • 0,1 l Sahne
    • Salz, Pfeffer, Piment d’Espelette
    • 1 EL Olivenöl
    • 1 TL Butter

    Die Fettschicht und Haut von der Entenbrust entfernen und das Fleisch in ca. 1 cm breite Streifen schneiden. Zwiebeln in Spalten oder halbe Ringe schneiden. Orangen filetieren.

    Butter und Olivenöl in einer Pfanne erhitzen, Zwiebeln zugeben, kurz anbraten, danach die geschnetzelten Entenstücke zugeben, rundrum gut anbraten. Mit Cognac ablöschen, Orangenfilets zugeben, kräftig würzen und mit etwas Sahne aufgießen, kurz reduzieren.

    Insgesamt schnell braten, damit die Entenstücke innen auch rosa bleiben.

  • Backen

    Kleine Brioche

    Diese kleinen Brioche-Teile, die Nicky in ihrem Blog so schön in Szene gesetzt hat, stehen schon lange auf der Nachbackliste. Und bei einem Brunch zur Feier des Studienbeginns vor einigen Jahren waren sie dann “endlich dran”.

    Fein, sehr fein! Ich habe sie nicht, wie Nicky, mit Orangenschalen oder Vanillemark aromatisiert, weil ich nicht genau wußte, mit welchen Beilagen sie die Gäste essen würden.

    Brioche fertig

    Brioches
    12 Stück

    • 250 ml lauwarme Milch
    • 20 g frische Hefe
    • 500 g Mehl (405er)
    • 75 g Zucker
    • 1 Prise Salz
    • 1 Ei
    • 75 g Butter
    • etwas Butter zum Bestreichen

    Mehl in eine große Schüssel sieben. Milch lauwarm erhitzen, Milch, Zucker und die zerbröckelte Hefe verrühren, bis die Hefe aufgelöst ist. Salz und Ei zugeben und alles mischen. Diese Flüssigkeit und die flüssige Butter zum Mehl geben und alles ca. 5 Minuten mit der Küchenmaschine verkneten.

    An einem warmen Platz doppelt aufgehen lassen – ca. 45 Minuten. Backofen auf 200°C vorheizen (Ober-/Unterhitze).

    Brioche roh

    Einmal durchkneten und auf einem bemehlten Backbrett in 12 Stücke teilen. Zu kleinen Bällen formen und in die Form geben.

    Brioche Ofen

    Für 15 Minuten in den Ofen geben. Nach dem Herausnehmen mit der sehr weichen Butter bestreichen, damit sie schön glänzen.

  • Dessert

    Sherrycrème mit Portwein-Birnen

    Für den Skatabend am Samstag mußte natürlich auch ein Dessert her, nicht zu süß für die anwesenden zwei Herren. Da eignen sich alkoholische Crèmes immer ganz besonders, da sie sich auch noch gut vorbereiten lassen.

    Grundlage war ein Rezept von Johann Lafer, das ich leicht abgewandelt habe (Zimt weg, Feigen durch Birnen ersetzt). Das Dessert fand großen Anklang, ich würde nur beim nächsten Mal den Sud für die Birnen nicht mit Stärke binden – aber das ist wahrscheinlich Geschmacksache.

    Aber da ich kein großer Sherry-Fan bin, würde ich persönlich die Crème Cappuccino oder die Espresso-Crème vorziehen.

    Sherrycreme

    Sherrycreme mit Portwein-Birnen
    6 Portionen

    • 4 Blatt weiße Gelatine
    • 3 Eier
    • 1 Vanilleschote
    • 40 g Zucker
    • 100 ml trockener Sherry
    • 40 g Zucker
    • 150 g Sahne
    • 60 g Zucker
    • 200 ml roter Portwein
    • Saft von 2 Orangen
    • Saft von 2 Zitronen
    • 1 EL (bis 1 1/2 EL) Speisestärke, in etwas kaltem Wasser angerührt
    • 2 feste Birnen

    Die Gelatine ca. 10 Minuten in kaltem Wasser einweichen.

    Die Eier trennen. Die Vanilleschote längs aufschneiden und das Mark mit einem spitzen Messer herauskratzen. Die Eigelbe und das Vanillemark mit Zucker und Sherry über einem heißen Wasserbad schaumig aufschlagen. Die Gelatine gut ausdrücken und in dem warmen Eigelbschaum auflösen. Die Schüssel vom Wasserbad nehmen, in eine Schüssel mit Eiswasser stellen und die Creme weiterrühren, bis sie leicht bindet.

