Ich freue mich, dieses Jahr den kulinarischen Adventskalender des Kochtopfs eröffnen zu dürfen. Nachdem ich die letzten zwei Jahre mit den beiden Klassikern Linzertorte und Christstollen dabei war, will ich diese Tradition doch fortführen und heute einen französischen Klassiker auf der Weihnachtstafel vorstellen:
La bûche de Noël, ein “Weihnachtsbaumstamm”.
Für die Bûche gibt es hunderte von Rezepten, die Füllungen und die Art der Crèmes variieren stark. Es gibt sie geeist, minimalistisch verziert oder überladen, aber immer ist es eine Biskuitrolle mit Crèmefüllung.
Die wahrscheinlich ursprünglich Form ist mit einer Maronencrème, die aber unserem Haushalt keine großen Freunde hat. Also war auch ich kreativ, habe mich durch das Rezept von Eckard Witzigmann aus seinem Buch “Meine Lieblingsrezepte” inspirieren lassen, die Kirschen aus Allergie-Gründen durch Orangen ersetzt und heraus kam ein wunderbarer Bûche de Noël, der auf jeder französischen Tafel sicher ein Plätzchen finden würde.
Mit dem Verzieren habe ich es nicht so – da schlummern keine Talente. Deshalb habe ich nur die Variante des Auftragens der Crème mit dem Spritzbeutel gewählt. Aber Euch sind da natürlich keine Grenzen gesetzt, wenn Ihr ihn nachbackt. Eine große Anzahl von Dekobeispielen aus Marzipan findet Ihr im Netz.
Jetzt bleibt mir nur noch zu sagen:
Eine schöne Adventszeit und viel Spaß mit dem kulinarischen Adventskalender!
Und vielen Dank, Zorra, für Deine Mühe!
Bûche de Noël
Biskuit:
- 2 Eier
- 2 Eigelb
- 90 g Zucker
- 2 Eiweiß
- 1 Prise Salz
- 20 g Speisestärke
- 50 g Mehl 405er
- 10 g Kakaopulver
Füllung:
- 300 g Orangenfilets und beim Schälen entstandener Saft
- 60 g Zucker
- 15 g Vanillepuddingpulver
- 3 EL Wasser
- 3 Blatt Gelatine
- 3 EL Cointreau
- 30 g Puderzucker
- 400 ml Sahne
Zum Bestreichen:
- 50 g gute dunkle Kuvertüre
- 2 Blatt Gelatine
- 2 Eigelb
- 1 EL Cointreau
- 400 ml Sahne
Den Backofen auf 210°C (Ober-/Unterhitze) vorheizen. Ein Backblech mit Backpapier auslegen.
Eier, Eigelbe und 50 g Zucker mit einem Handrührergerät dickschaumig aufschlagen. In einer zweiten Schüssel die Eiweiße mit dem restlichen Zucker, Salz und der Speisestärke zu einem cremigen Schnee schlagen.
Den Schnee unter die Eigelbmasse ziehen und die Mischung aus Mehl und Kakao vorsichtig unterheben.
Den Teig auf das vorbereitete Backblech streichen und im heißen Backofen 5 – 7 Minuten backen (am besten vor den Backofen setzen und warten bis die Oberfläche “leicht knusprig” und “leicht braun” ausschaut – sieht man auch bei diesem braunen Teig). Die gebackene Teigplatte mit Zucker bestreuen, ein Küchentuch darauf legen und stürzen.
Back-Alufolie oder Backpapier abziehen, mit Zucker bestreuen und noch warm vorsichtig mit Hilfe des Küchentuches rollen. Gerollt abkühlen lassen.
Orangenfilets und den beim Filetieren entstandenen Saft erhitzen, das mit den 3 EL Wasser angerührte Vanillepulver unterrühren und binden. Abkühlen lassen.
Cointreau erhitzen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen und unter den erhitzten Cointreau rühren. Puderzucker unterrühren und etwas abkühlen lassen. Sahne steif schlagen und zuerst einen Löffel davon unter die Gelatine rühren, dann die restliche Sahne damit vermischen.
Biskuitplatte ausrollen, die Orangenfilets darauf verteilen, die Sahne mit einer Palette darüberstreichen und von der Längsseite mit Hilfe des Küchentuchs wieder aufrollen. In Form drücken und mindestens 3 Stunden kalt stellen.
Für die Garnitur die Kuvertüre im Wasserbad auflösen. Gelatine in kaltem Wasser einweichen. Die Eigelbe im 80°C heißen Wasserbad schaumig schlagen. Erst die ausgedrückte Gelatine, dann die flüssige Kuvertüre und den Cointreau unterrühren.
