Ein langer und unaufgeregter Bürotag – aber für #wmdedgt protokolliere ich ihn soweit möglich.
Der Wecker klingelt um 5.55 Uhr und um 6.05 Uhr. Aufstehen, im Arbeitszimmer Licht machen und den Rechner hochfahren – es ist viel zu tun. Dann Küche, Frühstücken. Der Herr der Cucina verabschiedet sich. Ich setze mich direkt ans Notebook und verschicke ein wichtiges Mail. Gestern abend im Bett fiel mir ein, daß es noch im Entwurf-Ordner liegen geblieben war. Dann überweise ich mir eine meiner November-Rechnungen vom Kundenkonto. Ein Vorteil meines Jobs – nach Freigabe durch den Kunden geht das sehr zügig. Ich surfe 10 Minuten durch das Netz, bleibe bei Auftragsmalereien hängen und finde eine Künstlerin, die Wandmalereien in Schwimmbädern anfertigt. Die Adresse speichere ich in Evernote – kann ich sicher einmal beruflich brauchen.
Dann aber schnell schnell ins Bad, die Zeit ist knapp. Seit Anfang November arbeite ich (zu) viel, der Backlog (wie es neudeutsch so schön heißt) ist immens, ich muß wenigstens die akuten Sachen vom Tisch bekommen. Für den Rest werden die Tage vom 20. Dezember bis Anfang Januar herhalten müssen. Auf dem Weg ins Bad klingelt das Telefon (7.31 Uhr) – Kunde 1 ruft an. Wir vereinbaren einen Telefontermin nach 17 Uhr. Nach dem Bad schreibe ich ein paar Mails, packe mein Rollköfferle und ab gehts zum Auto. Der Zahnarzt wartet.
Ein Stück Zahn war mal wieder abgebrochen, deshalb muß eine Keramikfüllung entfernt und neue eingebaut werden. Eigentlich ein Termin von 30 Minuten. Insgesamt werkelt der Zahnarzt faßt eine Stunde. Es ist – wie immer bei meinen Zähnen – nicht so einfach.
Danach ab und weiter nach Grünwald. Auf dem Weg hole ich zwei belegte Semmeln für die Zeit nach dem Abklingen des Taubheitsgefühls. Der Kunde meint, ich sähe sehr lädiert aus. Ob ich überhaupt arbeiten könne und wolle. Muß ja. Also mitten rein in Papierberge. Wir sind mit unserer Besprechung am Nachmittag fertig. Auf dem Heimweg esse ich meine Semmeln und höre den letzten Teil des Podcasts “Täter unbekannt” vom NDR. (Große Empfehlung – ich hörte schon Staffel 1 und mag das Format) Ich halte unterwegs an einer Friedhofsgärtnerei in Giesing und kaufe Tannenzweige, mit denen ich den Leuchter über dem Esstisch dekorieren will.
Endlich daheim packe ich wieder Berge von Papier aus, ziehe bequeme Kleidung an, mache mir Tee und setze mich an den Schreibtisch. Ich schreibe einige für die Empfänger nicht sehr erfreuliche Mails, tätige Überweisungen und telefoniere mehrfach. Der frühmorgens vereinbarte Telefontermin findet statt, der Kunde ist mit dem Zwischenergebnis zufrieden.
Dann wieder weiter mit Mails und Excel-Sheets. Ich erwarte wütende Anrufe auf meine Mails, die nicht eintreffen. Auch gut. Dann kommen sie morgen, aber sie werden kommen.
Da meine Zähne noch nicht schmerzfrei sind, gibt es heute abend “weiche Kost“. Inzwischen ist der Herr der Cucina gekommen. Wir räumen die Küche auf und kochen gemeinsam. Während des Abendessens klingelt es an der Tür, der 3 1/2 jährige Nachbarsjunge ist ganz aufgeregt. Er macht uns darauf aufmerksam, daß unsere Schuhe noch nicht vor der Tür stehen. (Nikolaus naht.) Wir können ihn beruhigen und er verspricht uns, morgen zu klingeln und uns zu zeigen, was der Nikolaus gebracht hat.
Die Spülmaschine wird gestartet, ich telefoniere mit meinen Eltern. Dann stellen wir die Schuhe vor die Türe und füllen sie auch noch gleich. Damit auch wir morgen etwas zum Vorzeigen haben. 🙂
Ein paar letzte berufliche Mails, dann schreibe ich diesen Eintrag und fahre ich den Rechner runter. Es ist kurz vor 21 Uhr. (Und daß ich erst am Freitag merke, daß ich den Post nicht veröffentlicht habe, sagt viel über meine Arbeitslast im Moment aus.)
Danach geht es kurz vor den Fernsehen und dann ganz schnell ins Bett. Gute Nacht.