Runder Geburtstag des Herrn der Cucina – ein guter Grund Samstagmittag ins Tantris in München zu gehen. Gründe lassen sich immer finden – wenn nur nicht die Frage des Bezahlens wäre. Aber wir haben uns vor nicht allzulanger Zeit vorgenommen, lieber wenig in “normale” Restaurants zu gehen (außer im Urlaub) und dafür zwischendurch hierher. Das ist: genau unsere Küche klar, fein, “einfach”, wenig cross-over, saisonal geprägt – ein Service freundlich, kompetent, nicht aufgesetzt – eine Atmosphäre, die keineswegs steif ist, sondern locker und gelöst – und meine Allergien sind auch nie ein wirkliches Problem. Einzig das orange Ambiente ist gewöhnungsbedürftig.
Und ein paar Idee für die eigene Küche nehme ich auch immer mit, wie z.B. das mit Lauch eingefärbte, sehr grüne Kartoffelpüree oder die Saiblingsterrine (Der Herr der Cucina hat mir für die Herstellung der Terrine ein Versprechen abgenommen).
Also hier ein paar Appetithäppchen von gestern mittag:
Gruss aus der Küche: Kleine Sardine im Sepia-Tempura-Teig gebacken auf Schnittlauch-Sauerrahm (kein Foto)
Für den Herrn: Dreierlei vom Saibling (Terrine, Tartar, Filet) mit Forellenkaviar, Avocado und Stangensellerie
Für mich: Gedünstete Langusten mit karamellisiertem Kopfsalat, Zitrusfrüchten und Senfvinaigrette
Für den Herrn: Gedünsteter Skrei (Hochsee-Kabeljau) und bretonischer Hummerschwanz mit Lauchpüree und weißem Trüffel
Für mich: Essenz vom Kalbsschwanz mit Griesnockerl (Sonderwunsch meinerseits – ich liebe Griesnockerl – und wegen der Allergien mit nichts anderem) … und die weißen Kreise sind keine Fettaugen sondern Spiegelungen der Lampen. 😉
Für den Herrn: Rehrückenmedaillons auf Blaukraut mit Maronipüree-Ravioli
Für mich: Milchkalbskotelett auf Spinat-Artischocken-Gemüse und Kartoffelpüree (statt Radicchiorisotto)
Für den Herrn: Joghurt-Crème-brûlée mit Kaktusfeigen-Mango-Salat und Kokoseis
Für mich: Topfensoufflé mit Vanille-Krokant-Eis und einer Orangen-Vanille-Schnitte
Und zum Kaffee gab es noch:
19 Comments
Anonym
in mittelklassigen Restaurants zahlt man für das Gebotene oft zu viel. Lieber einmal tief in den Geldbeutel langen, und dafür etwas ausserordentliches auf den Teller.
Sebastian
Ich seh schon, Ihr habt es Euch richtig gut gehen lassen! Im Prinzip gebe ich Robert recht, wobei es auch viele gute “mittelpreisige” Restaurants mit erstaunlich guter Küche gibt.
Nathalie
@lamiacucina
@Sebastian
Ich empfinde das mittelklassig und -preisige Segment hier in München als super problematisch, meist pro Gericht nur 10 Euro unter dem Tantris pro Gericht, aber kein Vergleich oder auch gleich Convenience. Hier ist es eher so, daß man in den Vororten und auf dem Land sehr preiswerte Gasthäuser mit erstaunlich guter Küche findest.
Schnuppschnuess
Köstlich! Was ist das durchscheinende Etwas auf dem Dessert im linken Bereich?
Anikó
Mmmmh, war leider noch nie in so einem erstklassigen Restaurant, aber sollte vielleicht ein bisschen Geld sparen und mir den Spaß mal gönnen 🙂 Es sah alles sehr gut aus!
peppinella
Darf ich Dir was sagen, Nathalie? Die von Dir gekochten/gebackenen Sachen törnen mich immer an. Immer. Und Deine sadistischen (*grins) Bilder, die Du in Italien in den Trattorien/Restaurants sind für mich ein wahrer Augenschmaus.
