Der Herr der Cucina hatte noch ein paar Meilen übrig, und so konnten wir uns auf dem Hinflug mit der Lufthansa nach San Francisco erstmalig den Luxus einer Strecke in der Business Class gönnen. Da ich selbst ja überhaupt nicht gern fliege (so positiv kann man das ausdrücken), hoffte ich, daß ich durch das größere Platzangebot doch ein bißchen entspannter durch die 12 Stunden Flug kommen würde.
Und es war so. Was Platz doch ausmachen kann. Die Sitze sind fast als Bett auszufahren und es fehlen nur wenige Grad ggü. der Waagrechten. Und der Service ist natürlich auch um einiges besser als im Economy-Bereich.
Es gab viel Alkohol, schon vor dem Abheben ein Gläschen Champagner, nach dem Abheben ein Apéritiv. Immer (fast zu) volle Gläser, die bei mir meist halbvoll wieder zurückgingen.
Vor Flügen bestellen wir immer zwei verschiedene Menus für uns – einmal normal und einmal lactosefrei, damit wenigstens die Chance besteht, daß auch für mich etwas essbares dabei ist und ich nicht nur meine Allergieklassiker im Schälchen vorfinde. Aber gerade dieses Mal drang meine Bestellung nicht bis in die Küche vor und der Herr der Cucina war ein dankbarer Abnehmer der meisten Teile des Menus. Die Stewardessen waren aber sehr bemüht aus allen Teilen des Flugzeugs eßbares für mich aufzutreiben.
Hier ein paar Eindrücke des Menüs und zugehöriger Getränke:
Champagne Jacquart Brut Mosaique
Konfierter Lachs mit Karotten-Orangensauce und Venusreis
Zander in Rotweinsauce mit Romanesco, Basmati- und Wildreis
dazu ein 2008 Casablanca Valley Chardonnay Reserva, Ventisquero, Chile
Gebratene Poularde in würziger Malzjus mit Karotten und Kartoffelpüree
dazu ein 2005 Château Liversan, Cru Bourgeois, Haut-Médoc, Frankreich
Cambozola, Grano Padano und Provolone
Amaretti-Schokoladen-Flan
dazu ein Graham Portwein
schließlich Kaffee (Royal Diplomat 100% Arabica Hochland)
und ein Cognac Lhéraud VSOP zu einem Lindt Schokohasen (Ostern nahte)
Das Menü wurde übrigens von Luisa Marelli Valazza (Restaurant al Sorriso, Piemont) kreiert. Die Lufthansa läßt alle zwei Monate die Menüs für die First und Business Class von verschiedenen Spitzenköchen entwickeln.
Lange Rede kurzer Sinn: Es war – lt. Aussage des Herrn der Cucina – alles sehr gut. Aber über den Wolken brauche ich nur den Platz, weder Service, Unmengen an Alkohol noch gutes Essen kann ich genießen. Ich trinke meinen Champagner noch lieber am Boden.
Warum gibt es eigentlich keine Business Class ohne den Schnickschnack – nur mit Platz?
(Ein Bericht über das Essen in der Economy auf dem Rückflug gibt es natürlich auch bald noch.)