Sahne steif schlagen und unter die auf mindestens 30°C abgekühlte Eimasse ziehen. Schokosahne in einen Spritzbeutel füllen und die Roulade damit der Länge nach bespritzen, daß sie wie ein Baumstamm aussieht.
Vor dem Anschneiden mindestens nochmals 30 Minuten kühl stellen.
20 Comments
Arthurs Tochter
da nehme ich schon vor dem Frühstück ein Kilo nur vom Lesen und Bilder ansehen zu!
Ich finde die Dekoration sehr schön, der Kuchen sieht ein wenig aus, als hätte er einen Strickpullover übergezogen, was ihm bei den herrschenden Temperaturen nur guttut. 😉
Anonym
Könnte man die Adventszeit nicht in Hüftgoldzeit umbennenen?
Die Verzierung passt perfet zu dir und zum kochen.
Und jetzt habe ich Hunger!
lamiacucina
Der wird aber kaum bis Weihnachten halten. Herr P. darf sich freuen, noch einen zweiten gebacken zu kriegen.
Bolli's Kitchen
la bûche de Noël ist der einzige Kuchen, den ich hier seit Jahrzehnten verweigere, zuviel Crème…..Aber Du bekommst 20/20!
Nathalie
@Arthur
… eigentlich sollte er wie ein Baumstamm ausschauen – nicht wie ein Pulli … 🙂
@lunchforone
So ein Stückchen zum Frühstück wär schon ok.
@lamiacucina
Ist schon alles weg. 🙂
@Bolli
So lange es keine Buttercreme ist, finde ich, gehts.
20/20? Zu viel der Ehre.
Sunsy
Sieht sehr lecker aus 🙂 – aber auch für mich ists zu viel Creme 😉
Liebe Grüße und vielen Dank für das 1. Türchen 🙂
glg, Sunsy
zorra
Ich hab auch schon mal eine für die Daring Bakers gebacken. Deine Variante gefällt mir viel besser und ich denke sie macht sich nicht nur an einer französischen Tafel gut. Schöne Adventszeit dir und deinen Lieben!
Julia
Boah, da hast Du aber einen Start hingelegt für den diesjährigen Adventskalender! Man, sieht das klasse aus. Freue mich schon sehr auf die 23 anderen Türchen der Blogger-Gemeinde!
Erin
Meine Güte, sieht DAS lecker aus! Danke für das Rezept 🙂
Gourmet-Büdchen
Das hört sich mal richtig lecker an und gut dass Du gleich den ersten Eintrag gemacht hast, so habe ich noch etwas Zeit Deinen Baumstamm in dieser gemütlichen Zeit auszuprobieren. 🙂
chriesi
Was für ein leckeres Eröffnung!
Franzi
Oh du meine Güte, DAS muss ich nach backen! 🙂
Kaffeebohne
Sieht mächtig lecker aus.
An eine Biskuitrolle habe ich mich noch nie gewagt. Immer nur an Biskuiteier zu Ostern.
Anonym
Durch die Cremeschicht möchte ich ja gleich den Finger durchziehen…
Dir auch eine schöne Adventszeit!
VG,
Claudi
Fritz
Er sieht tatsächlich wie ein Weihnachtsbaumstamm aus. Mit Bisquit und Sahne finde ich ihn auch nicht zu schwer.
...Frau Kampi...
Ich habs ja nicht so mit dem Backen und das Verzieren würde mir ja noch schwerer fallen. Abeer lecker ausschauen tut der.
Eva
Super Rezept fürs 1. Türchen; das kann ich mir gut vorstellen, dass ihr die schnell aufgegessen hattet! 🙂
Peter
Das sieht ja toll aus. Wahrscheinlich bin ich schon zu spät für ein ganz kleines Stückchen, oder?
Susa
Endlich weiß ich, was sich hinter diesem französischen Namen verbirgt. Die Kombination aus Schokolade und Zitrusfrüchten mag ich fern, egal wie dekoriert!
Wünsche Dir auch eine schöne Adventszeit!
Véronique
Ich komme aus einer Kastanienregion und dennoch machen wir die Bûche traditionell mit Buttercrème (der Teil der als Rinde benutzt wird, wird mit starkem Kaffee gefärbt), also bin ich mir nicht sicher, dass Marronen in der Bûche traditioneller sind. Ich muss ehrlich sagen, dass mir leichtere Varianten wie diese hier heute viel besser schmecken, vor allem am Ende eines üppigen Weihnachtsessen, wie es üblich ist. 🙂