Und Fusilli sollten es dieses Mal sein, denn ich hatte beim Großeinkauf im Herbst in Italien Kamut-Mehl-Fusilli von Valentino Felicetti gekauft. Zweimal habe ich das Paket in der Hand gehabt, zweimal wieder ins Regal gestellt und beim dritten Mal in den Einkaufswagen. Ich bin ja bei Lebensmittelpreisen verbunden mit sehr guter Qualität nicht so leicht zu erschüttern (was sicher auch am Wohnort München liegt), aber wenn 500 g “normale trockene” Nudeln 7 Euro (nicht im Feinkostladen und nicht im München) kosten, muß auch ich ein paar Mal durchatmen.
Aber ums kurz zu machen, der Herr der Cucina und ich konnten keinen Unterschied zu normalen “de Cecco”-Nudeln feststellen. Das einzige Grund wäre eine Allergie auf Weizeneiweiß, da diese Allergiker oft auf Kamut-Weizen nicht reagieren. Aber diese Allergie habe ich ausnahmsweise mal nicht und so werde ich diese Nudeln auch nicht mehr kaufen.
Zurück zur Sauce: Sie ist mal was ganz anderes, der “Gag” sind die frittierten Zucchinistreifen, die eine ungewöhnliche Note und einen anderen Biss in die Sauce bringen. Unterschiede zum Originalrezept: Basilikum und Parmesan fehlen, waren gerade nicht verfügbar, und die Zucchinistreifen habe ich nicht, wie von Frau Hazan beschrieben, in 7,5 cm lange und 3 mm dicke Stäbchen geschnitten. Dazu hatte ich nach einem langen Arbeitstag dann doch keinen Sinn mehr, ich gebs zu.
Ach ja – und im Originalrezept werden die Zucchini vor dem Schneiden 20 Minuten gewässert. Könnt Ihr mir sagen, für was das gut sein soll? Sugo di zucchini con tuorli sbattuti
2 Portionen
- 200 g Zucchini
- Sonnenblumenöl zum Ausbraten
- 25 g Butter
- 1 TL Mehl
- 6 EL Milch
- 1 Eigelb, leicht geschlagen
- Salz
Zucchini in lange, dünne Streifen Stäbchen schneiden. 1 cm hoch Pflanzenöl in eine Pfanne geben und auf mittlere Hitze schalten. Wenn das Öl heiß ist (Zucchini-Stäbchen sollen beim Einlegen zischen), die Stäbchen in die Pfanne geben, so daß sie nicht übereinander liegen. Ggf. in zwei Gängen braten. Die Zucchini unter gelegentlichem Umrühren hellbraun braten. Auf einem Küchenkrepp abtropfen lassen.
Nudeln kochen und, kurz bevor sie fertig sind, die Sauce zubereiten:
Mehl mit Milch verrühren. Öl weggießen oder neue Pfanne verwenden. 1 EL Butter hineingeben und erhitzen, dann die Hitze wieder minimieren und die Mehl-Milch-Mischung langsam hineinrühren. Unter ständigem Rühren ca. eine halbe Minute garen.
Zucchinistäbchen hineingeben und salzen, eine Minuten ziehen lassen, gelegentlich wenden.
Die Pfanne vom Herd nehmen und die restliche Butter sowie das verrührte Eigelb gut unter die Sauce rühren. Die Pasta in der Sauce wenden und sofort servieren.
10 Comments
Eva
Klingt sehr interessant – diese frittierten Zucchini, mal eine ganze andere Pastasauce!
bolliskitchen
doof ist, wie hier, wenn Lebensmittel teuer sind, und nicht gut.
Meine Nudeln kosten auch so um die 8EU? und ich verstehe heute nicht mehr, wie ich mal vor Jahrzehnten Barilla essen konnte….
Hedonistin
Der Nudelpreis ist nicht ohne. Aber der Designer der schicken Schachtel will ja auch bezahlt werden. 😉
Nysa
pastasauce mit ei klingt interessant. manchmal muss man eben gewisse sachen ausprobieren. schade, dass kein unterschied zu bemerken war. trotzdem hat sich alles in allem gelohnt, finde ich!
Nathalie
@Eva
War auch mein erstes Mal mit frittierten Zucchini in der Sauce.
@Bolli
Die “Cipriani”-Nudeln kosten hier 4,50 Euro und sind wunderbar, super fein und ihr Geld wert. Sonst nehme ich De Cecco.
@Hedonistin
Marketing ist alles!
@Nysa
Und es kann nicht alles Neue immer gut sein!
Anikó
Das hört sich gut an, vielleicht sollte ich mir doch mal Frau Hazans Buch zulegen 😉 Was meint Frau Hazan mit “wässern”, wirklich in Wasser einlegen oder salzen und Wasser ziehen lassen? Weil auf Ersteres kann ich mir auch biologisch keinen Reim machen …
Nathalie
@Anikó
Das Buch ist wirklich sein Geld wert. Ich kann es nur empfehlen. – Und sie legt die Zucchini wirklich einfach so ins Wasser.
Anonym
viele Rezeptangaben sind einfach tradiert, niemand stellt sich die Fragen wozu, weshalb. Vielleicht waren die alten Zucchinisorten bitter ?
Anonym
Zufällig eben in dem zweiten Buch von M. Hazan, ‘Marcellas Geheimnisse’,S. 90, bzgl. des Wässerns gelesen:
‘Unabhängig davon, wie Zucchini gegart werden sollen, weiche ich sie vorher immer 20 bis 30 Minuten in kaltem Wasser ein, um den Sand aus der zarten Schale zu lösen.’
Scheint also nur der sorgfältigen Reinigung zu dienen.
VG,
Claudia
Nathalie
@Claudia
Ahhhhhh …, auf die Idee wäre ich nicht gekommen. Wenn mir die Schale nämlich nicht glatt genug erscheint, schäle ich die Zucchini.