Ich kann Suppe zu jeder Tages- und jeder Jahreszeit essen – ich bin ein echter Suppenkaspar. Das war schon als Kind so. Nur kalte Suppen gab es in meiner Kindheit nicht, und so etwas wie Gazpacho in Deutschland noch unbekannt.
Im August 1979 – auf dem Weg an die toskanische Riviera, machten meine Eltern mit mir Zwischenstation in Modena. Noch mehr als heute war so gut wie die ganze Stadt tot, denn alle Italiener waren schon Meer. Wir hatten Hunger und fanden nur ein ansprechendes Restaurant. Wie sich später herausstellte, das beste in der Stadt und mit einem Michelin-Stern ausgezeichnet. Das interessierte mich damals aber nicht. Ich hatte Hunger. Und ich wollte Suppe.:-) So weit ich noch weiß, aßen meine Eltern ein Menü und mir wurde eine Minestrone empfohlen, die Spezialität des Hauses. Was schaute ich blöd, als diese Minestrone kalt serviert wurde, aber sie war sehr, sehr fein. Nicht nur wegen dieser Episode mag ich Minestrone auch bei großer Hitze. 🙂
Minestrone gibt es in der Münchner Cucina im Sommer sehr oft, ein richtiges Rezept gibt es nicht. Gemüse der Saison klein schnippeln, mit Wasser aufgießen, mit Salz, Pfeffer, Kräutern, Peperoncini würzen, gut eine Stunde köcheln lassen.
Variationen:
- Püriert oder stückig servieren.
- Kurz vor dem Servieren kleine Nudeln oder gekochten Reis in die stückige Minestrone geben.
- Pürierte Minestrone gekühlt servieren.
- Ein kleines Stück flache Rinderschulter mitkochen und zum Schluß kleingeschnitten untermischen.
- Kurz vor dem Ende des Kochvorgangs Pesto unterrühren.
- Ein paar Tropfen kräftiges Olivenöl auf die angerichtete Suppe geben.
- Mehr Kartoffeln in der Mischung, d.h. sämigere Suppe.
Heute in meiner Suppe: Kartoffeln, Tomaten, Kohlrabi, Auberginen, Zucchini, Blumenkohl, Thymian Und dann auf dem Balkon unter dem sonnengelben Sonnenschirm genießen mit einem Glas Sauvignon Indra 2012 aus der Kellerei Girlan:
Und wenn noch etwas übrig bleibt, lassen sich die Reste wunderbar einfrieren.
One Comment
Tonia S
Ich liebe Minestrone, aber kalt kenne ich das auch noch nicht. Klingt auf jeden Fall interessant. Und auch das Unterrühren vom Pesto muss ich mir mal merken.