Washington wird durch die mitten in der Stadt liegende National Mall geprägt. Eigentlich ein Straßenzug mit bis zu vier Parallelstraßen, bei näherer Betrachtung aber eher ein 4 km langer Grünstreifen, der beim Capitol anfängt und beim Lincoln Memorial endet oder eben auch anders herum. Man kennt diese Mall aus dem Fernsehen, von den Vereidigungen der amerikanischen Präsidenten oder auch vom Marsch auf Washington (Martin Luther King), wenn alles voller Leute ist.
Ziemlich genau in der Mitte steht das Washington Monument, ein weißer Marmor Obelisk, der mich wegen seiner Größe doch sehr beeindruckt hat. Der gemeine Europäer denkt bei Obelisken vielleicht an den auf dem Place de la Concorde in Paris, an den auf dem Karolinenplatz in München oder an den auf dem Petersplatz in Rom.
Aber dieser hier schlägt die doch um Längen – zum Vergleich: Paris 23 m, Washington 169 m.
Washington Monument (während ein Unwetter aufzog)
Vom Washington Monument sind wir die Mall Richtung Westen, d.h. Richtung Lincoln Memorial weitergelaufen. Dabei kommt man an allen Kriegsdenkmälern vorbei. Wir wollten sie uns ansehen, aber waren nicht unbedingt erpicht darauf. Im Nachhinein betrachtet sind sie schon “ein Muß”. Jedes völlig verschieden, auch für uns – jünger und Europäer – sehr beeindruckend und ergreifend. Irritierend war aber bei allen, daß eigentlich keine andächtige Stille aufkam, es war laut, es war geschäftig. Aber alle waren “proud”.
Als erstes kommt man zum Second World War Memorial – mir ein bißchen zu monumental, zu kalt, zu groß. Es wurde es 2004 fertig gestellt, das paßt für mich irgendwie gar nicht.
Second World War Memorial
Auf dem weiteren Weg liegt das Vietnam Women’s Memorial – für die acht im Vietnamkrieg getöteten Frauen. Sehr beeindruckend.
Danach kommt man an die Memorial Wall des Vietnam Veterans Memorial. Auf der schwarzen Granitwandstehen 58.261 Namen der im Vietnamkrieg Getöteten und Vermissten. Sehr ergreifend.
Memorial Wall of the Vietnam Veterans Memorial
Da aber leider viele diese Wand nicht unbedingt passend fanden, wurde noch eine “klassische” Figurengruppe aufgestellt:
Three Servicemen at the Vietnam Veterans Memorial
Das aber insgesamt für uns passenste Memorial war das Korean War Veterans Memorial:
Zwischen Steinplatten und Wacholderbüschen stehen 19 Edelstahlfiguren, US-Kämpfer in voller Kampfausrüstung, die durch das Gelände streifen. Ich fand das sehr beklemmend, dazu tragen sicher auch die Gesichtsausdrücke der Soldaten bei.
Auf einer Tafel stehen Zahlen wie: 54.000 tote US-Bürger und 628.000 tote Bürger der Vereinten Nationen im Korea-Krieg …
Ohne weitere Worte.