    Eiweiß steif schlagen, dabei nach und nach den Zucker einrieseln lassen.

    Die Sahne ebenfalls steif schlagen. Wenn die Eigelbcreme zu stocken beginnt, erst den Eischnee und dann die Sahne unterheben. Die Sherrycreme in 6 Förmchen geben oder in eine flache Schüssel füllen, aus der man später Nocken stechen kann. Danach zugedeckt min. 3 Stunden kühl stellen, bis sie fest ist.

    Den Zucker in einem Topf bei mittlerer Hitze hellbraun karamellisieren lassen und unter Rühren mit dem Portwein ablöschen. Orangen- und Zitronensaft zugeben. Den Sud auf die Hälfte einkochen lassen und mit der angerührten Speisestärke den Portweinsud binden.

    Die Birnen waschen, trockentupfen, in nicht zu dünne Spalten schneiden und in den Sud geben. Vom Herd nehmen und ca. 30 Minuten durchziehen lassen.

    Mit einem Messer die gekühlte Creme am Rand der Förmchen lösen, auf Teller stürzen und mit den Birnen anrichten.

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    Leichte Hühnercrème

    Ich mag solche Crostini-Aufstriche wie die Lachs-Tomaten- und Forellen-Gurken-Crème. Ganz besonders eignen sie sich für Skatabende, wie letzten Samstag, wenn die ersten Runden vor der Hauptspeise statt finden und der erste Hunger gestillt werden soll.
    Jeder kann zugreifen und die kleinen Brote mit den verschiedenen Aufstrichen gut nebenher essen.

    Die Hühnercrème aus dem italienischen Blog Rossa di sera habe ich schon länger auf der Nachkochliste. Sie schmeckt wirklich wunderbar, leicht, würzig, paßt zu Bier und Wein.
    Empfehlung!

    Huehnercreme

    Leichte Hühnercrème

    • 1 gekochte Hühnerbrust (die Kochflüssigkeit aufbewahren oder separate Hühnerbrühe)
    • 2 EL gehackte Petersilie
    • Blätter von 4 Zweigen Thymian
    • 1 Tl Kapern
    • 2 Sardellen-Filets
    • 1 TL Weißwein-Essig
    • Salz, Pfeffer

    Hühnerbrust, Kräuter, Sardellen und Kapern im Cutter mixen, nach und nach Kochflüssigkeit/Hühnerbrühe zugeben, bis die gewünschte Konsistenz der Crème erreicht ist.
    Mit Salz, Pfeffer und etwas Weißweinessig abschmecken.
    Ca. 1 Stunden ziehen lassen.

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    Bericht vom Foodblogger-Treffen

    Gestern – Foodblogger-Treffen im Cafe Puck in München.


    Wie immer war das Hallo bei der Begrüßung groß, Themenprobleme gab es natürlich keine:
    Es wurde geratscht, ein bißchen gelästert, gefrühstückt und vieles, vieles angesprochen, Z.B. Wohnungssuche in München, computer-affine Eltern, die Vorteile von Duzen und Siezen, von Diplom- und Bachelor-Studiengängen (hier trafen Generationen aufeinander), Reisen in die USA, Jobsuche, iPhones, schrägen Schreibtischen, Packerltausch, Veganer …

    Foodblogger

    Und das machte auch zu zweit mit Rosa viel Spaß, nachdem sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag die Teilnehmerzahl von 9 auf 2 reduzierte. 😉

  • Emilia-Romagna,  Unterwegs in Italien

    I – Cervia – Prodotti e Sapori dell’Europa (erneut)

    Über dieses Fest hatte ich auch schon einmal berichtet – aber auch dieses Jahr waren die Eindrücke wieder so vielfältig auf der Festa “Sapori dell’Europa”, daß wir hier und da hängenblieben, kosteten, Fotos machten. Und wieder waren keine Touristen unterwegs sondern fast nur Einheimische, die dort zu Abend aßen oder Süßkram mit nach Hause nahmen.

    Ein paar Impressionen:

    Gewuerze
    Gewürze

    KandierteFruechte
    Kandierte Früchte

     

    Lakritze
    Lakritze

    Nuss
    Viel Nuß

    Schinken Europamarkt
    Spanferkel

    Gebaeck