Aber das hier (Tantris): No Way. Ist mir zu abgehoben. Sei nicht böse…ich mag deine cucina casalingha lieber.
Franz
Herzlichen Dank für den Bericht und die schönen Fotos dieser wunderbaren Gerichte.
Hier in Düsseldorf ist es auch so, dass wir lieber (leider zu selten) in erstklassige Restaurants gehen, statt in durchschnittlichen Läden für lieblos bereiteten Kram “abgezogen” zu werden.
Und gerade mittags bieten auch Spitzenrestaurants sehr preiswerte (!) Gerichte, die noch nicht einmal 10 Euro pro Gang mehr kosten.
peppinella
Dem Herrn Cucina selbstverständlich alles Liebe zum Geburtstag. Grüße und Küsse.
Dinkelhexe
Wow, da wurden bestiimt alle Genuss- und Geschmacksnerven gekitzelt. Dem Herrn der Cucina nachträglich alles Gute zum Geburtstag
Nathalie
@Schnuppschnüss
Eine geformte Zuckerplatte, -haut – leicht karamellisiert.
@Anikó
Es lohnt sich auf jeden Fall (leider nicht in allen Restaurants).
@Peppinella
Ich bin doch nicht böse. Was für Komplimente am Sonntagmittag! Und ich werde Dich auch weiter ärgern, wobei es noch ein bißchen dauert, bis wir wieder in den Süden fahren … leider.
Grüße und Küsse vom Herrn der Cucina zurück!
@Dinkelhexe
Der Herr der Cucina dankt! 🙂
Schnuppschnuess
Ah ja, Danke!
Nathalie
@Franz
Deshalb gehen wir mittags! Die Menus sind dann wesentlich günstiger.
Petra aka Cascabel
Danke fürs Mitnehmen! Auch wir gehen lieber wenig oft essen und leisten uns dafür ab und zu was wirklich Gutes. Das Interieur des Tantris kenne ich zwar nur aus Büchern, finde ich aber wirklich etwas gewöhnungsbedürftig und überkommen. Aber wenn’s dafür auf dem Teller stimmt, ist alles in Ordnung!
Wolf
Ich finde das Tantris allein vom Ambiente her schon sein Geld wert. Mich würde natürlich noch interessieren, was Frau Bosch zu dem ganzen gesagt hat 😉
Eva
Spät, aber nicht minder herzlich: alles Gute fürs neue Lebensjahr für den Herrn der cucina! – Ihr habt’s euch so richtig gutgehen lassen an diesem Tag – recht so!
Nathalie
@Petra
Beim ersten Besuch erschlägt die orange Teppich-Decke. Da aber alles in sich stimmig ist – inkl. der pink-giftgrünen Damentoilette, paßts.
@Wolf
Hatte ich vergessen, sorry. Diesmal blieben wir beim Offenen, die Empfehlungen:
– Weiß für beide
ein 2007 Chardonnay – Spanien – Enate – sehr komplex, wir waren am Anfang skeptisch, danach aber völlig überzeugt – wir hätten ihn nie ausgewählt
– Rot für den Herrn
ein 2004 Chianti Classico Riserva (das Weingut fällt mir gerade nicht ein – wird nachgeliefert) – seeeeeeeeeeeeeeeeehr trocken
– Rot für mich
ein 2004 Châteaux Puech-Haut, Coteaux du Languedoc, trocken, sehr rund, richtig für mich
– danach noch ein Gläschen Moscato d’Asti zum Topfensoufflé … hmmmm
@Eva
Gute Wünsche werden immer angenommen und weitergeleitet! Danke!
wolf
Klingt gut 🙂
rosa
Toll! Da muss ich auch ganz dringend mal hin. Was Du über mittelteure Restaurants schreibst, spricht mir aus der Seele. Es scheint mir manchmal, dass gut und conveniencefrei gekocht wird entweder in den ganz günstigen Imbissen (dem Koreaner zum Beispiel), und dann erst wieder da, wo’s richtig teuer ist. Danke für den Bericht!
La cuisine des 3 soeurs
Zwar muss ich sparen, aber bis Ostern habe ich noch Zeit. Deine Bilder sind lauter Einladungen. Ich schwärme für den Skrei.