Nachdem uns die Hitze und Luftfeuchtigkeit in den ersten Tagen schon zusetzten, unternahmen wir kleine Ausflüge in Saint Pierre zu Fuß Richtung Markt, am Meer entlang, in den Supermarkt oder einfach nur mit einem Buch auf den Balkon.
Réunion ist keine günstige Insel. So gut wie alles wird importiert, das meiste aus Frankreich. Und so ist dies auch kein günstiges Urlaubsziel. Die Mietwagen-Preise sind – im Vergleich mit Europa oder USA – horrend. 250 g Butter liegen bei 2,50 Euro, der Liter Milch bei 1,80 Euro. Das zieht sich durch alles. Nur die einheimischen Produkte wie die kleinen Ananas, Bananen, Zucchini, Tomaten sind sehr günstig.
In Folge dessen sind auch Hotels und Restaurants “auf gutem Münchner”-Niveau. Und – um das Thema ‘Reisebudget’ abzuschließen, auch der Flugmarkt ist eingeschränkt. Neben Air France fliegen nur Corsair und Air Austral auf die Insel und normalerweise muß man mit Flugkosten von knapp 1000 Euro rechnen.
Unser erster kleiner Ausflug führte uns an der Westküste entlang von Saint Pierre nach Saint Paul. Dieser Ort ist vor allem durch seinen Wochenmarkt bekannt, der Freitagnachmittag und Samstag ganztags stattfindet – eine Mischung aus klassischem Wochenmarkt mit Obst, Gemüse und Pflanzen sowie einem touristischen Teil mit Schnitzereien, Gewürzen, Kleidung, Tischdecken. (Auch wir haben ihn am Ende unseres Urlaubs besucht – aber leider keine Fotos gemacht, es war einfach zu voll.)
Am südlichen Rand von Saint Paul lag unser erster “Besichtigungstermin”: La cimentière marin – der historische Friedhof der Stadt. Ein bißchen chaotisch und trotzdem sehr malerisch wechseln sich hier direkt am Strand des indischen Ozeans historische und neue Ruhestätten ab.
Hier liegen unter anderem Piraten. Der wohl berühmteste ist “La Buse”, der Bussard. Mit richtigem Namen hieß er Olivier Levasseur, der 1730 für seine Verbrechen an der französischen Krone gehängt wurde. (Vor seiner Hinrichtung hat er natürlich 😉 noch einen unvergleichlich großen Schatz vergraben, den viele jetzt seit knapp 300 Jahren suchen.)
Gegenüber des Friedhofs liegt ein großer Parkplatz und “La grotte des Premiers Francais” – an diesem Ort betraten die ersten Franzosen der Legende nach um 1650 die Insel. Inzwischen ist die Grotte wegen Einsturzgefahr nicht mehr geöffnet, nur die dazugehörigen Toiletten waren es. Die Sicherung des Klopapiers mutete uns aber schon sehr martialisch an.
6 Comments
lamiacucina
wenn selbst die Kerzen schlapp machen muss es da ziemlich heiss sein. Schöne Aussicht für die Toten.
Eva
Friedhof mit Meerblick – ein schöner Ort, um den Verstorbenen zu gedenken.
Bolli's Kitchen
deswegen haben die ja Revolution geübt…..wegen der hohen Preise, für Pariser normal, aber sicherlich ein Schock für Münchener, oder?
PS/ Wir haben gestern einen Fasan erwischt……..
Nathalie
@lamiacucina @Eva
Das Meeresrauschen im Hintergrund kommt gut.
@Bolli
Für Münchner zu hoch, aber wir sind ja auch schon einiges gewohnt ggü. dem Rest Deutschlands.
PS: Mit dem Auto? 😉
Anonym
Na ja, importiertes Klopapier hat bestimmt auch seinen Preis. ;o)
VG,
Claudi
Bolli's Kitchen
das glaube ich, wenn ich bei D-Besuchen beim Anschauen der Karte dann immer aufschreie:ist das billig hier, schauen mich alle immer ganz böse an…….
Ja, mit dem Auto….war aber JN!